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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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ist.«
    343

    Ihr Blick huschte zu den zerbröselten Cookies und zurück.
    »Pierce war in der Kraftlinie?«, fragte sie, ging zum Kühlschrank und holte sich einen Orangensaft. »Du hast ihn gesehen. Wie, als Geist?«
    Ich nickte und suchte nach meiner Kreide. »Er hatte Substanz. Al hat ihn sich geschnappt. Ich bin ja so stinkig.«
    Das Klappern von Libellenflügeln wurde hörbar, und Jenks schoss in den Raum, fröhlich gejagt von dreien seiner Kinder.
    Er sah mich und hielt an, während seine drei Kinder sich fröhlich kichernd hinter Bis versteckten. »Rache!«, rief er, offensichtlich überrascht. »Was tust du wieder hier?«
    »Ich war nie weg«, sagte ich säuerlich. »Wo ist meine magnetische Kreide?« Ich zog eine Schublade auf und grub darin herum. Ein Salzkreis kam nicht infrage. Überall auf dem Boden war geschmolzener Schnee. Salz, gut. Salzwasser, schlecht. »Ich muss gehen und mit Al reden.«
    Der Pixie schaute auf den Wahrsagespiegel. »Gehen? Wohin gehen?«
    Ich knallte die Schublade zu, und Bis zuckte zusammen.
    »Ins Jenseits.«
    Mit großen Augen drehte sich Ivy zu mir um. Jenks klapperte mit den Flügeln und flog nah genug an mich heran, dass ich Ozon riechen konnte. »Hey, hey, hey«, rief er. »Worüber redest du da, bei Tinks kleinen roten Schuhen? Du weißt nicht, wie man durch die Linien springt.«
    Pikiert zog ich den Mantel aus und warf ihn über meinen Stuhl. »Al hat sich Pierce geschnappt. Ich habe mit ihm gesprochen, und dann hat er ihn sich geschnappt. Al will nicht auf mich hören, also muss ich gehen und mit ihm reden. Ende der Geschichte.«
    »Stimmt, Ende der Geschichte! Hast du Fairyfürze geschnüf-felt?«, brüllte Jenks, als Matalina in den Raum flog, die erstaunt gaffenden Kinder und Bis einsammelte und sie in einem Wirbel aus Seide und ledrigen Flügeln aus dem Raum scheuch-344

    te. »Du willst dein Leben für diesen Kerl riskieren? Lass ihn, Rache! Du kannst nicht jeden retten! Ivy, sag ihr, dass sie sich umbringen wird!«
    Ich knallte eine weitere Schublade zu und öffnete die nächste. »Ich tue das nicht, um Pierce zu retten«, sagte ich, als ich mich durch unser Besteck und die geweihten Kerzen grub. »Ich tue das, weil Al ein Arsch ist. Er hat mich in einer Kraftlinie abzuholen als Ausrede benutzt, um jemanden zu fangen. Wenn ich ihn nicht einregle, dann wird er mich als Fußabtreter benutzen. Und wo zur Hölle ist meine magnetische Kreide?«
    Schockiert flog Jenks einen Meter rückwärts. Ivy setzte sich in Bewegung, zog die Allerlei-Schublade auf, legte mir ein Stück magnetische Kreide in die Hand und zog sich wieder zu-rück. Ihre Finger umklammerten das Glas mit Orangensaft so fest, dass sie vor Anspannung weiß waren.
    Meine Wut verpuffte plötzlich, als ich sie dabei beobachtete, wie sie sich in ihre Ecke der Küche zurückzog. Ihre Bewegungen waren langsam und sinnlich, und ihre Augen fast vollkommen schwarz. Ich wusste, dass es schwer an ihre Instinkte ging, wenn ich aufgeregt war, und ich atmete tief durch, in dem Versuch, mich zu beruhigen. Ich wollte, dass sie da war. Ich könnte auch sicher im Garten mit Al reden, aber das hier war potenziell gefährlich - und ich würde es tun, während sie in der Nähe war.
    »Warum rufst du nicht einfach Dali an und beschwerst dich?«, fragte Jenks.
    Ein Stich durchfuhr mich und verschwand wieder. »Könnte ich«, sagte ich und beugte mich vor, um eine dicke Schicht glänzender Kreide rund um die in den Boden geschnitzte Linie zu ziehen. »Aber dann würde ich jemand anderen anheulen, um meine Probleme zu lösen. Al würde mich immer noch nicht ernst nehmen, und ich würde Dali einen Gefallen schulden.
    Wenn ich Al nicht dazu zwinge, mich mit Respekt zu behandeln, dann werde ich ihn nie bekommen. Er hat meinen Arsch 345

    seit Wochen hin und her gekarrt. Ich kann das selbst rauskrie-gen.« Meine Hände zitterten, als ich die Kreide neben dem Wahrsagespiegel auf der Arbeitsfläche ablegte. Wie soll ich das nur anstellen?
    Jenks’ Flügel verschwammen zu Nichts, aber er hob nicht von der Kücheninsel ab. Besorgt lehnte ich mich gegen die Spüle und zog meine Stiefel aus. Niemand sagte etwas, als ich erst einen, dann den anderen Stiefel unter den Tisch trat, sodass sie neben meiner Stofftasche zu liegen kamen. Ich konnte das grobkörnige Salz durch meine Socken spüren, und mich schauderte. Wenn ich das auf die Reihe bekam, wäre ich frei. Und wenn ich in Als Küche auftauchte, dann würde er mit mir reden müssen. Ich

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