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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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«
    » Da bin ich ü berfragt. Von der Sache h ö re ich jetzt zum ersten Mal.«
    » Hat dein Team je Eis-Dealer verhaftet? Mal zur Brust genommen? «
    » Ein paar. Aber wir sprechen hier von den untersten Sprossen der Leiter. Wei ß e Kids. Die Dealer auf dem Hollywood Boulevard sind gew ö hnlich wei ß . Das Dealen ist leicht f ü r sie. Was nicht hei ß en soll, da ß sie es nicht von den Mexikanern bekommen. Es ist aber ebenfalls m ö glich, da ß sie es von Gangs aus South-Central Los Angeles bekommen. Die Verhaftungen, die wir gemacht haben, w ü rden dir also nicht weiterhelfen.«
    Er schlug mit dem leeren Bierkrug auf die Theke, bis der Barkeeper aufschaute, und bestellte noch eine Runde. Moores Laune schien schlechter zu werden, und Bosch hatte von ihm nicht viel Hilfreiches erfahren.
    » Ich mu ß die Verteilerleiter weiter rauf. Kannst du mir einen Tip geben? Ich wei ß einen Dreck, und der Fall ist drei Wochen alt. Entweder finde ich einen Ansatzpunkt, oder ich lasse die Sache fallen.«
    Moore blickte geradeaus auf die Flaschen an der R ü ckwand der Bar.
    » Ich werd’ mal sehen, was ich tun kann «, sagte er. » Aber vergi ß nicht, wir verschwenden kaum Zeit mit Schwarzem Eis. Coke, Angel Dust, etwas Hasch, das ist unser t ä gliches Brot. Nichts Exotisches. Schlie ß lich sind wir ein Statistiktrupp. Aber ich kenne jemand bei der DEA, der Bundesdrogenpolizei. Ich spreche mit ihm.«
    Bosch sah auf die Uhr. Es war fast Mitternacht, und er wollte gehen. Er beobachtete, wie sich Moore eine Zigarette ansteckte, obwohl noch eine im vollen Aschenbecher brannte. Ein volles Glas Bier und der Whiskey standen vor ihm auf der Theke, aber er stand auf und kramte in seinen Taschen nach Geld.
    » Also danke «, sagte er. » Schau mal, was du rauskriegst.«
    » Sicher «, sagte Moore. Und nach einem Moment: » He, Bosch? «
    » Was? «
    » Ich habe von dir geh ö rt. Du verstehst … Was man so erz ä hlt auf dem Revier. Du hast mal ganz sch ö n in der Schei ß e gesteckt. Hattest du irgendwann einmal mit einem DIE-Anzug namens Chastain zu tun? «
    Bosch ü berlegte einen Moment. John Chastain war einer der Besten. Bei Interne Ermittlungen wurden die Beschwerden am Ende als berechtigt, unberechtigt oder unbegr ü ndet klassifiziert. Er war unter dem Doppelnamen Berechtigt-Chastain bekannt.
    » Ich habe von ihm geh ö rt «, sagte er. » Er ist Drei, pustet einen vom Hocker.«
    » Wei ß ich, da ß er Detective Klasse drei ist. Jeder wei ß das. Was ich wissen will, hat er … war er einer von denen, die hinter dir her waren? «
    » Nein, das war immer jemand anders.«
    Moore nickte und nahm sich den Whiskey, der vor Bosch gestanden hatte. Nachdem er das Glas geleert hatte, fragte er: » Chastain, leistet er gute Arbeit? Oder ist er auch nur einer von den Anz ü gen, die Sessel abwetzen? «
    » Kommt drauf an, was du unter gut verstehst. Aber ich glaube nicht, da ß von denen keiner was taugt. In dem Job geht das nicht. Aber wenn du ihnen eine Chance gibst, sto ß en die dich in den Ofen und t ü ten hinterher deine Asche ein.«
    Bosch war hin- und hergerissen. Er wollte wissen, was los war, aber er wollte nicht in die Schei ß e treten. Moore sagte nichts. Die Wahl lag bei Bosch. Harry entschied sich, seine Nase nicht hineinzustecken.
    Er sagte: » Wenn die geil auf dich sind, kannst du nicht viel machen. Ruf die Gewerkschaft an, besorg dir einen Anwalt. Tu, was er sagt, und erz ä hl den Anz ü gen nur, was du mu ß t.«
    Moore nickte wieder schweigend. Harry legte zwei Zwanzig-Dollar-Scheine auf die Theke – genug f ü r die Zeche, einschlie ß lich Trinkgeld. Dann ging er.
    Moore sah er nie wieder.

    Bosch wechselte auf den Antelope Valley Freeway und fuhr Richtung Nordosten. Auf der Ü berf ü hrung am Sand Canyon schaute er auf die Gegenfahrbahn und sah einen wei ß en Aufnahmewagen vom Fernsehen. Eine gro ß e 9 prangte an der Seite. Das bedeutete, da ß Moores Frau schon Bescheid wu ß te, wenn er ankam. Bosch f ü hlte leichte Gewissensbisse, gemischt mit dem Gef ü hl von Erleichterung, da ß er es ihr nicht als erster mitteilen mu ß te.
    Dabei fiel ihm ein, da ß er den Namen der Witwe nicht wu ß te. Irving hatte ihm nur die Adresse gegeben, voraussetzend, da ß Bosch ihren Namen kannte. W ä hrend er vom Freeway auf den Sierra Highway fuhr, versuchte er sich an die Zeitungsartikel der letzten Woche zu erinnern. Sie hatten ihren Namen erw ä hnt.
    Aber es fiel ihm nicht ein. Er erinnerte sich, da ß

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