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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Flamme zu widmen, mit der er gerade mal eine Nacht verbracht hatte.
    „Hör mal“, sagte er drängend. „So darfst du nicht denken. Wir wissen noch nicht viel voneinander, aber das zwischen uns ist nicht nur eine Bettgeschichte. Hoffe ich doch! Für mich ist es das jedenfalls nicht, und für dich, glaube ich, auch nicht.“
    Das wusste ich noch nicht genau.
    „Hör mir mal gut zu.“ Martin beugte sich zu mir herüber. „Wenn du mich brauchst, komme ich. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Wir haben noch Zeit, uns kennenzulernen. Aber wenn dich irgendetwas bedrückt, wenn du erregt oder aufgewühlt bist, dann rufst du mich an.“
    „Gut.“ Ich nickte, allerdings mit erheblichen Vorbehalten.
    Mittlerweile stand der Salat vor uns. Wir fingen an zu essen, wobei wir uns der Gegenwart des anderen sehr bewusst waren.
    „Du musst mir mehr über deine Firma erzählen, Martin“, sagte ich. „Ich habe nur sehr unklare Vorstellungen darüber, was Pan-Am Agra eigentlich macht.“
    „Wir exportieren im Austausch für Agrarprodukte gute, gebrauchte landwirtschaftliche Maschinen nach Südamerika“, erklärte er. „Außerdem verarbeiten wir landwirtschaftliche Güter und Nahrungsmittel aus Nord- und Südamerika weiter, was in der Fabrik hier geschieht, und besitzen in Südamerika Land, auf dem wir nordamerikanische Produktionsmethoden zu etablieren versuchen, um bessere Erträge zu erzielen. Das ist im Wesentlichen die Arbeit von Pan-Am Agra, obwohl wir auch noch in anderen Bereichen tätig sind.“
    „Was für Produkte stellt ihr her?“
    „Dosenobst, ein paar Produkte, die Kaffee enthalten, auch Düngemittel.“
    „Musst du oft nach Südamerika reisen?“
    „Als ich noch im Hauptsitz der Firma in Chicago beschäftigt war ja, mindestens einmal im Monat. Jetzt werde ich nicht mehr so oft fliegen. Aber unsere anderen Fabriken werde ich besuchen müssen.“
    „Ist die Regierung sehr involviert in das, was ihr tut?“
    „Als Regulierungsbehörde ja, zu sehr, wenn du mich fragst. Sie unterstellt uns immer, wir würden Drogen ins Land oder Waffen hinausschmuggeln, entweder unbedarft, weil wir nicht wissen, was läuft, oder mit unserer Zustimmung. Unsere Lieferungen werden fast immer durchsucht.“
    Düngemittel wurden durchsucht? Oder die Rohmaterialien, aus denen Düngemittel hergestellt werden? Ich rümpfte die Nase.
    „Genau!“, sagte Martin.
    „Was sucht denn ein Freibeuter wie du in einer Agrarmittelfirma?“
    „So siehst du mich? Als Freibeuter?“ Er lachte. „Was veranlasst eine schüchterne, introvertierte Bibliothekarin zu einem Date mit einem Freibeuter? Wie ich höre, hat sich dein Leben in letzter Zeit mächtig verändert – wenn es wahr ist, was man sich so erzählt. Ein bisschen was weiß ich ja auch von dir.“
    Mir war durchaus nicht entgangen, dass er meine Frage unbeantwortet gelassen hatte.
    „Ja, mein Leben hat sich wirklich mächtig verändert“, sinnierte ich, „und ich nehme mal an, ich verändere mich ebenso.“ Komisch – bisher war mir nie in den Sinn gekommen, ich könnte mich verändert haben. Ich hatte immer gedacht, die äußeren Umstände hätten sich verändert. „Man kann wohl sagen, dass alles vor etwa zwei Jahren begann. Als Mamie Wright umgebracht wurde, und zwar genau an dem Abend, an dem ich mit meinem Vortrag für Echte Morde an der Reihe war.“
    Die Salate wurden abgeräumt, das Hauptgericht traf ein, während ich Martin über unseren Club aufklärte und ihm erzählte, was alles in jenem Frühjahr passiert war.
    „Jetzt hältst du mich bestimmt nicht mehr für ruhig und zurückhaltend“, seufzte ich. „Erzähl mir lieber, wie du als kleiner Junge warst. Wo bist du aufgewachsen, und wie?“
    „Darüber denke ich eigentlich nicht gern nach“, sagte er nach einer kleinen Pause. „Als ich sechs war, starb mein Vater bei einem Unfall auf unserem Hof. Eine Zugmaschine stürzte um. Meine Mutter hat wieder geheiratet, als ich zehn war. Ihr neuer Ehemann war ein harter Knochen. Ist es immer noch. Er hat sich nichts gefallen lassen und hatte eine ziemlich enge Definition dessen, was er tolerierte. Zuerst hatte ich noch nicht einmal allzu viel gegen ihn, aber nach ein paar Jahren mit ihm im selben Haus habe ich ihn richtiggehend gehasst.“
    „Was ist mit deiner Mutter?“
    „Sie war einmalig!“ Martin lächelte, das wärmste Lächeln, das ich bisher an ihm gesehen hatte. „Mit ihr konnte man über alles sprechen. Sie hat die ganze Zeit gekocht und sich um den Haushalt

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