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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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ihn tötest. Ich werde aber auch nicht zulassen, dass er dir deine Tochter wegnimmt. Tritt zurück, und wir werden einen Weg finden. Ich verspreche es!«
    Mia zögerte, entweder weil sie darüber nachdachte, oder weil sie nach einem Weg suchte, uns alle gleichzeitig zu töten.
    »Ich meine es ernst, Mia«, drohte ich, und ihr Griff an Tom zitterte. Ein Schweißtropfen rollte über sein Gesicht. Er verstand, wie nah er dem Tod war, und wusste nicht, ob ich mir wirklich die Mühe machen würde, seinen bemitleidenswerten Arsch zu retten oder nicht. Ich wusste eigentlich auch nicht, warum es mich interessierte.
    Plötzlich kreischte Holly begeistert, und mein Blick flog zu ihr. Angst durchfuhr mich und fast wäre ich losgerannt. Ohne die Wut der Erwachsenen zu bemerken, spielte das Kind zufrieden in dem unsteten Licht. Sie schwankte auf den Füßen und griff verzückt nach den Schatten, die wir auf die gekrümmte Wand des Tunnels warfen. Sie stand direkt an der Kante des Bahnsteigs. Schwankend gurgelte sie, und Mia war plötzlich 593

    hin- und hergerissen. Wenn sie sich bewegte, würde Tom zu seinem Zauberstab laufen. Wenn sie es nicht tat, würde ihr Ba-by fallen.
    »Ford! Nein!«, schrie ich, als er auf das kleine Mädchen im pinkfarbenen Schneeanzug zusprang.
    »Hab dich!«, rief er, als sie das Gleichgewicht verlor und er sie im letzten Moment zurückzog. Die beiden landeten zusammen auf dem kalten Boden. Holly lag an seiner Brust, jetzt sicher. Aber Ford hielt sie.
    »Oh, Gott … Ford«, hauchte ich, als das kleine Mädchen zu ihm aufschaute und dasselbe Lächeln zeigte, das sie mir geschenkt hatte - bevor sie mir die Aura entrissen und meine Seele gegessen hatte. Ich konnte mich nicht bewegen. Wenn ich es tat, würde Mia uns alle töten.
    Hollys dickliche Kinderhand patschte Ford ins Gesicht. Ford keuchte vor Schmerzen auf. Mia kniff befriedigt die Augen zusammen. Meine Wut kochte über, und ich packte meine Waffe fester. Verdammt nochmal, ich wusste nicht, auf wen ich schießen sollte. Vielleicht auf das Kind. Mit zugeschnürter Kehle richtete ich den Lauf auf sie.
    »Nein«, hauchte Ford, und mein Finger, der bereits den Abzug drücken wollte, entspannte sich überrascht. Er ist okay ?
    Wir alle starrten entgeistert, als Ford Holly fester in den Arm nahm und wie in einem Anfall zitterte, bis er einen tiefen Atemzug nahm. »Es ist weg«, stöhnte er schließlich. Er beach-tete uns gar nicht, und Tränen liefen über sein müdes, gezeich-netes Gesicht. »Nicht das, Holly«, flüsterte er dann erschöpft.
    »Das gehört mir. Nimm den Rest. Du bist ein Engel. Du bist ein wunderschöner, unschuldiger Engel.«
    Mein Puls raste. Mia starrte Ford verblüfft an. Das kleine Mädchen tätschelte ihm das Gesicht, befühlte seinen leichten Bartwuchs und brabbelte vor sich hin. Sie tötete ihn nicht. Sie
    … Ich wusste nicht, was sie tat, aber Ford weinte Tränen der Erleichterung, nicht des Schmerzes.
    594

    »Was zur Hölle geht hier vor?«, fragte Tom, und ich fühlte, wie er eine Kraftlinie anzapfte.
    Verdammt, ich konnte keine Linie anzapfen. Ich spielte hier Ringelreihen mit einer Hexe der schwarzen Künste, und ich hatte nur Gute-Nacht-Zauber.
    »Ich weiß es nicht.« Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Mia. »Vielleicht hat sie sich inzwischen unter Kontrolle.«
    Mia öffnete den Mund. Die Frau war offensichtlich wie versteinert von dem Anblick, wie ein anderer Mann ihr Kind hielt.
    »Es ist zu früh«, hauchte sie. Sie drehte sich zu ihnen um.
    »Holly?«
    Holly brabbelte, und das unschuldige Geräusch wurde von der hohen, gewölbten Decke über uns zurückgeworfen.
    »Dann nehme ich mal an, dass ich dich nicht mehr brauche, hm?«, sagte Tom plötzlich.
    Ich fühlte ein Abfallen in der Kraftlinie. Instinkte übernah-men die Kontrolle. Ich riss meine Waffe herum und drückte ab.
    Ein kleiner blauer Ball traf Tom direkt auf der Brust, aber es war zu spät. Ein hässlicher grüner Energieball flog bereits durch die Luft.
    »Runter!«, schrie ich, dann ließ ich mich auf den harten Zement fallen, als eine Explosion mein Haar nach hinten riss.
    Meine Ohren taten weh. Als ich aufschaute, rappelte sich Mia gerade vom Boden auf. Ford war ohnmächtig, und auf seiner Aura lag ein grünes Leuchten. Tom bewegte sich auch nicht. Du bist erledigt .
    Ich kam auf die Füße, ging zu Mia und trat ihr in einem Si-dekick direkt in den Bauch. Dabei verlor ich das Gleichgewicht, und die Frau wurde gegen die Wand geworfen. Ihr

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