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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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L. A. vor Gericht stellen. Nachdem wir den kleinen Schei ß er geschnappt haben, wird er sich der Verhaftung widersetzen und sich verwunden – wahrscheinlich im Gesicht. Es wird schlimmer aussehen, als es wirklich ist. Aber wir werden ihn nat ü rlich sofort in medizinische Versorgung bringen wollen. Die DEA wird daf ü r einen ihrer Hubschrauber anbieten, und der Commander der Miliz wird das Angebot dankend akzeptieren. Der Pilot wird jedoch die Lichter des Imperial County Memorial Hospital in Kalifornien mit dem Krankenhaus von Mexicali verwechseln. Wenn der Hubschrauber auf der falschen Seite der Grenze landet, kann Zorillo nach amerikanischem Recht verhaftet werden. Pech f ü r ihn. Eventuell m ü ssen wir dem Piloten eine Ermahnung in seine Personalakte legen.«
    Ramos hatte wieder das anz ü gliche Grinsen im Gesicht. Er zwinkerte Bosch zu und ging weg.

29
    Der Luchs flog in südwestlicher Richtung über den Lichterteppich von Mexicali auf die dunklen Umrisse der Cucapah-Berge zu. Der Flug war ruhiger und leiser als die, an die er sich aus seiner Vietnamzeit oder aus seinen Tr ä umen erinnerte.
    Bosch hatte sich neben Aguila auf die R ü ckbank gezw ä ngt und sa ß am linken Fenster. K ü hle Nachtluft drang durch einen Schlitz ein. Vorne sa ß en der Pilot und Corvo, der als Air Leader hier oben Meldungen annahm und den Angriffsbefehl geben w ü rde. Ramos war Ground One und hatte das Kommando am Boden. Bosch sah, wie sich die gr ü nen Anzeigeinstrumente auf dem gl ä sernen Visier des Helms von Ramos widerspiegelten.
    Die Helme von allen vier Personen im Helikopter waren durch elektronische Kabel mit dem Kontrollpult des Cockpits verbunden, erm ö glichten Funkverkehr mit dem Boden sowie Kommunikation an Bord und waren mit Nachtsichtger ä ten ausger ü stet.
    Nachdem sie f ü nfzehn Minuten geflogen waren, verringerten sich die Lichter am Boden. Da er nicht mehr so sehr geblendet wurde, konnte Harry die Silhouette eines anderen Hubschraubers auf der linken Seite in zweihundert Meter Entfernung ausmachen. Das andere schwarze Schiff sollte sich auf der rechten Seite befinden. Sie flogen in Formation.
    » Angriffsziel zwei Minuten «, ert ö nte die Stimme des Piloten in seinem Helm.
    Bosch legte die Kevlar-Weste auf seinen Sitz und setzte sich darauf, um sich gegen Bodenfeuer zu sch ü tzen. Aguila tat das gleiche mit seiner Leihweste von der DEA.
    Der Luchs begann rapide seine Flugh ö he zu vermindern, und eine Stimme im Helm sagte: »Jetzt geht’s los.« Bosch klappte das Nachtsichtger ä t nach unten und blickte durch die Linsen. Sie schossen ü ber ein Meer von Strauchwerk unter ihnen, dann ü berquerten sie eine Stra ß e und kamen an eine Abzweigung. Der Helikopter folgte ihr, und Harry sah einen Pkw, einen Pickup-Truck sowie einen Jeep. Weiter voraus rasten mehrere Wagen ü ber den Feldweg zu den Ranchgeb ä uden und wirbelten eine gelbe Staubwolke hinter sich auf. Die Schlacht hatte begonnen.
    » Sieht so aus, als ob unsere Freunde schon einen Jeep au ß er Verkehr gezogen h ä tten «, sagte Corvo.
    » Zehn-vier «, antwortete jemand aus einem der anderen Hubschrauber.
    Der Luchs ü berholte die Milizfahrzeuge in der Luft. Der Weg vor ihnen war frei. Der Helikopter ging noch weiter nach unten und hielt dann eine Flugh ö he von ungef ä hr einhundert Metern. In dem gelben Sichtfeld waren jetzt die Hazienda und der Bunker zu sehen. Bosch beobachtete, wie die beiden anderen Hubschrauber wie schwarze Libellen an den vorherbestimmten Seiten des Hauses landeten. Dann f ü hlte er, wie der Luchs wieder etwas aufstieg und wie auf einem Luftkissen schwebte.
    » Eins unten! « t ö nte eine Stimme ü ber Funk.
    » Zwei unten! « meldete sich eine andere.
    M ä nner in Schwarz sprangen aus den Seitent ü ren der Helikopter. Eine Sechsergruppe rannte sofort zum Vordereingang der Hazienda, eine andere zum Bunker. Inzwischen kamen die Milizfahrzeuge in Sicht. Noch mehr M ä nner sprangen aus den Hubschraubern. Das mu ß te Ramos mit der Reserve sein.
    Das Ganze machte einen surrealen Eindruck auf Bosch. Die gelbe T ö nung des Nachtsichtger ä ts. Die kleinen Figuren am Boden. Wie ein schlecht fotografierter und schlecht geschnittener Film.
    » Ich schalte jetzt um auf die Bodenkommunikation «, sagte Corvo.
    Bosch h ö rte das Klicken des Frequenzwechsels und vernahm sofort das Fiepsen des Funkverkehrs sowie das Keuchen laufender M ä nner. Dann gab es einen lauten Knall. Bosch wu ß te jedoch, da ß war

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