Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus
Goldfarbenes. Sie streckte und dehnte sich, was an sich schon ein beeindruckender Anblick war, dann lief sie los. Ich beobachtete, wie sie die Zufahrt entlang auf die Straße lief, die langen Beine pumpten rhythmisch, der blonde Pferdeschwanz hüpfte. Angel war voller Tatkraft. Sie langweilte sich sicher schnell.
Mir kam eine Idee.
Ich wartete auf ihre Rückkehr, und als ich fand, sie hätte ausreichend Zeit zum Duschen und Umziehen gehabt, rief ich sie an. Ich hatte ihre Telefonnummer auf dem Notizblock neben dem Telefon auf Martins Schreibtisch gefunden, als ich am Vortag eine Aufgabenliste erstellt hatte.
„Angel“, sagte ich, nachdem sie abgenommen hatte. „Macht es Ihnen etwas aus herüberzukommen, wenn Sie alles erledigt haben, was Sie für heute geplant hatten? Ich habe mir ein Projekt überlegt.“
An diesem Morgen entdeckte ich, wie angenehm es war, einen Angestellten zu haben. Angel und ich kannten einander nicht gut, waren nicht durch Freundschaft, Verwandtschaft oder die Gemeinde aneinander gebunden, aber sie war verpflichtet, mir bei meinem Vorhaben zu helfen, und da Angel eine Angestellte war, musste sie es ohne Einwände tun. Sie war in Jeans, T-Shirt und Turnschuhen herübergekommen und sah aus wie ein gesundes Mädchen vom Lande, das Heuballen mit bloßen Händen zum Heuboden hinaufwarf. Ich hatte mein Haar geflochten, um es nicht im Gesicht zu haben, und ein aufrollbares, metallenes Maßband, einen Notizblock und einen Stift und eine Zeitungsausgabe mit dem ausführlichsten Artikel über das Verschwinden der Juliusfamilie zusammengetragen. Ich hatte ihn seit Jahren in einem Ordner stecken, da ich vorgehabt hatte, das Ereignis in unserem Club Echte Morde vorzustellen.
Ich hatte natürlich vor, die Familie Julius zu finden.
Ich gab Angel den Artikel und wartete, bis sie ihn gelesen hatte.
Die Polizei setzt ihre Bemühungen bei der Suche nach der Familie T. C. Julius’ fort, die Mrs. Julius’ Mutter, Melba Totino, am gestrigen Morgen als vermisst gemeldet hatte.
Mrs. Totino hatte die Polizei gerufen, nachdem sie am Samstagmorgen von ihrer nebenan gelegenen Wohnung zum Familienanwesen gegangen war und niemanden zu Hause vorgefunden hatte. Nachdem sie einige Stunden gewartet und gesehen hatte, dass der Wagen und der Transporter der Familie noch in der Garage standen, meldete Mrs. Totino das Verschwinden.
Verschwunden sind T C. Julius, pensionierter Sergeant der Armee, der sich hier ein Geschäft aufbauen wollte, seine Ehefrau Hope und ihre Tochter Charity, 15. Julius wird als 1,80 m groß beschrieben, wiegt 84 kg, ist 46 Jahre alt, hat ergrauendes, bräunliches Haar und blaue Augen. Hope Julius hat dunkelbraunes Haar, blaue Augen, ist 1,62 m groß und wiegt 45 kg. Sie ist 42 Jahre alt und leidet an Krebs. Charity Julius, die erst seit kurzem auf die Lawrenceton High geht, hat blaue Augen und schulterlanges, braunes Haar. Sie ist zirka 1,62 m groß und wiegt 54 kg.
Familie Julius ist vor vier Monaten nach Lawrenceton gezogen, um der einzigen verbliebenen Verwandten Mr. Julius’ nahe zu sein, seiner Tante Essie Nyland. Freunde sagen, Mrs. Nyland sei über das Verschwinden zutiefst beunruhigt. „Sie war so glücklich, dass T. C. herzieht, weil sie nicht bei bester Gesundheit ist“, sagte die Nachbarin, Mrs. Lyndower Dawson. „Ich fürchte, das wird ihr Ende sein.“
Der Tag vor dem Verschwinden schien ein ganz normaler zu sein, berichtete Mrs. Totino den Polizeibeamten. Sie berichtete, sie habe den größten Teil des Tages in ihrer eigenen Wohnung verbracht und wie gewöhnlich mit ihrer Familie zusammen gegessen. Sie sagte, Harley Dimmoch, ein Freund Charity Julius’ aus ihrer vorherigen Heimatstadt Columbia, S. C, habe die Familie besucht. Er sei vor Einbruch der Dunkelheit wieder abgereist, nachdem er den Tag damit verbracht hatte, Mr. Julius beim Haus zu helfen.
Am späten Nachmittag kam Bauunternehmer Parnell Engle zum Haus, um den Beton für eine neue Terrasse hinter dem Haus zu gießen, die T. C. Julius geplant hatte. Er sah und sprach mit Hope und Charity Julius, die beide zu dem Zeitpunkt ganz normal schienen.
Detective Jack Burns sagt, seine Abteilung „verfolge alle Hinweise mit äußerstem Nachdruck „.
„Es sieht nicht so aus, als seien sie freiwillig gegangen, da die Autos noch in der Garage stehen“, bemerkte er. „Andererseits gibt es keine Anzeichen von Gewalt, und all ihre Besitztümer sind noch hier.“
Er bittet alle Anwohner, die etwas über die
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