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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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bis zwei. Inzwischen war Bosch nach Hollywood gelangt und sa ß in seinem Wagen vor dem Bullet. Er versuchte gerade, sich zu erinnern, wo sich in der N ä he Bottle Clubs befanden, als sein Pieper sich meldete. Die angezeigte Nummer war ihm unbekannt. Um zu telefonieren, kehrte er ins Bullet zur ü ck. Als er die letzte Ziffer gew ä hlt hatte, gingen in der Bar alle Lichter an. Die Sperrstunde fing an.
    » Bosch? «
    » Ja.«
    » Hier Rickard. Schlechter Zeitpunkt? «
    » Nein, ich bin im Bullet.«
    » Mann, dann bist du ja in der N ä he.«
    » Weswegen? Hast du Dance? «
    » Nein, noch nicht. Ich bin auf einer Rave-Party auf der anderen Seite vom Cahuenga Boulevard und s ü dlich vom Hollywood Boulevard. Ich konnte nicht schlafen, also habe ich mich auf die Jagd gemacht. Dance ist nicht hier, aber ich habe ein Auge auf einen seiner alten Verk ä ufer. Er ist uns mal bei einer Razzia untergekommen. Sein Name ist Kerwin Tyge.«
    Bosch dachte einen Moment nach und erinnerte sich an den Namen. Er war einer der Jugendlichen, die vom BANG-Team auf der Stra ß e ü berpr ü ft und durchsucht worden waren, mit der Absicht, sie vom Drogenhandel abzuschrecken. Sein Name stand auf einer der Vernehmungskarten in der Eis-Akte, die Moore ihm hinterlassen hatte.
    » Was ist eine Rave-Party? «
    » Underground. Ich bin hier in einem Lagerhaus auf der R ü ckseite der Stra ß e. Eine Piratenparty. Elektronische Musik bis sechs Uhr morgens. N ä chste Woche findet sie irgendwo anders statt.«
    » Wie hast du die Party entdeckt? «
    » Easy. In den Plattenl ä den an der Melrose Avenue sind die Telefonnummern angeschlagen. Du rufst an, kommst auf die Liste. Zwanzig Dollar, und du bist dabei. Drogen und Tanz bis in den Morgen.«
    » Verkauft er Schwarzes Eis? «
    » Nee, er steht vor der T ü r und verh ö kert Sherms.«
    Sherms waren Zigaretten, die in fl ü ssiges PCP getaucht werden. Zwanzig Dollar ein Stengel. Danach war man die ganze Nacht stoned. Dem Anschein nach arbeitete Tyge nicht mehr f ü r Dance.
    » Wir k ö nnen ihn verhaften. Vielleicht kneift er dann nicht mehr den Arsch zusammen und l äß t raus, wo Dance ist. Dance hat sich bestimmt d ü nne gemacht, aber der Junge wei ß eventuell was. Es ist deine Entscheidung; ich wei ß nicht, wie wichtig Dance f ü r dich ist.«
    » Wo sollen wir uns treffen? « fragte Bosch.
    » Fahr auf dem Boulevard Richtung Westen. Die erste Hintergasse nach Cahuenga, hinter den Pornol ä den. Es ist dunkel, aber du wirst den blauen Neonpfeil sehen. Dort ist es. Ich sitze einen halben Block n ö rdlich davon in einem klapprigen roten Camaro mit einem Nevada-Nummernschild. Ich warte auf dich und ü berlege mir, wie wir ihn hochgehen lassen.«
    » Wei ß t du, wo er das PCP hat? «
    » In einer Bierflasche im Rinnstein. Er geht st ä ndig rein und raus, bringt die Kunden nach drau ß en. Ich werd’ mir was ü berlegen.«
    Bosch legte auf und ging zur ü ck zum Auto. Die Fahrt dauerte f ü nfzehn Minuten wegen der vielen Menschen, die auf dem Hollywood Boulevard auf und ab fuhren und irgend etwas kaufen wollten. Am Treffpunkt angekommen, parkte er hinter dem roten Camaro. Rickard hing im Fahrersitz.
    » Einen wundersch ö nen guten Morgen! « begr üß te der Drogenfahnder Bosch beim Einsteigen.
    » Gleichfalls. Ist der Junge noch da? «
    » O ja. Und er scheint ein gutes Gesch ä ft zu machen. Das Zeug geht weg wie warme Semmeln. Schade, da ß wir ihm den Spa ß verderben m ü ssen.«
    Bosch sah die Gasse hinunter. In dem pulsierenden blauen Neonlicht konnte er eine Gruppe Leute in dunkler Kleidung vor der T ü r des Lagerhauses sehen. Ab und zu ging die T ü r auf, und jemand ging hinein oder kam heraus. Wenn sich die T ü r ö ffnete, drang Musik nach drau ß en. Lauter Techno-Rock, ein dr ö hnender Ba ß , der die Stra ß e zum Beben brachte. Nachdem sich seine Augen an die Dunkelheit gew ö hnt hatten, erkannte er, da ß die Leute vor der Ziegelfassade tranken, rauchten und sich abk ü hlten. Einige hielten aufgeblasene Ballons in der Hand und lehnten auf den Motorhauben der am Eingang geparkten Autos. Die Ballons machten wie Joints die Runde.
    » In den Ballons ist Distickstoffmonoxid «, erkl ä rte Rickard.
    » Lachgas? «
    » Genau, es wird bei diesen Partys verkauft. Eine beim Zahnarzt oder im Krankenhaus gestohlene Gasflasche kann einen Tausender bringen.«
    Ein M ä dchen fiel von einer Autohaube, und ihr Ballon scho ß nach oben in den dunklen Himmel. Ein paar Leute halfen ihr

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