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Harpyien-Träume

Titel: Harpyien-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
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Iris.
    »Wir ziehen es vor, keine Illusionen zu haben«, erklärte Sherlock. »Wir lieben die Dinge hier so, wie sie sind.«
    »Soll irgendeine Person oder ein Wesen in irgend etwas anderes verwandelt werden?« fragte Trent.
    Sherlock überlegte. »Da gibt's tatsächlich jemanden, den wir gern verwandelt hätten. Aber es ist sein Wesen, daß einer Umwandlung bedarf, nicht sein Äußeres.«
    »Was ist denn das für ein Wesen?«
    »Er versucht ständig, die Dinge so zu organisieren, daß er damit Staat machen kann. Und den will er dann beherrschen. Wir haben keinerlei Verwendung für so was, aber er hört einfach nicht auf. Sein Name ist Nator. Wir bezeichnen sein Verhalten sogar als n a torisch. Es ist wirklich ziemlich lästig.«
    Trent dachte nach. »Ich kann mich an eine Art von Kreatur e r innern, die diese Organisiertheit liebt. Es gibt zwei verschiedene Arten. Die einen wollen nur organisieren, die anderen wollen auch Anführer sein. Deshalb sind sie meist in einem Zustand der Ve r wirrung oder Enttäuschung.«
    »Nator würde nur zu gern die Probleme anderer lösen«, meinte Sherlock. »Gilt das auch für Menschen?«
    »Spielt das bei diesem Nator eine Rolle?«
    Sherlock überlegte wieder. »Wahrscheinlich nicht.« Er wandte wieder den Kopf um. »He, Nator! Hast du Lust, ein Goober zu werden?«
    Ein weiterer Mann kam herbeigelaufen. »Was ist denn ein Go o ber?«
    »Kreaturen, die damit Staat machen, daß sie keinen Anführer h a ben, weil niemand diese Aufgabe übernehmen will.«
    »Die würde ich wirklich gern auf Vordermann bringen!« meinte Nator.
    Trent machte eine Handbewegung. Nator verwandelte sich in e i ne Kreatur, die schwache Ähnlichkeit mit einer Kreuzung zw i schen Erdnuß und rosa Geleebohne hatte, dazu zahlreiche Beine und lange Antennen. Die Antennen zitterten. Dann lief der Go o ber davon.
    »Warte!« rief Sherlock ihm nach. »Wir wissen ja noch gar nicht, ob es dir gefällt.«
    Doch da erblickten sie eine grüne Geleebohne, die aus dem U r wald kam, um sich zu der rosafarbenen zu gesellen, während aus einer anderen Richtung bereits eine purpurne herbeieilte.
    »Die brauchen offenbar nicht lange, um sich zu finden«, erklärte Trent. »Ich bin sicher, daß Nator jetzt glücklich ist. Es sind sehr gesellige Wesen.«
    »Und haben die auch nichts dagegen, daß Nator so natorisch ist?«
    »Entzückt werden die sein. Er wird goobernatorisch werden.«
    Da traf eine junge schwarze Frau ein, im Arm lauter frische Pa s teten. »Ich hoffe, das reicht«, sagte sie. »Wir haben hier Schwar z beere, die wir am liebsten essen, und Grünbeere, Purpurbeere, Graubeere und Blaubeere. Und eine Gänsepastete. Seid vorsichtig damit, die ist noch ganz frisch.«
    »Alles in Ordnung«, sagte Trent. »Ein fairer Tausch.«
    Sie nahmen die Pasteten entgegen. Gloha bekam die Gänsepast e te. Die stieß einen Schrei aus, als Gloha einen Bissen nahm, aber ihre andere Reaktion der Pastete vermied Gloha, indem sie sich in die Lüfte erhob. Gänse waren Fluglebewesen, und ihre Nahrung ließ andere gern den Versuch unternehmen, selbst zu fliegen, bis auf Wesen, die diese Fähigkeit besaßen. Deshalb konnte Gloha die Frische der Pastete nichts ausmachen, weil sie damit umzugehen vermochte.
    Dann verabschiedeten sie sich von Sherlock und der jungen Frau, während Schnellschlamm sich wieder in Gleitbewegung set z te. Inzwischen waren zahlreiche schwarze Leute herbeigekommen und musterten den Schlamm neugierig. Gloha konnte es ihnen nicht verübeln – es war ja wirklich ein sehr merkwürdiges Wesen.
    »Wir müssen Dor von diesem neuen Dorf erzählen«, bemerkte Trent. »Scheint mir wirklich ein recht netter Ausflugsort zu sein.«
    »Diese Gegend hat sich sehr verändert«, stimmte Bink zu. »Fr ü her war es primitives Land, aber jetzt gleicht es eher einer Par k landschaft.«
    »Das müssen die Schwarzdörfler getan haben«, warf Chamäleon ein. »Jetzt erinnere ich mich: Ich habe irgend etwas von einer Schwarzen Welle gehört, die aus Mundania gekommen ist, aber ich habe nie erfahren, wo sie sich niedergelassen hat. Jetzt wissen wir es.«
    Während sie ihre Pasteten verzehrten, glitt Schnellschlamm über die Seeoberfläche, die ihm ebensowenig Schwierigkeiten bereitete wie die steilen Wände des Grabens. Schon bald waren sie von fl a chem Wasser umgeben. Gloha war beeindruckt, denn sie hatte noch nie so viel Wasser auf einmal gesehen. Jedenfalls nicht, wenn sie sich darauf befand.
    Es war eine interessante Reise. Aber führte

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