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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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ein spektakulär braungebrannter, attraktiver Mann, der seit seinem Umzug nach Lawrenceton vor ungefähr dreißig Jahren in unserer Stadt Immobilien verkaufte.
    „Roe Teagarden!“, begrüßte er mich, als ich mich endlich zu ihm durchgekämpft hatte. Er schien ehrlich erfreut, mich zu sehen. „Wie schön, Sie zu treffen – auch wenn der Anlass ja weniger schön ist.“
    „Das finde ich auch, ich wäre Ihnen gern überall anders begegnet.“ Ich erzählte ihm die Sache mit Helens Ohnmacht.
    „Helen hat eigentlich nur für Tonia Lee gelebt.“ Franklin schüttelte den attraktiven Kopf. „Sie war ihr einziges Kind.“
    „Sie war auch Donnies einzige Frau.“
    Das schien er als Vorwurf aufzufassen. „Natürlich! Aber wir alle wissen doch …“ Weiter kam er nicht, es war ihm wohl selbst aufgefallen, wie taktlos es wäre, Tonia Lees chronische Untreue gerade jetzt und hier zur Sprache zu bringen.
    „Ich weiß“, meinte ich trocken.
    „Ich habe einen Obstsalat mit scharfer Sauce mitgebracht“, beeilte sich Franklin, das Thema zu wechseln. Er gehörte zu den wenigen alleinstehenden Männern der Stadt, die freiwillig zugaben, kochen und sich selbst versorgen zu können, und das nicht mal schlecht. Auch sein Zuhause war geschmackvoll und schön eingerichtet, aber trotz seines Hangs zur Innenarchitektur und trotz der Tatsache, dass er nicht nur grillen, sondern auch kochen konnte, wäre nie jemand auf die Idee gekommen, Franklin Farrell unmännlich zu nennen. Dazu hatten schon zu viele stadtbekannte Autos über Nacht in der Nähe seines Hauses geparkt.
    „Ich habe einen Kürbiskuchen mitgebracht.“
    „Terry bringt marinierte Pilze.“
    Ich versuchte, ihn nicht mit offenem Mund anzustarren. Helen Purdy und Donnie und marinierte Pilze? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die beiden damit etwas anfangen konnten.
    „Terry hat nicht immer das richtige Gespür für gesellschaftliche Anlässe.“ Franklin schien meinen entgeisterten Gesichtsausdruck zu genießen.
    Franklin und Terry Sternholtz stellten in der Maklerwelt von Lawrenceton das Außenseiterpaar dar. Franklin war ganz der Ehrenmann aus dem Süden, ein aalglatter Charmeur. Alles an ihm war geplant, makellos, kontrolliert, jovial – und da kam Terry Sternholtz, eine abgedeckte Schüssel in der Hand, das kinnlange rote Haar dauergewellt und modisch zerzaust zu rechtgezupft. Terry Sternholtz sagte so ziemlich alles, was ihr in den Kopf kam, was viel sein konnte, denn sie war sehr belesen. Sie nickte ihrem Chef zu, grinste mich an und deutete mit dem Kinn erst auf die Schüssel, dann Richtung Küche, ehe die Menge sie verschluckte. Sie hatte Sommersprossen und ein offenes Gesicht, das gut in jede amerikanische Vorabendserie gepasst hätte.
    Mein Blick fiel auf das Bild Tonia Lees, das über dem offenen Kamin hing. Was für ein Gegensatz! Tonias Bild war in einem dieser Fotostudios aufgenommen worden, mit denen die Einkaufszentren der Vorstädte gepflastert sind. Entsprechend glamourös präsentierte es sich. Auf diesem Bild war Tonia Lee formvollendet geschminkt, ihr Haar, auf eine sexy Art und Weise zerzaust, wirkte weicher, als ich es an ihr kannte, denn eigentlich hatte sie einen strengen, hochtoupierten Stil bevorzugt. Sie trug eine schwarze Federboa um den Hals, und ihre dunklen Augen leuchteten. Ein ziemlich beeindruckendes Machwerk, und dass es über dem Kamin hing, wo Tonia es ständig vor Augen gehabt hatte, besagte, dass sie damit sehr zufrieden gewesen war.
    „Sie war schon eine!“ Franklin war meinem Blick gefolgt. „Immobilien waren zwar nicht ihre Stärke, aber sie hat mit ihrem persönlichen Lebensstil dafür gesorgt, dass sie so schnell niemand vergisst.“
    Was für ein seltsamer, aber angemessener Nachruf auf die fehlgeleitete und jetzt so schrecklich tote Tonia Lee Greenhouse, geborene Purdy.
    „Franklin? Sie gehen doch jeden Abend gleich nach der Arbeit joggen, richtig?“, erkundigte ich mich beiläufig.
    „Ja, fast jeden Tag, nur nicht bei Regen oder Temperaturen unter Null“, antwortete Franklin bereitwillig. „Warum fragen Sie?“
    „Dann waren Sie auch am Mittwochabend unterwegs?“
    „Wahrscheinlich, ja. Es hat diese Woche nicht geregnet, da war ich wohl auf jeden Fall joggen.“
    „Haben Sie Mackie Knight gesehen?“
    Er dachte nach. „Ich sehe oft dieselben Leute, die zur selben Zeit laufen wie ich. Von daher bin ich nicht sicher, ob ich Mackie an diesem oder an einem anderen Abend gesehen habe. Ich sehe ihn nicht

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