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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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ich bei Verstand gewesen wäre, hätte ich die Blumen Amina geschickt, aber da ich schon gesagt hatte, dass sie für meine Mutter waren, fühlte ich mich dummerweise verpflichtet, sie dieser auch zu schicken. Ich hatte die Scharade den ganzen Tag über aufrechterhalten, und vielleicht war ich es einfach leid, wieder zu lügen.
    „Zwölf vierzehn Plantation Drive, Lawrenceton, Georgia.“
    Sie schrieb ununterbrochen weiter, und ich seufzte vor Erleichterung lautlos.
    „In Georgia ist es eine Stunde später, ich weiß nicht, ob ich heute noch etwas dorthin liefern lassen kann“, meinte Cindy Bartell. „Ich rufe morgen gleich als erstes dort an und tue, was ich kann, um jemanden zu finden, der sie morgen abliefern kann. Wäre das in Ordnung?“
    Sie sah mit fragendem Blick auf.
    „Völlig“, sagte ich.
    „Kann ich Sie telefonisch erreichen?“
    „Im Holiday Inn.“ Sie war mehr als attraktiv; sie war beeindruckend. Sie war gute fünfzehn Zentimeter größer als ich.
    „Wie wollen Sie zahlen?“
    „Bitte?“
    „Bar? Kreditkarte? Per Scheck?“
    „Bar“, sagte ich bestimmt, da ich ihr so meinen Namen nicht nennen musste. Ich hielt mich für schlau.
    Ich hatte die Blondine dabei beobachtet, wie sie an dem Beerdigungskreuz arbeitete; ich beobachtete gerne Leute, die ihre Arbeit gut machen. Als ich wieder zu Cindy Barteil blickte, erwischte ich sie dabei, wie sie mich anstarrte. Sie blickte zu meiner linken Hand, aber natürlich lag mein Verlobungsring noch immer in meiner Handtasche. „Haben Sie hier Verwandte?“
    „Nein“, sagte ich mit einem sanften Lächeln und reichte ihr mein Geld.
    Manchmal wusste ich mir doch zu helfen.
     

     
    Als ich mein Abendessen von einem Schnellrestaurant holte und ins Holiday Inn brachte, fragte ich mich, warum ich etwas so Dummes getan hatte. Mir fiel keine gute Antwort ein. Ich hatte zuvor nicht viel über Martins Vergangenheit nachgedacht, und plötzlich hatte mich die Neugier überwältigt. Bestimmt fragte sich eine zukünftige Gattin Nummer zwei immer, wie Gattin Nummer eins war.
    Ich sah die Nachrichten, während ich aß, mein Buch war vor mir aufgestellt, damit meine Augen in der Werbepause etwas zu tun hatten. Es war eine Erleichterung, wieder ich zu sein, nachdem ich den ganzen Tag so getan hatte, als wäre ich jemand anders. Auch wenn ich es genoss, mir von Zeit zu Zeit dies oder jenes vorzustellen, war ununterbrochene Täuschung doch etwas anderes.
    Das Klopfen an der Tür erschreckte mich zu Tode.
    Außer Amina wusste niemand, wo ich war, und sie war in Houston.
    Auf dem Weg zur Tür warf ich den Rest meines Abendessens in den Müll. Ich hatte die Kette vorgelegt. Jetzt öffnete ich die Tür einen Spalt.
    Cindy stand davor und wirkte hektisch und bedrückt.
    „Hi“, sagte ich wachsam.
    „Kann ich reinkommen?“
    Mir kamen böse Gedanken: „Verlassene Ehefrau ermordet zukünftige Braut in Motelzimmer.“
    Sie deutete mein Zögern richtig. „Wer auch immer Sie sind, ich will Ihnen nichts tun“, sagte sie aufrichtig, durch das Melodrama genauso beschämt wie ich.
    Ich öffnete die Tür.
    „Sind Sie …“ Sie stand auf dem Flur und drehte ihre Schlüssel in den Händen. „Sind Sie Martins neue Verlobte?“
    „Ja“, sagte ich, nachdem ich einen Moment nachgedacht hatte.
    „Dann mache ich mich nicht zur Närrin.“ Sie wirkte beruhigt.
    Ich dachte, das müsse sich erst noch zeigen. Es folgte ein unangenehmes Schweigen. Jetzt wussten wir wirklich nicht, was wir sagen sollten.
    „Wie Sie wissen“, setzte sie an, „oder, ich denke, Sie wissen es?“ Sie hielt inne und hob fragend die Brauen. Ich nickte. „Also wissen Sie, dass ich Martins Ehefrau bin … war.“
    „Ja..“
    „Martin weiß nicht, dass Sie hier sind.“
    „Korrekt. Ich bin hier, um sein Hochzeitsgeschenk zu erwerben.“ Ich wies ihr eine der beiden unbequemen Sitzgelegenheiten an dem runden Tisch zu. Sie setzte sich auf den Rand und drehte wieder die Schlüssel.
    „Er hat Barrett erzählt, er würde wieder heiraten, und Barrett hat mich angerufen“, erläuterte sie. „Barrett sagte, Martin hätte ihm erzählt, dass Sie sehr klein seien“, fügte sie trocken hinzu, „und er hat keine Witze gemacht.“
    „Ich möchte Martin als Hochzeitsgeschenk den Hof kaufen, auf dem er aufgewachsen ist“, sagte ich ruhig. „Können Sie mir sagen, wo er liegt? Ich habe der Maklerin nicht gesagt, dass ich diesen speziellen Hof sehen will, weil sie dann natürlich wüsste, dass ich ihn aus einem

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