Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind
befüllte.
Ich schüttelte sie gut durch, bevor ich sie neben die erste stellte. »Ich muss morgen zaubern. Für mich persönlich.«
»Ich zahle dir das Eineinhalbfache«, lockte er.
Ich legte einen Arm über den Bauch. Er würde mich nicht kriegen. »Das Baby dieser Frau hat mich fast umgebracht.«
Vielleicht würde die direkte Tour funktionieren. »Sie hat letzte Nacht vor einem verdammten Gefängnis versucht, die Sache zu Ende zu bringen, hat meine neue Aura beschädigt und Ivy so ziemlich alles abgesaugt. Weißt du, wie schwer es wäre, mit Ivy zusammenzuleben, wenn sie tot wäre? Ich werde uns nicht bei einem idiotischen Versuch, Mia und ihren psychotischen Mann festzunehmen, in Gefahr bringen. Wusstest du, dass ich keine Kraftlinie anzapfen kann, ohne in Krämpfe zu verfallen, solange ich keine gute Aura habe? Ich bin hilflos, Edden. Vergiss es.«
»Rühr ein paar Zauber an. Ich verdopple dein Honorar«, sagte er, und ich hörte unterdrückte Geräusche, als jemand in Eddens Büro kam.
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Rühr ein paar Zauber an. Dämlicher Mensch . »Nein«, sagte ich und beäugte meine Tränke. »Vielleicht, wenn es wärmer wird und wir drei wieder zusammen arbeiten können.«
»Rachel … Es sterben Menschen. Willst du dich nicht an diesem Miststück für das rächen, was sie deiner Mitbewohnerin angetan hat?«
Jetzt wurde ich wütend. »Mach mir hier keine Schuldgefühle, Edden«, sagte ich und hörte, wie Jenks mit den Flügeln klapperte. »Es gibt Gründe dafür, dass die I. S. Mia ignoriert.
Sie ist ein verdammtes Alpha-Raubtier, und wir sind für sie nur Zebras am Wasserloch. Mich aufstacheln zu wollen, indem du die Fahne der Rache schwenkst, ist ziemlich billig. Du kannst deine Schuldgefühle und deine Rache nehmen und sie dir sonst wohin stecken!«
Jenks verzog gequält das Gesicht, und ich senkte meine Stimme, um seine Kinder nicht aufzuwecken. Aus dem Telefon hörte ich Eddens schmeichelnde Stimme: »Okay, okay, das war unfair. Es tut mir leid. Kann ich vorbeikommen und direkt mit dir darüber reden? Dir Blumen mitbringen? Bonbons? Bist du bestechlich?«
»Nein. Und du kannst auch nicht vorbeikommen. Ich bin im Pyjama«, log ich. Gott, ich konnte nicht glauben, dass er versucht hatte, mich mit Rache zu ködern. Allerdings hätte es letztes Jahr tatsächlich noch funktioniert.
»Bist du nicht. Es ist gerade mal kurz nach Mitternacht.«
Ich lehnte mich zurück, um auf die Uhr zu schauen. Herrje, er hatte Recht. »Ich war in der Badewanne«, log ich weiter.
Müde drehte ich mich so um, dass ich mein Spiegelbild im schwarzen Fenster sehen konnte. »Remus ist ein psychopathischer Mörder, aber Mia ist eine machtgierige psychopathische Mörderin, die gleichzeitig Inderlander ist. Sie glaubt, ihr gehört diese Stadt, sie denkt sogar, sie hätte sie erbaut, und sie lebt schon länger als die meisten untoten Vampire. Edden, sie hat gesagt, wenn ihr euch nicht zurückzieht, dann wird sie sich ihre 487
Opfer ab jetzt nach dem Druckfaktor suchen und nicht mehr nur die Herde ausdünnen. Du musst mal zur Ruhe kommen und nachdenken. Ich weiß, dass Leute sterben, aber um sie zu erwischen, braucht es einen ausgeklügelten Plan und jede Menge Glück, und momentan habe ich weder das eine noch das andere parat.«
Bis auf einen tiefen Atemzug konnte ich am anderen Ende der Leitung erst einmal nichts hören. Dann: »Dass sie das FIB
bedroht, überrascht mich nicht. Das passt zu dem Bericht der Profiler.«
Ich rollte mit den Augen. Verdammter Profiler-Bericht .
Aufgebracht drehte ich mich mit dem Rücken zum Fenster und lehnte mich an die Spüle. Ich werde das nicht tun. Es ist zu riskant . »Mia ist kein Durchschnittskiller. Sie muss nicht auf eine Party gehen«, meinte ich müde. »Wenn sie überhaupt irgendwohin geht, dann auf eine Privatparty, bei der sie das Opfer schon kennt. Der arme Kerl wird wahrscheinlich an einem Herzinfarkt sterben oder an einer Olive ersticken.«
Er sagte nichts, also stieß ich weiter vor: »Jetzt schau mal, ich sage ja auch, dass wir sie erwischen müssen, aber Partys zu patrouillieren wird nichts bringen. Ihr könnt sie nicht fangen!
Die I. S. kann sie nicht fangen! Sie rutscht durch euer Netz, weil sie die Stadt besser kennt als ihr, und sie ist wie eine Gift-schlange, an die ihr nicht mal auf drei Meter rankommt. Ihr müsst sie dazu bringen, sich freiwillig zu stellen.« Frustriert starrte ich auf die Dämonenbücher neben Ivys Karten und Listen. »Ich habe recherchiert, und es
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