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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Eindringling hinterher, ihre Schritte waren leichter und flinker. Aber ich hörte, wie ein Auto ansprang, und wusste, dass Angel gleich wieder zurück sein würde.
    Das war sie auch, allerdings war sie nicht in der Stimmung, herumzusitzen und unser Erlebnis durchzukauen.
    „Ins Haus, sofort!“, sagte sie ruppig, als sie mich mit nur einer Bewegung vom Boden hob. Ich konnte endlich wieder atmen. Die Erleichterung war groß. Angel legte den Arm um mich und zerrte mich ins Haus. Sie hatte meine beschädigte Tasche in der anderen Hand, zog im Gehen die Schlüssel hervor und ließ die Tasche fallen, als sie den Schlüssel im Schloss drehte. Sie stieß mich regelrecht ins Wohnzimmer, während sie die Tür verschloss und den Riegel hinter uns vorschob. Als ich mich hinsetzte und zu begreifen versuchte, was geschehen war, rannte Angel in die Küche, während das Blut aus den Schürfwunden in ihrem Gesicht tropfte und auf dem Boden Flecken hinterließ.
    Ich hörte ihre Stimme, als sie hastig und schnell redete. Sie war am Telefon und rief die Polizei.
    Ich kämpfte mich auf die Füße und schwankte in die Küche.
    Angel legte auf. Sie wandte sich zur seitlichen Küchentür und schob den Riegel vor; dann tat sie dasselbe an der hinteren. Sie ging durch die Küche und zog die Vorhänge zu.
    Dann wandte sie sich mir zu, und ich erkannte, dass sie übel gelaunt war. An Angel war nichts mehr bedächtig und diplomatisch.
    „Wenn ich sage, dass Sie rennen sollen, dann rennen Sie“, sagte sie mit ruhiger, kontrollierter Stimme. „Sie lungern nicht herum und versuchen, mir den Arsch zu retten. Sie waren im Weg. Ich habe Ihnen gesagt, sie sollen rennen.“
    „Angel“, sagte ich, als mir eine Erkenntnis kam. „Sie sind meine Leibwächterin.“
    Wir starrten einander an. Wir beide mussten über vieles nachdenken.
    „Warum sind Sie nicht gerannt?“, fragte sie.
    „Ich konnte Sie nicht im Stich lassen.“ Ich griff hinter mich nach einem Handtuch und gab es ihr. „Sie tropfen mir die ganze Küche voll“, sagte ich.
    Sie nahm es und tupfte sich zerstreut übers Gesicht. Sie sah auf das Handtuch hinunter, und die roten Flecken darauf schienen sie zu verwirren.
    „Sie müssen zum Doktor.“
    „Nein“, sagte sie. „Wir kümmern uns darum. Wir gehen nirgends hin, bis Shelby die Straße überprüft hat. Das tut er gerade.“
    „Ihn haben Sie also angerufen.“
    Angel nickte. Sie ging zu den Vorhängen und sah hinaus.
    „Sie haben nicht die Polizei gerufen.“ Ich sagte das bedächtig und kam mir dabei vor, als sei es etwas ziemlich Naives.
    Ich hatte recht. Angel hob eine Braue und schüttelte den Kopf.
    Ich musste nicht einmal fragen, warum. Angel glaubte, dieser Angriff habe etwas mit Martins illegalen Geschäften zu tun. Angel und Shelby hatten es natürlich die ganze Zeit gewusst, erkannte ich, als die Offenbarungen immer weitere Kreise zogen; Martin hatte sie hergebracht, damit sie mich beschützten, noch bevor wir verheiratet waren, hatte mir das Julius-Haus wegen der Wohnung über der Garage, in der die Youngbloods wohnen konnten, gekauft, hatte die Möglichkeit, dass so etwas geschehen könnte, vorhergesehen.
    Ich holte den Erste-Hilfe-Kasten aus dem Bad, während ich mir bereits halb tot vorkam. Ich war von dem Angriff erschüttert und fühlte mich von allem, was ich jetzt wusste, gedemütigt. Ich hätte dankbar sein sollen; ich wäre jetzt ohne Zweifel tot gewesen, wenn Angel Youngblood nicht gewesen wäre. Aber ich fühlte mich kalt und wie versteinert; ich hasste sie alle, Angel, Shelby und Martin. Ich knallte den Erste-Hilfe-Kasten auf den Tresen in der Küche; ich nahm den Telefonhörer ab. Angel verzog protestierend das Gesicht, aber ehe sie etwas sagen konnte, warf ich ihr einen so düsteren Blick zu, dass sie wieder durch die Lücke in den Vorhängen blickte.
    „Emily“, sagte ich, als ich die Stimme am anderen Ende der Leitung hörte, „ich kann heute nicht zum Hauskreis kommen, es tut mir leid.“ Emily machte angemessene, aber eher gekränkte Geräusche.
    „Nun, ich bin auf dem Weg zur Garage gefallen – ja, ich weiß, das passiert normalerweise nur älteren Damen –, der Kies war rutschig und meine Schuhe haben Ledersohlen – nein, mir geht es gut, ich habe nur blaue Flecken. Ich bin nächstes Mal dabei, versprochen. Sag den anderen Frauen, es tut mir leid.“
    Ich legte auf. Ich stand da, die Hand auf dem Hörer, und starrte in das schwarze Loch, in das ich gefallen war. Ich holte einen weißen

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