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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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hast die Nachrichten gesehen, hm?« Die Demütigung meiner Niederlage, oder genauer gesagt, wie ich auf dem Hintern von einem Dämon eine Straße entlanggeschleppt wurde, war in ihren Anfangstrailer eingebaut worden.
    Robbies Wut verschwand in einem amüsierten Schnauben.
    »Das muss wehgetan haben.«
    Ich lächelte, aber es verblasste schnell wieder. »Nicht so weh wie das, was du mir antust.«
    Er seufzte und schob die Kiste mit dem Fuß näher zu dem Loch im Boden. »Es gibt hier nichts mehr für sie, Rachel.«
    Mein Groll kam zurück. »Mich.«
    »Yeah, aber dank deinem totalen Chaos kann sie hier nicht mal mehr ihren Lebensunterhalt verdienen.«
    »Verdammt nochmal, Robbie«, fluchte ich. »Ich wollte nicht, dass das passiert! Wenn sie geht, dann habe ich niemanden.«
    Er schob sich Richtung Treppe. »Du hast deine Freunde«, meinte er mit gesenktem Kopf, während er die Kiste vor sich herschob.
    »Freunde, bei denen du sehr deutlich gemacht hast, dass du sie nicht gutheißt.«
    »Dann schließ eben neue Freundschaften.«
    Dann schließ eben neue Freundschaften , spottete ich in Gedanken. Beunruhigt ging ich zu der letzten Kiste mit Stofftieren, die nach sterbenden oder gestorbenen Freunden benannt waren. Es gab so viele davon. Meine Gedanken wanderten zu Marshal, dann zu Pierce. Wie sollte ich Marshal sagen, dass ich 467

    gebannt worden war? So viel zu dieser Freundschaft. Ich hätte niemals den Energiezug mit ihm machen dürfen.
    Robbie hob die zweite Kiste hoch. »Du musst etwas ändern.«
    Ich roch Staub, als ich Luft holte, um zu widersprechen.
    »Was denn? Ich versuche es. Ich gebe mir verdammt viel Mü-he, aber es gibt niemand auch nur ansatzweise Anständigen, der den Dreck überlebt, in den mein Leben sich verwandeln kann.«
    Wieder wurde Robbies Miene hart, und er fing an, die Treppe nach unten zu steigen. »Das ist eine Ausrede. Du bist gebannt worden, und du verletzt Mom. Das Problem liegt tiefer als nur in deinem Freundeskreis. Obwohl, wenn ich nochmal drüber nachdenke, vielleicht liegt es doch nur daran.«
    »Lass Ivy und Jenks da raus«, blaffte ich, und meine Sorge um Ivy verwandelte sich in Wut. »Sie haben an einem Tag mehr Mut, als du in deinem ganzen Leben zeigen wirst!«
    Robbie riss den Kopf hoch und starrte mich böse an, sein Kopf gerade noch dreißig Zentimeter über dem Boden. »Werd erwachsen«, sagte er. »Verbrenn deine Dämonenbücher und besorg dir einen richtigen Job. Wenn du nicht anfängst, nach den Regeln zu spielen, wirst du in einer Kiste enden.«
    Wütend verschob ich die Kiste auf meine Hüfte. »Du bist vielleicht einer. Soll ich dir was sagen? Du weißt überhaupt nichts. Du hast keine Ahnung, was ich getan habe oder wozu ich fähig bin. Und du kennst auch nicht den Preis dafür. Nichts ist umsonst. Ich werde dir was erzählen: Nimm Mom und flieg zurück zu deiner sicheren Freundin, in deinem sicheren trendigen Viertel, und lebe dein sicheres, vorhersehbares Leben und krieg sichere, vorhersehbare Kinder und stirb einen sicheren, wertlosen Tod, nachdem du mit deinem sicheren Leben absolut überhaupt nichts angefangen hast. Ich werde hierb-leiben und Gutes tun, weil es das ist, was Leute machen, die wirklich leben und nicht nur so tun. Und ich werde mich auf 468

    meinem Totenbett bestimmt nicht fragen, wie alles gewesen wäre, wenn ich nur nicht so sicherheitsfanatisch gewesen wä-re!«
    Die Miene meines Bruders verfinsterte sich. Er holte Luft, um etwas zu sagen, dann änderte er seine Meinung. Er packte die wartende Kiste und verschwand nach unten.
    »Vielen Dank auch, Robbie«, murmelte ich. »Schau mich an. Ich zittere. Ich komme zum Essen vorbei, und jetzt zittere ich am ganzen Körper.«
    Ich ging mit meiner letzten Kiste voller toter Freunde zur Treppe. Ich konnte hören, wie Robbie und meine Mutter sich unterhielten, aber die Worte konnte ich nicht verstehen. Auf der Hälfte der Treppe hielt ich an. Mit dem Kopf auf Bodenhö-he schaute ich mich noch einmal um. Das Buch, das ich wollte, war nicht hier oben. Robbie hatte es, und verdammt nochmal, er würde es mir nicht geben. Vielleicht konnte ich online was finden. Das war nicht gerade die sicherste Idee, aber ein ähnliches Rezept zu sehen würde vielleicht meiner Erinnerung genug auf die Sprünge helfen, um den Zauber zu rekonstruieren.
    Mit weichen Knien ging ich rückwärts die Treppe runter und stieß im Flur fast mit meiner Mom zusammen.
    »Oh, Dreck!«, stammelte ich, weil ich an ihrem unglücklichen

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