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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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unsere Patty also im passenden Ensemble.
    Dann tauchte auf einem ziemlich schicken Fahrrad auch noch Jimmy Hunter auf.
    „Jimmy!“, rief ich ihm freudestrahlend entgegen. Er hielt an und schüttelte mir die Hand.
    „Susu hat mir erzählt, dass du gestern vorbeigekommen bist, als alle anderen sich vorsorglich nicht haben blicken lassen“, sagte er grimmig. „Danke.“
    „Alles in Ordnung?“, erkundigte ich mich, eine ganz und gar unpassende Frage, lag doch eine ziemlich schwere Prüfung hinter ihm.
    „Noch nicht, aber bald wieder.“ Er schüttelte den Kopf, als fühle er sich von einer Fliege belästigt. „Ich hatte das Gefühl, alle wären gegen mich, alle wären bereit zu glauben, ich hätte es getan, einfach so, aus heiterem Himmel. Dieses Gefühl werde ich wohl so schnell nicht wieder los.“
    „Ist mit Susu alles in Ordnung?“
    „Sie ist müde, aber sie berappelt sich gerade wieder. Wir haben eine Menge Dinge zu besprechen, wir werden die Kinder noch eine Weile bei ihrem Onkel und ihrer Tante lassen.“
    „Ich hoffe, alles …“ Wie weiter, wusste ich nicht so recht. „Ich bin wirklich froh, dass du wieder zu Hause bist“, sagte ich stattdessen.
    „Nochmal: herzlichen Dank, Roe.“ Mit diesen Worten radelte er weiter.
    Sekunden später stand ich vor dem Andertonhaus. Im Garten hockte immer noch ziemlich verloren das Schild von Select Realty, verdammt dazu, im Winter in Eis und Schnee, im nächsten Sommer unter Gras und Unkraut zu versinken. Da war ich mir ziemlich sicher.
    Weder das Andertonhaus noch das kleine Haus im Ranch-Stil, in dem Eileen und ich Idella gefunden hatten, würden sich so schnell an den Mann bringen lassen.
    Denn diese Morde schienen nicht das Werk eines ungeplant zuschlagenden Killers zu sein, der die Gelegenheit ergriff, wenn er zufällig eine Frau allein in einem Haus antraf.
    Ob wohl jemand in der Nähe des Hauses, in dem Idella ermordet worden war, ein fremdes Auto gesehen hatte?
    Ein Kunde, der zu Fuß bei einer Hausbesichtigung eintraf, war ungewöhnlich. In der derzeitigen Situation auch beunruhigend, besonders für Idella, die seit Tonia Lees Tod ohnehin sehr nervös gewesen war und bereits gehört hatte, dass die Polizei jemanden verdächtigte, der zu Fuß zum Andertonhaus gelangt war. Sicher wäre Idella doch laut schreiend aus dem Haus gelaufen, wäre ihr Kunde ohne Wagen zum Termin erschienen.
    Ja – wenn es sich um einen Kunden gehandelt hätte, der sie angerufen und einen Termin ausgemacht hatte. Einen Kunden, den sie nicht kannte.
    Aber nicht, wenn es sich um jemanden gehandelt hatte, den sie kannte. Jemanden, der behauptet hatte, seine Joggingrunde oder Radstrecke führten ihn am Westleyhaus vorbei, ob sie sich nicht dort mit ihm treffen könne. Gab es einen unpersönlicheren Ort, um jemanden umzubringen als das leerstehende Haus anderer Leute? Praktisch war es noch dazu, man konnte die Leiche einfach liegenlassen, wo sie hinfiel. In diesem Fall hatte der Täter nicht die Möglichkeit gehabt, den Verdacht auf andere zu lenken, Idellas Wagen irgendwo anders abzustellen. Idella war in der Dämmerung gestorben, nicht erst nach Einbruch der Nacht. Man hätte ihren Wagen nicht bewegen können, ohne Gefahr zu laufen, gesehen zu werden. Idella hatte schnell zum Schweigen gebracht werden müssen, sonst hätte sie erzählt, was sie wusste … und Donnie Greenhouse war der Ansicht gewesen, dass sie wusste, wer seine Frau umgebracht hatte.
    Als hätte der Gedanke an ihn den Mann herbeigezaubert, tauchte jetzt auch noch Donnie Greenhouse auf. Er trug einen uralten blauen Trainingsanzug und wechselte zwischen Joggen und Walken ab, in der aufkommenden Finsternis kaum zu sehen. Gefährlich unsichtbar fast schon. Seine Gesichtszüge konnte ich gerade eben noch ausmachen.
    „Roe Teagarden!“, sagte er zur Begrüßung. „Was machen Sie denn heute hier draußen?“
    „Ich walke, wie der Rest der Stadt auch!“
    Er lachte ohne jegliche Freude. „Sie haben beschlossen, es den Massen gleichzutun? Ich komme jeden Abend her“, sagte er in einem ganz anderen Ton. „Ich komme her, wenn ich meine Runde drehe, und dann stelle ich mich hier vors Haus. Ich denke über Tonia Lee nach, darüber, wie sie war.“
    Jetzt wurde es echt schräg.
    Als ein Auto vorbeifuhr, unterstrich das Schweinwerferlicht nur noch, wie dunkel es inzwischen geworden war. Verunsichert trat ich von einem Bein auf das andere.
    „Sie war eine erstaunliche Frau, Roe. Aber wem sage ich das, Sie kannten sie ja.

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