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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Kirche Sie wollen, heißen wir Sie gern in der Calgary-Baptistenkirche willkommen.“
    Ich wünschte, ich hätte eine Kamera in der Tasche gehabt. Angels Miene war Gold wert. Aber trotz des harten Lebens, das sie in den letzten Jahren geführt hatte, war Angel Dünn Youngblood noch immer eine Tochter des Südens. Sie sammelte sich.
    „Danke. Uns gefällt es hier ganz gut, und vielen Dank für die Einladung in Ihre Kirche, aber zurzeit interessieren Shelby und ich uns für Buddhismus.“
    Ich drehte mich in erwartungsvoller Vorfreude zu Susu.
    „Wie spannend!“, rief sie, ohne zu zögern. „Wenn Sie mal an einem Mittwochmittag frei haben, würden wir uns freuen, wenn Sie beim Mittagessen zur Begrüßung in der Stadt vorbeikämen. Jeden ersten Mittwoch im Monat.“
    „Oh. Vielen Dank. Entschuldigen Sie mich, Shelby kommt in einer halben Stunde oder so zum Essen.“ Angel zog sich zurück und hüpfte die Stufen zu ihrer Wohnung hinauf. Ich war erleichtert, als ich ein Lächeln – und zwar kein boshaftes – auf ihren schmalen Lippen sah, als sie die Tür hinter sich schloss.
    „Was für eine interessante Frau“, sagte Susu mit einem vorsichtigen Mangel an Betonung.
    „Das ist sie“, sagte ich ehrlich.
    „Wie um Himmels willen kommt es, dass sie in deiner Garagenwohnung lebt?“
    Wir schlenderten zurück zum Haus. Susu sah bezaubernd aus und schien ein paar Gramm mehr auf den Rippen zu haben als im Jahr davor. Sie hatte sich die Haare radikal blondieren lassen und trug eine lange, blaue Hose mit Punkten und eine schneeweiße Bluse.
    „Oh, ihr Mann ist ein Freund von Martin.“
    „Ist er größer als sie?“
    „Ein wenig.“
    „Keine Kinder, nehme ich an?“
    „Nein …“
    „Ich will mir nämlich gar nicht vorstellen, wie groß ihr Kind wäre.“
    Ich lachte, und wir redeten über Susus Kinder, den kleinen Jim und Bethany. Bethany steckte gerade im Stepptanzfieber, und der kleine Jim, der etwa zwei Jahre jünger war, hatte in Taekwondo den Braunen Gürtel geschafft.
    „Was ist mit Jimmy?“, fragte ich vorsichtig. „Wie geht es ihm?“
    „Wir gehen zur Familientherapie“, sagte Susu, und der Klang ihrer Stimme verriet, dass sie entschlossen war, sich deshalb nicht zu schämen. „Auch wenn es noch zu früh ist, um es genau zu wissen, denke ich, dass es uns guttun wird. Wir haben einfach nur viel zu lange ignoriert, wie es uns ging, haben nur an der Oberfläche gekratzt, damit alles für die Leute um uns herum gut aussah. Wir hätten uns mehr darum kümmern sollen, wie die Dinge wirklich lagen.“
    Was für eine eindrucksvolle Rede ausgerechnet von Susu Saxby Hunter. Ich drückte ihre Schultern. „Freut mich“, sagte ich unzulänglich, aber aufrichtig. „Ich weiß, wenn ihr es versucht, wird es auch klappen.“
    Susu schenkte mir ein unsicheres Lächeln und sagte dann knapp: „Komm! Zeig mir dein Traumhaus!“
    Susus Traumhaus war das, das ihre Eltern ihr vererbt und das ihre Großeltern gebaut hatten. Kein Haus konnte sich in ihren Augen je damit messen, und sie liebte es, das neue Zuhause unserer Freundinnen mit der neuen Unterkategorie als „Haus, kein Zuhause.“ abzutun. Aber sie deklarierte dieses Haus als ein echtes Zuhause.
    „Ist es dir nicht manchmal unheimlich?“, fragte sie mit der Unverblümtheit einer alten Freundin.
    „Nein“, sagte ich, ohne erstaunt zu sein, dass sie gefragt hatte. Alte Freundin oder nicht, viele Leute hatten mich das schon auf die eine oder andere Art gefragt. „Es ist ein friedliches Haus. Was auch immer sich hier zutragen hat.“
    „Ich wette, manchmal fragst du dich, was aus ihnen geworden ist.“
    „Du hast recht. Das tue ich. Ich frage mich das die ganze Zeit.“
    Susu erschauerte pathetisch. „Ich bin froh, dass es dir gehört und nicht mir“, sagte sie. „Darf ich hier rauchen?“
    „Nein. Lass uns uns auf die Veranda setzen. Ich habe einen Aschenbecher, den ich zu den Verandamöbeln stellen will.“
    An der Decke der Veranda hing jetzt eine Schaukel, und ein paar hübsche Gartenstühle standen in einem Kreis, der die Schaukel mit einschloss. Es gab zwei oder drei Tischchen, und ich fand einen Aschenbecher, den Susu benutzen konnte.
    Während wir dort saßen und uns über dieses oder jenes unterhielten, fuhr Shelby auf die Einfahrt und winkte uns zu, als er aus dem Auto stieg. Wir winkten zurück, und er rannte die Treppe zu seiner Wohnung, zu seiner Angel, hinauf.
    „Wow, er ist groß“, bemerkte Susu. „Nicht gerade gutaussehend,

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