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Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Titel: Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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da? Ich habe nichts gesagt.«
    »Ich weiß. Das ist es, was ich schreibe.«
    McEvoy blickte von seinem Block zu Bosch auf.
    »Sie haben gesagt, nächste Woche«, sagte Bosch. »Wann kommt der Artikel raus?«
    »Die New Times erscheint immer Donnerstag früh.«
    »Bis wann habe ich dann Zeit, wenn ich beschließen sollte, mit Ihnen zu reden?«
    »Bis Mittwoch mittag. Aber das wäre wirklich auf den letzten Drücker. Dann könnte ich nicht mehr viel anderes tun, als ein paar Zitate einzuflechten. Wenn Sie mir was erzählen wollen, ist jetzt der beste Zeitpunkt.«
    »Von wem haben Sie das? Wer ist Ihre Quelle?«
    McEvoy schüttelte den Kopf.
    »Über meine Quellen kann ich nicht mit Ihnen sprechen. Worüber ich mit Ihnen sprechen will, ist diese Behauptung. Haben Sie Edward Gunn umgebracht? Sind Sie so eine Art Racheengel? Das ist nämlich, was sie denken.«
    Bosch sah den Reporter lang an, bevor er schließlich sagte:
    »Das ist zwar nicht für die Veröffentlichung bestimmt, aber Sie können mich mal. Wissen Sie, was ich meine? Ich weiß zwar nicht, ob das bloß irgend so ein bescheuerter Bluff ist oder was, aber ich möchte Ihnen trotzdem einen guten Rat geben: Sehen Sie bloß zu, dass Sie gründlich recherchiert haben, bevor Sie in Ihrem Blatt irgendwas veröffentlichen. Ein guter Ermittler kennt immer die Motive seiner Quellen – man nennt das seinen Blödsinnsmesser. Ich kann nur hoffen, Ihrer taugt was.«
    Er drehte sich um und ging rasch zur Tür des Gerichtssaals.
    * * *
    Langwiser war gerade mit dem Haarspezialisten fertig geworden, als Bosch in den Saal zurückkam. Wieder einmal stand Fowkkes auf und behielt sich das Recht vor, den Zeugen später aufrufen zu dürfen.
    Als der Zeuge durch die Schranke hinter dem Pult für die Anwälte kam, drückte sich Bosch an ihm vorbei und ging zu seinem Platz am Tisch der Anklage. Er sah Langwiser und Kretzler weder an, noch sagte er etwas zu ihnen. Er verschränkte die Arme und blickte auf den Notizblock, den er auf dem Tisch hatte liegen lassen. Ihm wurde bewusst, dass er die gleiche Haltung eingenommen hatte wie David Storey am Tisch der Verteidigung. Die Haltung eines Schuldigen. Rasch ließ er die Arme in seinen Schoß sinken und blickte zum Wappen des Staates Kalifornien auf, das über dem Richterstuhl an der Wand hing.
    Langwiser erhob sich und rief den nächsten Zeugen auf, einen Fingerabdruckspezialisten. Seine Aussage war kurz und eine weitere Bestätigung von Boschs Aussage. Fowkkes brachte keine Einwände vor. Dem Mann von der Spurensicherung folgte der Streifenpolizist in den Zeugenstand, der auf den Anruf von Krementz’ Mitbewohnerin hin als Erster am Tatort eingetroffen war, und dann der Sergeant, der wenig später hinzugekommen war.
    Bosch hörte der Aussage kaum zu. Sie enthielt nichts Neues und seine Gedanken kreisten um ganz andere Dinge. Er dachte über McEvoy und den Artikel nach, den er schreiben wollte. Ihm war klar, dass er Langwiser und Kretzler Bescheid sagen sollte, aber er wollte erst in Ruhe darüber nachdenken. Er beschloss, sich bis nach dem Wochenende Zeit zu lassen.
    Jane Gilley, die Mitbewohnerin des Opfers, war der erste Zeuge, der kein Angehöriger des Polizeiapparats war. Ihre tränenreiche Zeugenaussage war aufrichtig und bestätigte Aspekte der Ermittlungen, auf die bereits Bosch hingewiesen hatte, steuerte aber auch persönlichere Details bei. Sie schilderte, wie aufgeregt Jody Krementz vor der Verabredung mit einem der Mächtigen Hollywoods gewesen war und wie sie den Tag vor dem großen Ereignis mit einem gemeinsamen Friseurbesuch und einer Maniküre verbracht hatten.
    »Sie hat für mich mitbezahlt«, bezeugte Gilley. »Das war so nett von ihr.«
    Ihre Zeugenaussage verlieh der bisher fast aseptischen Analyse des Mordes durch die professionellen Ermittler sehr menschliche Züge.
    Als Langwiser mit der Vernehmung Gilleys fertig war, wich Fowkkes endlich von seinem Schema ab und kündigte an, er habe ein paar Fragen an die Zeugin. Er trat ohne irgendwelche Unterlagen ans Pult. Die Hände am Rücken verschränkt, beugte er sich zum Mikrophon vor.
    »Nun, Ms. Gilley, Ihre Mitbewohnerin war doch eine attraktive junge Frau, oder nicht?«
    »Ja, sie war schön.«
    »Und war sie beliebt? Mit anderen Worten, ging sie mit vielen Männern aus?«
    Gilley nickte zögernd.
    »Sie ging aus.«
    »Viel, selten, wie oft?«
    »Schwer zu sagen. Ich habe nicht über ihre gesellschaftlichen Kontakte Buch geführt und außerdem habe ich einen

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