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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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Bands und was ich so hörte.
    Als wir bei meinem Auto ankamen, war ich zwar noch angespannt, aber ich atmete auf, weil Denon nicht auf mich wartete.
    Es half auch, dass mein Böse-Zauber-Amulett an meinem Schlüsselbund weiterhin leuchtend grün blieb.
    Robbie war offensichtlich glücklich, dass wir nach Hause fuhren, und plapperte weiter, während wir seine Taschen ins Auto luden und einstiegen. Ich drehte die Heizung für Jenks voll auf, der sofort anfing, über mein Parfüm zu fluchen und 148

    mich verließ, um stattdessen auf Robbies Schulter zu sitzen.
    Ich glaubte, dass es mehr daran lag, dass mein viel zu leicht bekleideter Bruder alle Düsen auf sich gerichtet hatte, weniger an meinem Parfüm. Die Unterhaltung stockte, als Robbie das Tödliche-Zauber-Warnamulett an meinem Schlüssel bemerkte.
    Er wusste, was es war - er hatte unserem Vater auch bei den Vorbereitungen für die Arbeit zugeschaut -, aber obwohl er besorgt das Gesicht verzog, weil seine kleine Schwester ein Amulett hatte, das sie vor magischen Bomben warnte, sagte er nichts.
    Erst, als wir auf der Schnellstraße waren, fing ich an, mich zu entspannen, aber trotzdem kontrollierte ich ständig den Rückspiegel auf I. S.-Blaulichter und dachte: Komme ich einer ihrer Vertuschungsaktionen zu nahe? Und wenn ja, werde ich mich zurückziehen oder es mal wieder auffliegen lassen?
    Ich blinzelte, sowohl wegen der hellen Sonne als auch wegen meiner schlechten Laune und erinnerte mich an Robbies wütendes Gesicht, als ihm klarwurde, dass jemand seine Sachen befingert hatte - und dann beschloss ich, dass ich es definitiv auffliegen lassen und in seiner ganzen Pracht dem Sonnenlicht aussetzen würde.

8
    Der Luftzug von der Heizung wärmte meinen Nacken, während ich an Ivys antikem Tisch saß und eines der alten Dämo-nenfluchbücher durchblätterte, auf der Suche nach einem Rezept, mit dem ich ein Ortungsamulett anfertigen konnte. Nach einem Fluch, um absolut ehrlich zu sein. Jenks las über meiner Schulter, wo er in irritierenden fünfzig Zentimetern Höhe schwebte. Er war eindeutig nicht glücklich darüber, dass ich -
    obwohl ich ein Ortungsamulett-Rezept in einem meiner norma-149

    len Erdmagiebücher gefunden hatte - trotzdem noch suchte.
    Die meisten Entdeckungszauber, egal, ob Erd- oder Kraftlinienmagie, waren sympathetische Magie - und benutzten etwas von dem, was man finden wollte: Autobomben, Taschendiebe, Abhöreinrichtungen, was auch immer. Erdmagie-Ortungs zauber allerdings funktionierten, indem sie über große Distanz Auren ausfindig machten. Das war sehr komplizierte Magie, und ich hoffte darauf, dass die Dämonen eine einfache-re Version hatten. Die Chancen dafür standen gut.
    Ich war meiner Mom vor ungefähr einer Stunde entkommen, mit dem Vorwand, dass ich noch etwas zu tun hatte, und dem Versprechen, dass ich um Mitternacht wiederkommen würde.
    Robbie hatte Mom nichts von den Polizisten am Flughafen gesagt, aber ich war immer noch angefressen, weil seine Sachen durchsucht worden waren. Eigentlich eher besorgt, aber ich war besser in Wut als in Angst.
    Die Sonne ging jetzt unter, und die Küche wurde langsam düster. Jenseits der blauen Vorhänge war der Himmel ein stumpfes Grau. Weil ich Jenks von meiner Schulter haben wollte, stand ich mit dem offenen Buch in der Hand auf, um auf den Lichtschalter neben dem Durchgang zum Flur zu schlagen. Jenks’ Flügel summten, als das helle Neonlicht anging, und ich schlurfte zur Arbeitsfläche. Ich ließ das immer noch geöffnete Fluchbuch mit einem Knall fallen und lehnte mich, immer noch lesend, darüber. Die Seiten blätterte ich mit einem Bleistift um. Ich würde ja gerne sagen, dass das Buch kalt war, weil es im Glockenturm gestanden hatte, aber ich wusste es besser.
    Jenks flog näher zu mir, und irgendwie gelang es ihm, das Klappern seiner Flügel missbilligend klingen zu lassen. Rex beobachtete uns von der Türschwelle aus. Ihre Ohren waren aufgerichtet, und die kleine Glocke, die Jenks ihr letzten Herbst umgehängt hatte, glitzerte. Ich hätte ja versucht, sie anzulo-cken, aber mir war klar, dass es nicht funktionieren würde. Der 150

    einzige Grund, warum sie hier war, war Jenks, der jetzt nur wenige Zentimeter über den gelblichen Seiten schwebte und die Hände in die Hüften gestemmt hatte. Er schaute mich an.
    Unwillkürlich bemerkte ich, dass der Staub, der von ihm herabrieselte, die handgeschriebenen Worte aufleuchten ließ. Interessant …
    »Ra-a-ache«, sagte Jenks

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