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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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seinen Einzelheiten vorzutragen. Die mexikanische Miliz w ü rde zwei Aufgaben ü bernehmen. Drei M ä nner w ü rden in einem Zivilwagen in Schlangenlinien – als w ä re der Fahrer betrunken – zum Ranchtor fahren und die beiden Wachen ü berw ä ltigen. Daraufhin w ü rde die H ä lfte der Miliz zum Bev ö lkerungszentrum vorr ü cken, w ä hrend die andere das EnviroBreed-Gel ä nde umstellen und weitere Entwicklungen abwarten w ü rde.
    Corvo ergriff zum ersten Mal bei der Besprechung das Wort: » Der Erfolg der Aktion h ä ngt haupts ä chlich davon ab, da ß die beiden Wachen am Tor ü berw ä ltigt werden, bevor sie jemand warnen k ö nnen. Falls das nicht gelingt, verlieren wir das Ü berraschungsmoment.«
    Nachdem der Angriff begonnen hatte, w ü rden die drei Hubschrauber heranfliegen. Die beiden Truppentransporter w ü rden n ö rdlich und ö stlich des Bev ö lkerungszentrums das CLET-Team absetzen, dessen Mitglieder in alle Geb ä ude als erste eindringen w ü rden. Der dritte Helikopter, der Luchs, w ü rde in der Luft bleiben und als fliegender Kommandoposten dienen.
    Abschlie ß end erw ä hnte Ramos, da ß es zwei Jeep-Patrouillen gebe, die sich an keine feststehenden Routen hielten. Daher sei nicht vorherzusehen, wo sie sich am Anfang der Razzia befinden w ü rden. » Das sind sozusagen die Joker im Spiel. Und deshalb haben wir den Luchs. Er kann uns warnen oder die Patrouillen au ß er Gefecht setzen.«
    Ramos schritt vor der Tafel auf und ab und schwang den Zeigestock. Bosch sah es ihm an, wie sehr er es geno ß , da ß Kommando zu haben. Vielleicht entsch ä digte es ihn f ü r Vietnam oder Irak.
    » Okay, Gentlemen, noch einige Bemerkungen.« Ramos heftete ein weiteres Foto an die Tafel. » Unser Angriffsziel ist die Ranch, und wir haben einen Durchsuchungsbefehl f ü r Rauschgift. Wenn wir Herstellungsutensilien finden … prima. Wenn wir Drogen finden … prima. Aber was uns wirklich interessiert, ist dieser Mann hier.«
    Das Foto war eine Vergr öß erung aus dem Verbrecheralbum, das sich Bosch am Morgen angesehen hatte.
    » Das ist der wichtigste Mann f ü r uns. Humberto Zorillo. Der Papst von Mexicali. Wenn wir ihn nicht schnappen, dann ist die ganze Aktion in die Binsen gegangen. Er ist der Kopf, und ihn wollen wir.
    Es ist wahrscheinlich von Interesse, da ß er au ß erdem im Zusammenhang mit zwei Morden an Polizisten in L. A. gesucht wird, ganz zu schweigen von ein paar anderen Morden in den letzten Wochen. Er kennt keine Skrupel. Wenn er es nicht selbst tut, hat er genug Leute, die die dreckige Arbeit f ü r ihn erledigen. Er ist gef ä hrlich. Jede Person, die wir auf der Ranch antreffen, ist als bewaffnet und gef ä hrlich zu betrachten. Fragen? «
    Ein Offizier der Miliz stellte eine Frage auf Spanisch. » Gute Frage «, erwiderte Ramos. » Aus zwei Gr ü nden dringen wir nicht sofort bei EnviroBreed ein. Erstens ist unser Hauptziel die Ranch, und wir m üß ten zu viele Personen einsetzen, wenn wir gleichzeitig von beiden Seiten zuschlagen wollten. Zweitens gibt unsere vertrauliche Information zur Vermutung Anla ß , da ß der Tunnel auf der EnviroBreed-Seite eventuell durch eine Sprengstoffladung gesichert ist. Wir wollen das Risiko nicht eingehen. Sobald die Ranch unter Kontrolle ist, gehen wir von dort in den Tunnel.«
    Er wartete vergeblich auf weitere Fragen. Die M ä nner vor ihm rutschten auf den St ü hlen hin und her, kauten auf den N ä geln oder schnippten mit den Fingern. Sie f ü hlten das Adrenalin in ihrem Blut. Bosch kannte die Symptome aus Vietnam und als Polizist. Mit einem guten Gef ü hl und einer vagen Furcht sp ü rte er daher, wie seine eigene Erregung wuchs.
    » Alles klar dann! « rief Ramos. » In einer Stunde ist jeder bereit und fertig. Um Mitternacht geht’s los! «
    Die versammelte Mannschaft ging auseinander, und einige j ü ngere DEA-Agents jauchzten auf wie Teenager. Bosch ging hin ü ber zu Ramos, der die Fotos wieder von der Tafel nahm.
    » Ordentlicher Plan.«
    » Ja, hoffentlich l ä uft alles genauso ab, wie ich es gesagt habe. Irgend etwas geht meistens schief.«
    » Stimmt … Corvo hat erw ä hnt, es gibt noch einen anderen Plan. Einen Plan, wie man Zorillo ü ber die Grenze schafft.«
    » Ja, wir haben etwas ausget ü ftelt.«
    » Erz ä hlst du mir, was? «
    Mit den Fotos in der Hand drehte Ramos sich von der Tafel um. » Ich werd’s dir sagen, Bosch. Der Plan wird dir gefallen. Schlie ß lich k ö nntet ihr ihn auf diese Weise in

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