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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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mir entfernt. Sie keuchte mit wildem Blick, außer Kontrolle in wildem Instinkt.
    Aber ich hatte Ivy zurückgetrieben, und das hier machte mir keine Angst. Die Linie brummte durch mich, und ich gab sie ihr. Ich gab ihr alles.
    Mia schrie. Ihre Fingernägel gruben sich in mein Kinn. Ihr Schmerz hallte durch mich, wie ihre Stimme von der Decke zu-rückgeworfen wurde. Sie schrie wieder, und ich biss die Zähne zusammen - weigerte mich, die Linie loszulassen, obwohl sie mich verbrannte. Macht floss in sie, verbrannte ihren Geist und Körper, aber sie ließ nicht los. Der Geruch von kaltem Staub und vergessener Luft erfüllte mich, und ihre Augen öffneten sich trotz der Qual.
    Schwärzer als die Sünde des Verrats saugten sich ihre Augen an mir fest. »Wenn es so einfach wäre«, keuchte sie trotz der Schmerzen, »wäre ich schon gestorben, bevor ich zwanzig war.«
    Ich spürte einen kurzen Stich des Zweifels. Sie fühlte ihn und griff an.
    Es war, als würde die ganze Welt sich drehen. Mit einem seltsamen Schwindelgefühl riss sie meine dünne Aura von mir.
    Schmerz packte mich, als die Kraftlinie mich traf, völlig roh und ungefiltert. Ich zuckte und kämpfte instinktiv gegen Mia an, aber sie hielt mich auf dem Boden fest. Die Linie floss immer noch, und ich ließ sie auch nicht los, weil sie offensichtlich auch Mia verletzte. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt und auf ihrer Stirn bildeten sich Schweißperlen. Sie atmete nur keuchend, dann hielt sie den Atem an. Hinter ihrem Schmerz konnte ich 603

    meine Seele in sie gleiten sehen, und zusammen mit ihr verschwand meine Stärke. Wenn ich sie nicht davon abhalten konnte, meine Seele zu nehmen, würde sie mich umbringen, ob mit oder ohne Kraftlinie.
    »Rachel …« Ich hörte es nur gedämpft, durch das Tosen in meinen Ohren, doch dann trennte uns jemand mit einem Tritt.
    Mias Finger glitten von mir ab, und sie fiel nach hinten. Die kühle Luft des Tunnels traf mich, und ich stöhnte, als die Macht der Linie in mich zurückfloss. Ich konnte nicht atmen und rollte mich zu einem Ball zusammen. Mein Gesicht rieb über den staubigen Zement, und ich kämpfte um Luft, als würde sie mir helfen, meine Seele zu finden. Ich hatte sie noch. Ich musste immer noch einen Rest meiner Aura haben, sonst wäre ich schon tot. Und ich ging nicht davon aus, dass ich tot war.
    Dafür hatte ich zu starke Schmerzen.
    Erst jetzt ließ ich die Kraftlinie los. Ein gequältes Schluchzen entrang sich mir, als der Energiefluss nachließ und ich genug aus mir herausschob, um wieder denken zu können. Trotzdem tat es weh. Energie floss aus meinen Muskeln und verkrampfte sie, wenn ich versuchte, mich zu bewegen. Irgendwo hörte ich Holly weinen. Oder vielleicht war ich es auch selbst.
    »Es tut mir leid, Mia«, hörte ich Ford leise sagen, während ich versuchte, zu atmen, ohne am Staub zu ersticken. »Sie hatten jede Chance, die ich jemandem verschaffen kann. Holly wird es gutgehen. Sie ist …«
    »Gib sie mir!«, schrie Mia. Ich drehte den Kopf und öffnete die Augen. Es tat weh. Gott, selbst diese winzige Bewegung tat weh, aber jetzt sah ich sie. Ford hielt Holly. Das kleine Mädchen blinzelte ihre Mutter an, aber es war nicht verwirrt. Ford hatte meine Splat Gun in der Hand und hielt Mia damit in Schach. Die Tränke mussten doch ganz geblieben sein, sonst hätte er sich selbst ausgeknockt, als er die Waffe nahm. Wieso er das Kind halten konnte und Tom es nicht gekonnt hatte, überstieg meinen Horizont.
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    »Holly, nimm ihn!«, schrie die Banshee, und Ford rückte das Mädchen auf seiner Hüfte zurecht.
    »Das tut sie«, antwortete er, und sein Gesicht verzog sich kurz, bevor er sich wieder unter Kontrolle hatte. »Sie nimmt alles von mir, außer dem, was mir gehört. Ich habe keine Gedanken in mir außer meinen eigenen. Und, Sie, Mia, sind eine Verbrecherin. Sie haben dabei geholfen, unsere Gesellschaft zu erschaffen, und Sie werden nach ihren Regeln leben.«
    »Nein!«, brüllte sie und sprang. Die Laterne blitzte grell auf, als sie umfiel. Dann wurde mir kurz schwarz vor den Augen, weil der Schmerz in meinem Kopf mich überwältigte. Entweder war es das, oder das Licht war ausgegangen. Stöhnend hörte ich nur das Plopp eines Splat Balls und das Geräusch von jemandem, der zu Boden fiel.
    »Es ist okay«, flüsterte Ford, und sein Tonfall verriet mir, dass er mit Holly sprach. »Deiner Mommy geht es gut. Sie wird für eine Weile schlafen. Und du wirst sie jeden Tag sehen, Holly. Ich verspreche

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