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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Familie Julius wissen, sofort auf der Polizeistation anzurufen.
     
    Der Artikel zeigte auch Fotos: ein Bild vom Haus und ein Porträtfoto der Familie. T. C. Julius war ein kräftiger Mann mit angriffslustigem Lächeln und kantigem Gesicht. Seine Frau Hope wirkte dünn, gebrechlich und krank, auf dieselbe Größe geschrumpft wie ihre Tochter, die im Teenageralter war. Charity Julius hatte schulterlanges Haar, das ordentlich lag, und ihr ovales Gesicht sah dem ihrer Mutter ähnlich. Sie war keine klassische Schönheit, aber sie war attraktiv, und ihre Haltung verriet, dass sie es gewohnt war, das Sagen zu haben.
    „Das ist dieses Haus“, sagte Angel, als sie das Bild begutachtete. Sie sah das Datum über dem Artikel. „Vor über sechs Jahren.“
    „Was glauben Sie, wo sie jetzt sind?“, fragte ich.
    „Tot“, sagte sie, ohne zu zögern. „Er war gerade erst hergezogen. Er wollte ein Geschäft eröffnen. Hier steht nichts darüber, dass es Probleme in der Ehe gab oder dass Charity in Konflikt mit dem Gesetz geraten war. Er hatte die Wohnung für die Schwiegermutter gerade erst gebaut, also muss er sich mit ihr vertragen haben. Es gab für ihn keinen Anlass, das Weite zu suchen und dabei Frau und Tochter mitzunehmen.“
    „Ich denke, sie sind noch hier. Das Auto war noch hier.“
    „Aber der Mörder hätte sie in seinem oder ihrem Auto wegbringen können“, widersprach Angel grüblerisch. „Was, wenn dieser Dimmoch sie weggeschafft und auf dem Heimweg abgeladen hat?“
    „Warum hat man dann die Leichen nicht gefunden?“
    „Noch nicht gefunden. Hoffa hat man auch nicht entdeckt, oder?“
    Ich ließ mich nicht entmutigen. „Ich denke bloß, dass, wenn man bedenkt, dass das Auto noch immer hier war und die Leichen nirgends gefunden worden sind, die Chancen gut stehen, dass sie noch hier irgendwo sind.“
    „Was haben Sie vor?“
    „Ich will, dass wir jede Wand und die Böden vermessen, alles, was uns in den Sinn kommt.“
    „Glauben Sie nicht, dass die Polizei das alles schon getan hat?“
    „Ich weiß nicht, was sie alles getan hat, und ich bin nicht sicher, ob ich es herausfinden kann. Aber ich werde es versuchen. Das ist nur der erste Schritt.“
    „Der erste Schritt?“ Sie dachte einen Moment lang darüber danach und zuckte dann die Achseln. „Wo fangen wir an?“
    „In der Wohnung, fürchte ich.“
    „Aber die Schwiegermutter, diese Mrs. Totino, meinte, sie sei den ganzen Tag in der Wohnung gewesen. Oder zumindest den größten Teil des Tages“, wandte Angel ein, indem sie einen Blick auf den Artikel warf.
    „Also beginnen wir mit dem unwahrscheinlichsten Ort und schließen ihn aus“, sagte ich.
    Angel musterte mich nachdenklich. „Gut“, sagte sie, und wir sammelten unsere Hilfsmittel ein und fingen an.
    Nach anderthalb Stunden unterbrach uns Susu Hunter, die schon mein ganzes Leben lang meine Freundin war. Sie rief laut von der Veranda: „Roe! Ich weiß, dass du hier irgendwo bist!“
    Angel und ich verließen den Werkzeugraum am hinteren Ende der Garage, der staubig, warm und voller Spinnweben war. Den Werkzeugraum hatte ich bei meinen Renovierungsarbeiten übersehen. Man sah, dass Mr. Julius vorgehabt hatte, ihn häufig zu benutzen: Es hing eine gelochte Hartfaserplatte an den Wanden, aus der noch immer Haken ragten, und er hatte eine Werkbank mit einer grellen, fluoreszierenden Lampe darüber eingebaut. Er hatte offensichtlich auch die Türen verändert: Es waren besonders breite Türen, die vollständig aufschwingen konnten. Jetzt standen hier Kisten mit Werkzeug, die Martin wohl nicht geöffnet hatte, seit er nach Chicago versetzt worden war und in einer Wohnung statt in einem Haus gelebt hatte. Die Kisten leisteten einem Rasenmäher Gesellschaft, dessen Herkunft mir unklar war; vielleicht hatte er Jane gehört. Unser Vorrat an Werkzeug bestand aus verschiedenen Harken, Hacken, Schaufeln, einem Vorschlaghammer und einer Axt. Alles war schmutzig.
    Als Angel und ich also, wie gesagt, auftauchten, sahen wir alles andere als gut aus.
    „Sieh dich nur an, Roe!“, sagte Susu erstaunt. „Was in aller Welt hast du gemacht?“
    „Ich habe die Garage aufgeräumt“, sagte ich nicht ganz unaufrichtig. Wir hatten einige Sachen aufgeräumt, wo wir schon mal dort waren. „Das ist Angel Youngblood, eine neue Einwohnerin Lawrencetons.“
    Susu sagte herzlich: „Wir sind so froh, Sie hier zu haben! Ich hoffe, Ihnen gefällt unsere kleine Stadt, und wenn Sie noch nicht wissen, zu welcher

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