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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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wie Noten auf einem Notenblatt. »Es könnte auch etwas über meinen Dad, oder seinen Dad, oder das Wunschcamp sein.«
    Vorsichtig legte ich es ab. Ich wollte nicht wissen, um welche Erinnerung es sich handelte. Noch nicht. Ich hatte genug von Erinnerungen. Ich wollte für eine Weile ohne sie leben, mich in der Gegenwart aufhalten, ohne die Schmerzen der Vergangenheit.
    In meiner Tasche fing mein Telefon an zu klingeln, und ich beäugte Jenks, als ZZ Top’s »Sharp Dressed Man« erklang.
    Der Pixie schenkte mir einen unschuldigen Blick, aber als Rex sich aufsetzte und mit vertrauter Intensität anfing, in eine Ecke des Raumes zu starren, wurde mein Gesicht ausdruckslos, und ich ignorierte mein Telefon. »Pierce?«, flüsterte ich.
    Der Luftdruck veränderte sich und mit einem sanften Plop-pen erschien in der Ecke eine neblige Gestalt, verdichtete sich und verwandelte sich in Pierce. Ich zuckte zusammen. Es musste Pierce sein. Außer es war Al, der sich als Pierce ausgab.
    »Pierce?«, fragte ich wieder, und er drehte sich mit funkelnden Augen zu mir um. Er war piekfein gekleidet im Stil des zwanzigsten Jahrhunderts. Er sah aus wie er selbst. Ich meine, er sah nicht aus wie Tom, und ich fragte mich, was zur Hölle hier vorging.
    »Mistress Hexe«, sagte er und eilte durch die Küche, um meine Hände zu ergreifen. »Ich kann nicht bleiben«, sagte er atemlos. »Al wird es sich in den Kopf setzen, mich schneller zu finden als ein Hund in dunkler Nacht einen Waschbären auf einen Baum jagt, aber ich musste euch zuerst besuchen. Um mich zu erklären.«
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    »Du hast Toms Körper genommen«, sagte ich und entzog ihm meine Hände. »Pierce, ich bin froh, dich zu sehen, aber
    …«
    Er nickte, und seine Haare fielen ihm in die Augen, bis er sie mit einer schurkischen Geste zurückwarf. »Es ist schwarze Magie, ja, und ich bin nicht stolz darauf, aber es war nicht ich, der die schwarze Hexe getötet hat. Er hat sich selbst getötet.«
    »Aber du siehst …«
    »… aus wie ich selbst, ja«, beendete er meinen Satz und wollte mich in einen Tanzschritt ziehen, weil er so glücklich war. »Das war ein Teil des Handels. Rachel …« Sein Gesichtsausdruck wurde plötzlich sehr besorgt. »Ihr habt Euch verbrannt«, sagte er, was offensichtlich alle anderen Gedanken aus seinem Kopf verdrängte. Er streckte die Hand aus, und ich stoppte sie, bevor sie mein Gesicht berühren konnte.
    Mein Puls raste, und mir war heiß. »Kistens Scheiterhau-fen«, sagte ich nervös.
    Pierce warf mir einen ernsten Blick zu. »Es hat also ein Ende gefunden.«
    Ich nickte. »Bitte sag mir, dass du hierfür nicht deine Seele verkauft hast …« Ich musterte ihn von oben bis unten, und er trat einen Schritt zurück.
    »Darüber kann man lange diskutieren. Man muss fähig sein, zu halten, was man beansprucht, und obwohl ich eine Abmachung getroffen habe, kann er mich nicht halten. Keiner von ihnen kann mich halten.«
    Sein Lächeln war etwas zu selbstgefällig, und ich fühlte ein Zittern in mir. »Du bist entkommen!«
    »Sobald ich einen Körper erhalten hatte und mit einer Kraftlinie in Kontakt treten konnte, war es nur eine Frage der Zeit.
    Niemand kann mich für immer halten. Außer vielleicht Ihr.«
    Strahlend zog er mich an sich, und da ich wusste, dass er mich küssen wollte, stieß ich hervor: »Jenks ist hier.«
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    Sofort ließ er mich los. Mit charmantem Entsetzen wich er einen Schritt zurück. »Jenks!«, sagte er und lief rot an. »Ich bitte um Verzeihung.«
    Ich folgte mit meinem Blick dem wütend brummenden Ge-räusch und fand Jenks über der Kücheninsel schwebend, von wo aus er uns mit wütend verzerrtem Gesicht anstarrte.
    »Raus«, sagte er ausdruckslos. »Ich hatte sie gerade erst wieder normal. Verschwinde, bevor du sie in einen jaulenden, sabbrigen … Schwachkopf verwandelst!«
    »Jenks!«, rief ich, aber Pierce legte mir beruhigend eine Hand auf die Schulter.
    »Das war meine Absicht, Jenks«, erklärte er höflich, und ich fragte mich, ob Pierce meinte, dass er vorhatte, zu gehen, oder ob er vorhatte, mich in einen sabbrigen Schwachkopf zu verwandeln.
    Pierce beugte sich zu Rex hinunter, die um seine Knöchel strich. »Ich muss weg«, sagte er, als er sich mit der Katze im Arm wieder aufrichtete. »Ich wollte mich nur erklären, bevor Al Euren Kopf mit seiner Sicht dessen füllt, was letzte Woche passiert ist. Ich werde Euch wieder aufsuchen, sobald ich kann.
    Al ist ein teuflisch feiner Dämon. Ihn zu überlisten macht mehr

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