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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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warnend.
    »Ich schaue nur«, antwortete ich und wedelte ihn weg, bevor ich eine Seite weiter blätterte. Dämonenbücher hatten kein In-haltsverzeichnis. Die meisten hatten auch keinen Titel. Ich musste blättern, was ziemlich langwierig war. Besonders, da ich immer wieder innehielt, um mich darüber zu wundern, wie böse manche Flüche sein konnten oder wie neutral andere waren. Bei vielen konnte man es schon einfach an den Zutaten ablesen, aber einige schienen nur deswegen ein Fluch zu sein, weil in ihnen Erd- und Kraftlinienmagie gemischt wurden, wie eben in allen Dämonenflüchen. Sie waren nur deswegen schwarz, weil sie so sehr gegen die Regeln der Natur verstie-
    ßen. Ich hoffte darauf, dass das Dämonenäquivalent zum Ortungszauber einer von diesen war.
    Ich hatte letztes Jahr entschieden, dass ich nicht nur wegen des Schmutzes vermeiden würde, Flüche zu winden. Mir war ein Hirn gegeben worden, und ich würde es benutzen. Un-glücklicherweise stimmte die Gesellschaft mir in diesem Punkt nicht zu. Jenks wollte offensichtlich die Rolle von Jiminy Cri-cket übernehmen, und er las die Seiten mindestens so sorgfältig wie ich.
    »Das ist ein toller«, gab er fast zögerlich zu, während er einen Fluch mit Staub überzog, der eingehend beschrieb, wie man einen Rotholzstab von der Länge eines Besenstiels zum Fliegen brachte. Es gab einen Erdzauber, der dasselbe tat, aber er war doppelt so kompliziert. Ich hatte es letztes Jahr mal überschlagen und dann beschlossen, dass diese kleine Hexe nur im Sitz eines Flugzeugs fliegen würde.
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    »Mmmmm«, brummte ich und blätterte weiter. »Ich könnte allein mit den Kosten für den Stab für ein Jahr meine Miete zahlen.« Auf der nächsten Seite fand ich einen Fluch, der menschliches Fleisch in Holz verwandelte. Igitt. Jenks zitterte, und ich blätterte um und ließ damit sein blaues Funkeln von der Seite auf den Boden rieseln. Wie ich schon sagte, bei einigen war es wirklich einfach zu sehen, dass sie schwarz waren.
    »Rachel …«, flehte Jenks, offensichtlich aus der Bahn geworfen.
    »Den mache ich nicht, also entspann dich.«
    Seine Flügel brummten stoßweise, und er sank ein wenig nach unten, was mich daran hinderte, umzublättern. Ich holte tief Luft und starrte ihn an, um ihn nur mit meinem Willen da-zu zu bringen, zu verschwinden. Er verschränkte die Arme vor der Brust und starrte zurück. Er hatte nicht vor, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Aber als zwei seiner Kinder vor dem dunklen Küchenfenster anfingen, sich um einen Samen zu streiten, den sie in einer Ritze im Boden gefunden hatten, lenkte ihn das so weit ab, dass er ein wenig höher schwebte und ich weiterblättern konnte.
    Meine Fingerspitzen, die auf den verblassten gelben Seiten lagen, wurden langsam taub, und ich ballte die Hand zur Faust.
    Aber dann schlug mein Herz schneller, als ich glaubte, unter meiner Hand einen Ortungszauber zu erkennen. Wenn ich es richtig las, dann verwendete der Dämonenfluch sympathetische Magie, keine Auren wie normale Ortungszauber. Obwohl es ein Fluch war, sah das Ganze um einiges einfacher aus als der Zauber im Erdmagiebuch. Damit führt es dich umso leichter in Versuchung .
    »Hey, schau dir das an«, sagte ich leise, als Jenks gerade ein warnendes Pfeifen von sich gab, damit seine Kinder den Streit beendeten. »Das Einstimmungsobjekt muss gestohlen sein?«, fragte ich. Das gefiel mir nicht, also war es kein Wunder, dass ich zusammenzuckte, als es an der Tür klingelte.
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    Aufgebracht schaute Jenks abwechselnd mich und seine zwei Kinder, die beide rote Augen hatten und von denen schwarzer Staub herabrieselte, an. »Ich gehe schon«, sagte er, bevor ich mich bewegen konnte. »Und ihr zwei habt besser ei-ne Lösung gefunden, bevor ich zurückkomme, oder ich entscheide für euch«, fügte er an seine Kinder gerichtet hinzu, bevor er aus dem Raum schoss.
    Sie wurden leiser, und ich lächelte. Es war fast sechs, womit es sowohl Mensch als auch Hexe sein konnte. Vielleicht auch ein Tiermensch oder ein lebender Vampir. »Wenn es ein Klient ist, dann empfange ich ihn im Altarraum«, rief ich hinter ihm her, weil ich meine Bücher nicht verstecken wollte, falls sie auf dem Weg zum hinteren Wohnzimmer einen Blick in die Küche warfen.
    »Kapiert!«, schrie Jenks in der Ferne. Rex war unter ihm mitgelaufen, mit stehendem Schwanz und aufgerichteten Ohren. Die kleine Glocke an ihrem Hals klingelte. Die zwei Pixies am Fenster fingen wieder an, sich lauthals zu

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