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Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Titel: Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Winston an.
    »Viel Glück mit diesen Typen, Jaye. Wahrscheinlich können Sie es brauchen.«
    Danach blickte er zuerst auf Friedman und dann auf Twilley hinab.
    »Und ihr beiden könnt mich am Arsch lecken.«
    Damit bahnte er sich einen Weg durch die wartenden Gäste und zur Tür hinaus. Niemand folgte ihm.
    * * *
    Er saß in seinem am Sunset Boulevard geparkten Cherokee und beobachtete das Restaurant, während er seine Wut verrauchen ließ. Einerseits sah McCaleb ein, dass das Vorgehen Winstons und ihres Captains richtig war. Aber zugleich ging es ihm ganz gewaltig gegen den Strich, seinen eigenen Fall entzogen zu bekommen. Ein Fall war wie ein Auto. Entweder man saß selbst am Steuer oder man fuhr vorn oder hinten mit. Oder man wurde am Straßenrand stehen gelassen, während das Auto einfach vorbeifuhr. Eben hatte McCaleb noch die Hände am Lenkrad gehabt und jetzt stand er plötzlich däumchendrehend am Straßenrand. Das tat weh.
    Er begann über Buddy Lockridge nachzudenken und wie er sich ihm gegenüber verhalten sollte. Sollte sich herausstellen, dass Buddy mit McEvoy gesprochen hatte, nachdem er auf dem Boot das Gespräch mit Jaye Winston belauscht hatte, waren sie geschiedene Leute. Partner hin oder her – er würde nicht mehr mit Buddy zusammenarbeiten.
    Ihm wurde klar, dass Buddy seine Handynummer hatte und folglich auch derjenige gewesen sein könnte, der sie McEvoy gegeben hatte. Er holte das Handy aus der Tasche und rief zu Hause an. Graciela ging dran – freitags arbeitete sie in der Schule nur halbtags.
    »Graciela, hast du in letzter Zeit jemand meine Handynummer gegeben?«
    »Ja, einem Journalisten. Er sagte, er würde dich kennen und müsste dich dringend sprechen. Ein Jack Soundso. Wieso, hätte ich das nicht tun sollen?«
    »Nein, nein, schon in Ordnung. Ich wollte nur wissen, woher er meine Nummer hat.«
    »Wirklich?«
    Ein Piepen in der Leitung zeigte McCaleb an, dass jemand ihn anzurufen versuchte. Es war zehn vor eins. McEvoy sollte ihn erst nach eins anrufen.
    »Ja, wirklich«, sagte er zu Graciela. »Hör zu, ich kriege gerade einen anderen Anruf. Ich bin bis zum Einbruch der Dunkelheit zurück. Bis dann.«
    Er nahm den anderen Anruf entgegen. Es war McEvoy, der ihm erklärte, er sei im Gericht und müsse bis eins in den Saal zurück, sonst verlöre er seinen kostbaren Platz. Er könne keine ganze Stunde warten, um zurückzurufen.
    »Können Sie jetzt reden?«, fragte er.
    »Was wollen Sie?«
    »Ich muss unbedingt mit Ihnen sprechen.«
    »Das erzählen Sie mir schon die ganze Zeit. Worüber?«
    »Über Harry Bosch. Ich arbeite an einer Story über –«
    »Ich weiß nichts über den Fall Storey. Nur das, was sie im Fernsehen bringen.«
    »Den meine ich nicht. Ich meine den Fall Edward Gunn.«
    McCaleb antwortete nicht. Er wusste, das hieß nichts Gutes. Sich mit einem Journalisten auf so etwas einzulassen konnte nur Ärger bedeuten. McEvoy sagte in die Stille hinein: »Ist das die Sache, wegen der Sie Harry Bosch neulich sprechen wollten, als ich Sie hier im Gericht gesehen habe? Arbeiten Sie am Gunn-Fall?«
    »Jetzt hören Sie mal zu. Ich kann Ihnen ganz ehrlich sagen, dass ich nicht am Fall Edward Gunn arbeite. Okay?«
    Gut, dachte McCaleb. Bisher hatte er nicht gelogen.
    »Haben Sie an dem Fall gearbeitet? Für das Sheriff’s Department?«
    »Darf ich Sie mal was fragen? Wer hat Ihnen das gesagt? Wer hat gesagt, ich arbeite an diesem Fall?«
    »Das kann ich nicht beantworten. Ich muss meine Quellen schützen. Wenn Sie mir Informationen geben, halte ich auch Ihre Identität geheim. Wenn ich eine meiner Quellen verrate, kann ich in diesem Job einpacken.«
    »Schön, dann will ich Ihnen mal was sagen, Jack. Wenn Sie nicht mit mir reden, rede ich auch nicht mit Ihnen, wenn Sie wissen, was ich meine. Das beruht auf Gegenseitigkeit. Sie sagen mir, wer diesen Mist über mich erzählt, und ich rede mit Ihnen. Andernfalls haben wir uns nichts zu sagen.«
    Er wartete. McEvoy sagte nichts.
    »Habe ich mir fast gedacht. Dann viel Erfolg, Jack.«
    Er machte das Handy aus. Egal, ob McEvoy seinen Namen gegenüber Captain Hitchens erwähnt hatte oder nicht, eines stand zumindest fest: McEvoy hatte eine zuverlässige Informationsquelle angezapft. Und wieder musste McCaleb den Kreis der in Frage Kommenden auf eine Person außer ihm und Jaye Winston eingrenzen.
    »Verdammte Scheiße!«, fluchte er laut.
    Ein paar Minuten nach eins sah er Jaye Winston aus dem El Cochinito kommen. McCaleb hoffte, sie

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