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Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Titel: Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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und gab ein paar Befehle ein. Dann deutete er auf den Bildschirm, auf den McCaleb und Winston allerdings von ihren Plätzen nicht sehen konnten.
    »So, hier habe ich die Verkaufszahlen der einzelnen Modelle seit dem ersten August aufgerufen«, sagte er.
    »Sie haben mehrere Modelle?«
    »Ja, eine Standard- und eine Luxusausführung und die Austauschmodelle. Hieraus geht hervor, dass wir selbst insgesamt vierhundertvierzehn Stück verkauft haben. Sechshundert haben wir an Einzelhändler geliefert.«
    »Das heißt, wir können, zumindest mit Ihrer Hilfe, nur feststellen, an wen diese vierhundertvierzehn gegangen sind.«
    »Richtig.«
    »Sie haben also die Namen und Adressen aller Personen in Ihrem Computer, an die Sie solche Eulen verschickt haben?«
    »Ja.«
    »Und wären Sie bereit, uns diese Informationen ohne einen gerichtlichen Durchsuchungsbefehl zur Verfügung zu stellen?«
    Riddell runzelte die Stirn, als wäre diese Frage absurd.
    »Sie sagten doch, Sie ermitteln in einem Mordfall?«
    »Richtig.«
    »Dann brauchen wir doch keinen Durchsuchungsbefehl. Wenn wir Ihnen irgendwie helfen können, tun wir das auch.«
    »Das ist sehr erfreulich, Mr. Riddell.«
    * * *
    Sie saßen in Winstons Auto und gingen die Computerausdrucke durch, die Riddell ihnen gegeben hatte. Die Schachtel mit der Eule lag zwischen ih nen auf der Sitzbank. Es waren drei verschiedene Ausdrucke, jeweils einer für Standard-, Luxus- und Austauschmodelle. McCaleb wollte sich als Erstes die Liste mit den Austauschmodellen vornehmen, denn sein Gefühl sagte ihm, dass die Eule in Edward Gunns Wohnung einzig und allein zu dem Zweck gekauft worden war, am Tatort aufgestellt zu werden, und deshalb keinen Mechanismus zur Geräuscherzeugung gebraucht hatte. Außerdem war das Austauschmodell billiger.
    »Ich kann nur hoffen, dass wir hier etwas finden«, sagte Winston, die die Liste mit den Standardmodellen durchging. »Wenn wir nämlich die Leute überprüfen müssen, die im Einzelhandel eingekauft haben, heißt das Durchsuchungsbefehle und Anwälte und – he, das Getty steht auch hier. Sie haben vier Stück bestellt.«
    McCaleb sah zu ihr hinüber und dachte darüber nach. Schließlich zuckte er die Achseln und wandte sich wieder seiner Liste zu. Winston machte ebenfalls weiter und fuhr mit der Aufzählung der Schwierigkeiten fort, die sie erwarteten, wenn sie die Geschäfte aufsuchen mussten, in denen die Ohreule verkauft wurde. McCaleb schaltete einfach auf Durchzug, bis er zum drittletzten Namen auf seiner Liste kam. Von dem Namen, den er kannte, fuhr er auf dem Ausdruck mit dem Finger die waagerechte Linie entlang, die zunächst zu der Adresse führte, an welche die Eule geschickt worden war, und anschließend zu den Angaben zu Zahlungsart, Herkunft der Bestellung und Namen des Empfängers, falls dieser nicht mit dem des Käufers übereinstimmte. Er musste den Atem angehalten haben, denn Winston merkte, dass er etwas entdeckt hatte.
    »Was ist?«
    »Ich habe hier was.«
    Er hielt ihr den Ausdruck hin und deutete auf die Zeile.
    »Dieser Käufer. Jerome Van Aiken. Er hat am Tag vor Weihnachten eine Eule an Gunns Adresse schicken lassen. Bezahlt hat er per Postüberweisung.«
    Sie nahm ihm den Ausdruck aus der Hand und sah auf den Eintrag.
    »Geliefert an die Adresse in der Sweetzer, aber zu Händen eines Lubbert Das c/o Edward Gunn. Lubbert Das. Bei den Ermittlungen ist kein Lubbert Das aufgetaucht. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass dieser Name auf der Mieterliste des Hauses stand. Ich werde Rohrshak anrufen, ob Gunn mal einen Mitbewohner dieses Namens hatte.«
    »Das können Sie sich sparen. Dort hat nie ein Lubbert Das gewohnt.«
    Sie blickte von der Liste auf und sah McCaleb an.
    »Sie wissen, wer Lubbert Das ist?«
    »Gewissermaßen.«
    Ihre Stirn legte sich in tiefe Falten.
    »Gewissermaßen? Gewissermaßen? Und was ist mit Jerome Van Aiken?«
    Er nickte. Winston ließ die Blätter auf die Schachtel zwischen ihnen fallen und sah ihn an. Aus ihrer Miene sprach sowohl Neugier als auch Verärgerung.
    »Also, Terry, es wird, glaube ich, langsam Zeit, dass Sie mir sagen, was Sie wirklich wissen.«
    McCaleb nickte wieder und legte die Hand auf den Türgriff.
    »Gehen wir doch auf mein Boot. Dort können wir reden.«
    »Warum reden wir nicht hier, und zwar sofort?«
    McCaleb versuchte sie anzulächeln.
    »Weil es eine, wie Sie es nennen würden, audiovisuelle Demonstration ist.«
    Er öffnete die Tür und stieg aus. Dann sah er zu ihr in den

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