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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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zusammenstellte. Der Zettel war also f ü r jemand anders. Was k ö nnen wir daraus schlie ß en? Entweder wu ß te er, da ß er Selbstmord begehen w ü rde, oder er …«
    » … wu ß te, da ß jemand ihn umbringen w ü rde «, vollendete sie den Satz.
    Bosch nickte. » Oder ihm war zumindest klar, da ß er sich zu weit vorgewagt hatte. Da ß er in Gefahr war.«
    » Mein Gott.«
    Harry trat zu ihr und reichte ihr das Weinglas. Dann beugte er sich zu ihrem Gesicht hinab.
    » Du mu ß t mir von der Autopsie erz ä hlen. Irgend etwas stimmt nicht. Ich habe die Pressemitteilung geh ö rt, mit der sie die Leute verschei ß ern wollen. Kein schl ü ssiges Ergebnis. Was soll der Schei ß ? Seit wann kann man nicht mehr feststellen, ob jemand durch zwei volle Schrotladungen ins Gesicht get ö tet wurde oder nicht … Teresa, erz ä hl es mir! Wir k ö nnen uns dann ü berlegen, was zu tun ist.«
    Sie zuckte mit den Schultern und sch ü ttelte den Kopf, aber Harry wu ß te, da ß sie auspacken w ü rde.
    » Sie haben mir die Anweisung gegeben, weil ich mir nicht hundertprozentig … Harry, du darfst nicht verraten, von wem du die Information hast. Unter keinen Umst ä nden.«
    » Man wird nicht wissen, da ß es von dir kommt. Ich werde die Information verwenden, aber man wird dich nicht verd ä chtigen. Das verspreche ich dir.«
    » Sie haben mir gesagt, da ß ich mit niemandem dar ü ber sprechen darf, da ich nicht ganz sicher bin. Assistant Chief Irving, dieser arrogante Wichser, wu ß te genau, wo er die Schrauben fester anziehen mu ß te. Er kam auf die anstehende Ernennung zu sprechen. Da ß die County Commission einen Direktor sucht, der wei ß , was Diskretion ist, und da ß er viele Freunde in der Commission hat. Ich m ö chte gern ein Skalpell …«
    » Das ist im Moment nicht so interessant. Wor ü ber warst du dir nicht hundertprozentig sicher? «
    Sie leerte ihr Weinglas. Dann erz ä hlte sie, was passiert war. Die Autopsie war routinem äß ig abgelaufen, abgesehen davon, da ß au ß er den ermittelnden Beamten Sheehan und Chastain vom DIE noch der Assistant Chief of Police, Irving, anwesend war. Zus ä tzlich war noch ein Labortechniker f ü r den Vergleich der Fingerabdr ü cke da.
    » Die Verwesung war in einem fortgeschrittenen Stadium. Ich mu ß te die Fingerkuppen abtrennen und mit einem chemischen H ä rtemittel bespr ü hen. Collins, mein Labortechniker, war danach in der Lage, die Abdr ü cke abzunehmen. Er verglich sie gleich dort, weil Irving Moores Karte mitgebracht hatte. Sie stimmten ü berein. Es war Moore.«
    » Was ist mit den Z ä hnen? «
    » Das war schwierig. Es gab kaum Z ä hne, die nicht besch ä digt worden waren. Wir haben ein St ü ck von einem Schneidezahn, das in der Wanne gefunden wurde, mit zahn ä rztlichen Unterlagen verglichen, die Irving besorgt hatte. Moore hatte an dem Schneidezahn eine Wurzelbehandlung gehabt, und dieser Sachverhalt stimmte ü berein mit dem Fragment.«
    Nach der Identifizierung begann sie mit der Autopsie und stellte sofort fest, was offensichtlich war. Da ß die Wirkung der zweifachen Schrotladung verheerend und unmittelbar t ö dlich war. Aber bei der Untersuchung des Materials, das durch die Wucht des Schusses vom K ö rper getrennt wurde, begann sie zu bezweifeln, ob sie Moores Tod f ü r Selbstmord erkl ä ren konnte.
    » Die Wucht der Schrotladung bewirkte eine vollst ä ndige Abtrennung der Sch ä deldecke. Nach den Richtlinien sind alle wichtigen Organe, einschlie ß lich des Gehirns, zu untersuchen.
    Das Problem war, da ß das Gehirn wegen des weiten Streusektors gr öß tenteils zerfetzt wurde. Mir wurde gesagt, da ß die Schrotladung aus nebeneinanderliegenden Zwillingsl ä ufen abgegeben wurde. Aber man konnte es auch anders sehen. Trotzdem blieben der Stirnlappen und ein angrenzendes Sch ä delst ü ck fast unversehrt, auch wenn es abgetrennt war.
    Du wei ß t, wovon ich spreche. Auf der Tatortskizze ist es als in der Wanne liegend eingezeichnet. Ist das … zu drastisch? Du hast ihn immerhin gekannt.«
    » So gut auch wieder nicht. Mach weiter.«
    » Ich habe das St ü ck also untersucht, allerdings nichts Neues erwartet. Aber ich hatte mich get ä uscht. Entlang der Sch ä deldecke war deutlich eine Blutung im Gehirn zu erkennen.«
    Sie nahm einen gro ß en Schluck von seinem Glas und atmete tief aus, als ob sie einen D ä monen loswerden wollte.
    » Und das, Harry, war ein verdammt beschissenes Problem.«
    » Warum ist das ein Problem?

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