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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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wohinter ich mich verstecken konnte, aber zwischen uns war nur leerer Raum. Jede Menge neue Distanz. »Willst du einen Kaffee?«
    Die Tassen klirrten, als ich zwei neue aus dem Schrank holte, und er sagte nichts, während ich sie füllte. Er schwieg weiter, auch als ich eine vor ihm abstellte. »Es tut mir leid«, sagte ich, als ich mich zurückzog und die Kücheninsel zwischen uns brachte. Fast verängstigt nahm ich einen Schluck. Heiße Bit-ternis glitt durch meine Kehle. Ich nahm meinen Mut zusammen und stellte meine Tasse neben die Spüle. »Marshal …«
    Er fing meinen Blick ein und brachte mich damit zum Schweigen. In seinen Augen stand keine Wut, keine Trauer …
    sie waren leer. »Lass mich etwas sagen, und dann werde ich gehen«, sagte er. »Ich denke, so viel musst du mir zugestehen.«
    Deprimiert verschränkte ich die Arme vor dem Bauch. Mein Magen tat weh. »Ich werde den Bann rückgängig machen«, sagte ich. »Du weißt, dass es ein Fehler ist. Ich bin keine schwarze Hexe.«
    »Als ich heute Morgen in das Büro des Registrators ging, kam mein Vorgesetzter herein. Er riet mir eindringlich, mich nicht mehr mit dir zu treffen«, sagte er abrupt. »Das ist schon komisch.«
    515

    Komisch. Das war seine Wortwahl, aber seine Miene war grimmig. »Marshal …«
    »Ich mag es nicht, wenn Leute mir sagen, was ich tun soll«, fügte er hinzu, und jetzt klang er wütend.
    »Marshal, bitte.«
    Seine breite Brust hob und senkte sich, und er schaute an mir vorbei in den verschneiten Garten. »Mach dir keine Sorgen darum.« Er konzentrierte sich wieder und stand auf, um an seine Gesäßtasche zu kommen. »Hier ist dein Scheck. Es muss schon im Jenseits regnen, damit sie ihn annehmen.«
    Ich schluckte schwer und starrte den Umschlag erst einmal nur an. Als ich ihn nahm, fühlte ich mich irgendwie benebelt.
    Er war schwerer, als er sein sollte, und ich schaute hinein, um dann die Augen aufzureißen. »Zwei Karten für die Party auf der Spitze des Carew Towers?«, fragte ich, schockiert, dass er überhaupt welche hatte, und noch mehr, dass er sie mir gab.
    »Warum?«
    Marshal zog eine Grimasse und starrte auf den Boden. »Ich wollte dich fragen, ob du heute Abend mit mir zu dieser Silves-terparty kommen willst«, erklärte er. »Aber am besten nimmst du einfach beide Karten. Du wirst eine Menge gemeinschaftliche Energie brauchen, um den Zauber zum Laufen zu bringen.
    Da oben auf dem Turm solltest du genug kriegen.«
    Fassungslos starrte ich die Karten in meiner Hand an. Ich wusste einfach nicht mehr, was hier los war. Jenks hatte gesagt, er wäre sauer. Warum half er mir jetzt? »Die kann ich nicht annehmen.«
    Er ließ seinen Nacken knacken und trat einen Schritt zurück.
    »Sicher kannst du. Steck sie in deine Tasche und sag danke.
    Mein Vorgesetzter sollte auch da sein.« Marshal schniefte. »Du solltest ihn dir mal anschauen.«
    Ein unsicheres Lächeln legte sich auf meine Lippen. Er wollte, dass ich seinen Vorgesetzten traf. Und vielleicht ein Foto von uns beiden? »Und ich dachte, ich wäre boshaft«, sagte ich 516

    unter Tränen. Verdammt, er verlässt mich. Na ja, was habe ich erwartet?
    Marshal lächelte nicht zurück. »Er hat rotes Haar. Du kannst ihn gar nicht übersehen.« Mit abwesendem Blick nahm er seine Kaffeetasse. »Es ist eine Spendenparty für die Universität. Kalamack wird auch da sein. Er ist einer der Haupt-Sponsoren, al-so wird er immer eingeladen. Er ist keine Hexe, also wird es ihn wahrscheinlich nicht interessieren, ob du gebannt bist. Du wirst also jemanden haben, mit dem du dich unterhalten kannst, bis es ihm jemand erzählt.«
    Mein Gesicht wurde ausdruckslos, als ich hörte, wie wenig er das Wort »gebannt« betont hatte, als wäre es unwichtig.
    »Danke«, sagte ich kleinlaut. »Marshal, es tut mir leid«, sagte ich, als er nach seiner Jacke griff, und trat einen Schritt vor. In mir zerbrach etwas, als er eine Hand hob, um mich zu stoppen, bevor ich ihm zu nahe kommen konnte.
    »Es hat Spaß gemacht«, sagte Marshal mit gesenktem Blick.
    »Aber dann bist du gebannt worden, und, Rachel …« Endlich sah er mich an, voller Wut. »Ich mag dich. Ich mag deine Familie. Ich habe Spaß, wenn wir zusammen sind. Aber es kotzt mich an, dass ich zugelassen habe, darüber nachzudenken, wie es wäre, mein Leben mit dir zu verbringen, und dann tust du etwas so Dämliches, dass du dafür gebannt wirst. Ich will nicht mal wissen, was es war.«
    »Marshal.« Ich hatte nie eine Wahl. Ich hatte niemals

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