Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind
Kopf knallte gegen den Zement, und sie brach zusammen. Ups. Mein Fehler . Aber verdammt, hatte sich das gut angefühlt.
Ich drehte mich zu Ford um und sah, dass das grüne Glim-men verschwunden war und Holly neben ihm weinte, eingeku-595
schelt in seinen Arm. Ford hob sein Gesicht vom Zement. Erleichterung packte mich. Er war am Leben. Danke, Gott. Ich kam wieder auf die Füße und rieb mir eine schmerzende Stelle an der Hand, wo ich morgen wahrscheinlich einen neuen blauen Fleck haben würde. Aber es war geschafft. Jetzt musste nur noch aufgeräumt werden.
Er wollte sich ihr Baby schnappen? , dachte ich und mich schauderte, als ich Mia mit einem Fuß auf den Rücken drehte.
Ich warf einen Blick auf die Waffe in meiner Hand und überlegte, ob ich sie mit einem meiner verbliebenen Gute-Nacht-Tränke beschießen sollte, da ich keinen Schutzkreis errichten konnte, um sie festzuhalten. Aber wenn sie eine Gehirnerschüt-terung hatte, konnte der Trank sie ins Koma fallen lassen. Ich musste sie einfach bewachen wie das Raubtier, das sie war, bis das FIB mich fand. Und Mia war ein Raubtier. Ein verdammter Tiger. Ein Krokodil, das Krokodilstränen weinte.
»Bleib da, Süße«, flüsterte ich Holly zu, als sie zu ihrer Mutter krabbelte und Babytränen weinte. Ich konnte ihr nicht helfen. Gott hilf mir, warum fühlte ich mich dabei so schlecht?
Ich hörte ein leises Geräusch wie von Holz auf Zement und wirbelte mit erhobener Waffe herum. Nicht nur war Tom wach, er bewegte sich auch. Ich glotzte ihn ungläubig an, als er mit seiner verbundenen Hand den Zauberstab vom Boden riss und mich wütend anstarrte. Hass lag in jeder seiner Bewegungen.
Ich hatte ihn getroffen. Ich wusste, dass ich ihn getroffen hatte!
Das war nicht fair!
»Antizauber-Kleidung«, erklärte er, rieb sich die Nase und wischte das Blut weg. »Glaubst du wirklich, ich würde dir ent-gegentreten, ohne mit etwas ausgerüstet zu sein, was deine kleinen blauen Gute-Nacht-Tränke neutralisiert? Ein bisschen Abwechslung würde dir guttun, Rachel.«
Ich kniff die Augen zusammen und verlagerte den Griff an meiner Waffe. »Es wird wahrscheinlich wehtun, wenn ich dir ins Auge schieße.«
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»Rühr. Dich. Nicht«, warnte er, und ich erstarrte. Dieser Zauberstab sah ziemlich gefährlich aus. Als er sah, dass niemand auf Holly aufpasste, trat ein befriedigtes Glitzern in seine Augen.
»Tom«, sagte ich und schüttelte warnend den Kopf. »Sei nicht dumm. Wenn du Holly dem Walker gibst, dann wird Mia dich verdammt nochmal umbringen.«
»Ich glaube, sie wird auf dich um einiges wütender sein als auf mich«, meinte er und ließ den Zauberstab geschickt um die Finger wirbeln. »Oder zumindest wird sie das sein, wenn ich mit ihr fertig bin. Geh zurück. Weg von dem Kind.«
Ich hatte nichts. Na ja, ich konnte ihn vielleicht zu Tode reden.
»Das ist eine schlechte Idee«, sagte ich, während ich mich zur Seite schob und er näher kam. Er drängte mich allein mit seiner Gegenwart von Holly weg. »Denk drüber nach. Du wirst hier nicht heil rauskommen, und selbst wenn du es schaffst, wirst du es nicht lange überleben.«
»Als ob du eine gute Idee von einer schlechten unterscheiden könntest«, sagte er und bedeutete mir mit seinem Zauberstab, dass ich weiter zurückweichen sollte. »Wenn ein Mensch das Kind anfassen kann, dann kann ich es auch«, fügte er hinzu und schnappte sie sich.
»Tom, nicht!«, rief ich. Holly kreischte, ein unheimlicher Ton zwischen Freude und Entzücken, der mich bis ins Innerste erschütterte. Tom erstarrte. Seine Augen traten vor, und sein Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei. Er fiel auf die Knie, und ich spannte mich an, um das Kind aus seinen Armen zu stoßen, dann zurückzuweichen und mich zu ducken, als eine Welle von heller Energie aus ihm herausbrach. Ich konnte sie nicht sehen - für meine Augen war sie unsichtbar -, aber sie war da. Ich konnte sie fühlen, und meine Haut kribbelte, als ob in der Dunkelheit des unterirdischen Raumes tausend Sommer vergehen würden.
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Toms Schmerzensschrei wurde von der Decke zurückgeworfen und hallte durch den Raum. Mit durchgedrücktem Rücken erstarrte er, während Holly ihre Hand auf seine Wange drückte und ihn begeistert anstarrte.
»Holly, nein!« Ich erinnerte mich an meine Waffe und drückte den Abzug. Doch der Ball schoss Richtung Decke, als jemand meinen Arm nach oben schlug.
Schockiert trat ich einen Schritt zurück - es war Al. Pierce stand hinter ihm und wirkte
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