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Harpyien-Träume

Titel: Harpyien-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
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War das ungefähr zur selben Zeit, als ich Justin Baum ve r wandelt habe?«
    Ungefähr. Cynthia ist dann zu mir gekommen und befindet sich seit zwe i undsiebzig Jahren in einem Schwebezustand. Inzwischen hat Xanth sich doch ziemlich verändert. Sie wird Zeit brauchen, um sich anzupassen, und da ist es besser, wenn ihr ein anderes Flügelungeheuer dabei helfen kann und sie so lange vor Unheil geschützt bleibt, bis sie selbst in der Lage ist, sich zu schü t zen.
    »Ich merke, worauf du hinauswillst«, meinte Trent. »Du möc h test, daß wir uns darum kümmern – als Gegenleistung dafür, daß wir unsere Freunde hier unterbringen dürfen.«
    »Ach, tun wir das doch!« rief Gloha. »Cynthia ist bestimmt eine nette Person.«
    Trent musterte sie schräg. »Es wäre wohl besser, sich erst davon zu überzeugen, bevor wir uns auf diese Verpflichtung einlassen.«
    Gloha begriff, daß es immerhin den Hauch einer Möglichkeit gab, daß Trents etwa fünfundsiebzig Jahre, die er ihr an Erfahrung voraus hatte, ihren Wert haben könnten. »Wahrscheinlich«, stim m te sie ihm vorsichtig zu.
    Dann kommt in den Teich und hört euch Cynthias Geschichte an.
    Trent schaute Gloha an, und Gloha musterte Trend. Ob sie das unbeschadet tun könnten? Aber wenn nicht, würde der Gute M a gier schon vorbeikommen, um nachzusehen, was geschehen war. Also zuckten sie beinahe gleichzeitig die Schultern und bereiteten sich darauf vor, in den Teich zu steigen.
    Da gab es allerdings ein Problem, nämlich ihre Kleidung. Es w ä re nicht gut, wenn sie naß würde, andererseits wäre es aber auch nicht gut, wenn sie beide unbekleidet waren. Die Erwachsenenve r schwörung hatte da einige ziemlich starre Regeln, selbst wenn ke i ne Kinder im Spiel waren. Trent war ein erwachsener Mensche n mann und Gloha eine vollausgebildete (wenn auch kleine), beinahe menschliche Mischlingsfrau. Es wäre alles andere als schicklich, wenn Trent ihr Höschen zu sehen bekäme.
    Seid nicht albern. Laßt eure Kleider an. Springt einfach herein.
    Sie tauschten einen weiteren Blick und ein Achselzucken. Dann hielten sie sich die Nase zu und sprangen, jeder auf seiner Seite, von Schnellschlamm herunter.
    Gloha hatte befürchtet, daß sie ersticken könnte, doch diese B e fürchtung erwies sich als grundlos. Zwar schien sie hier unten nicht zu atmen, verspürte dabei aber keinerlei Unbehagen. Sie ve r sank einfach in der Tiefe, die auch nicht mehr beängstigend wirkte, und beobachtete, wie Trent ganz in der Nähe ebenfalls herunte r sank.
    »Das ist eine interessante Erfahrung«, bemerkte er, ohne den Mund zu öffnen.
    »Sehr«, stimmte Gloha zu, ohne den ihren zu öffnen. Darüber hinaus schien ihre Kleidung gar nicht naß zu werden; sie klebte weder an ihrem Körper, noch trieb sie von ihr fort. Sie verhielt sich genauso wie an der Luft.
    »Ich vermute, wir kommunizieren eher in Gedanken als durch Schall«, bemerkte Trent. »Aber unsere Ohren halten es für Schall.«
    »Klingt plausibel«, stimmte Gloha mit einem kleinen Lächeln zu.
    Sie landeten auf einem Felsvorsprung, der von hübschen M u scheln bewachsen war. Da stand ein weibliches Zentaurenfohlen mit Flügeln, braunem Haar und Mähne, weißen Schwingen und einer Bluse und Jacke, die den menschlichen Teil ihres Oberkö r pers bedeckten. Das war ungewöhnlich für einen Zentauren, weil diese Lebewesen normalerweise völlig offenherzig waren, was ihr körperliches Aussehen und ihre Körperfunktionen betraf.
    »Cynthia, nehme ich an«, sagte Trent.
    »Du erinnerst dich, Magier Trent!« erwiderte das Fohlen.
    »So häufig verwandle ich nicht so schöne Persönchen.«
    »Du hast dich überhaupt nicht verändert! Aber ich vermute, daß oben doch eine Weile verstrichen sein muß.«
    »Eine ganze Weile«, bestätigte Trent. »Das hier ist Gloha K o bold, die dich gern kennenlernen würde.«
    Cynthia musterte Gloha zum erstenmal. »Oh! Du bist ja auch ein Flügelungeheuer!«
    »Ja. Und möglicherweise das einzige meiner Art. Ich würde gern deine Geschichte hören, falls du sie erzählen magst.«
    »Ich erzähle sie dir gern, wenn du sie dir anhören möchtest. Macht es euch bequem.«
    Sie suchten sich ein paar glatte Felsbrocken und nahmen darauf Platz. Hier unten im Teich waren sie so leicht, daß selbst der harte Stein noch bequem wirkte.
    Cynthia begann zu erzählen. Gloha vernahm nicht nur ihre stimmlose Stimme, sondern sah auch ihre gesichtslose Szene, als die Umgebung des Gehirnkorallenteichs diese zum Leben erw a chen

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