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Harry Bosch 09 - Letzte Warnung

Harry Bosch 09 - Letzte Warnung

Titel: Harry Bosch 09 - Letzte Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Eine Person, die sich nicht in der Bar aufgehalten hatte und den Täter nach dem Überfall hatte fliehen sehen, konnte diesen der Polizei oberflächlich beschreiben. Aus Sicherheitsgründen wurde der Zeuge von der Polizei nicht namentlich genannt.
    Ich hörte zu lesen auf und fragte die Bibliothekarin, ob sie mir den Artikel ausdrucken könne.
    »Das macht fünfzig Cents die Seite«, sagte sie. »Und nur gegen Barzahlung.«
    »Okay, dann machen Sie es bitte.«
    Sie gab den Druckbefehl ein und lehnte sich dann auf ihrem Stuhl zurück, um zum Schalter zu schauen. Da ich stand, konnte ich ihn besser sehen.
    »Niemand da. Könnten Sie noch eine Suche für mich machen?«
    »Wenn wir uns beeilen. Was ist es diesmal?«
    Auf der Suche nach einem geeigneten Begriff für das, was ich als Nächstes herausfinden wollte, klapperte ich die Datenbanken meines Gedächtnisses ab.
    »Wie war's mit ›Terrorismus‹?«
    »Wie stellen Sie sich das vor? Haben Sie eine Ahnung, in wie viel Zeitungsartikeln dieses Wort in den letzten zwei Jahren vorgekommen ist?«
    »Ach so, klar, da haben Sie natürlich Recht. Dann grenzen wir es eben ein. Müssen die Suchbegriffe einen zusammenhängenden Satz ergeben?«
    »Nein. So Leid es mir tut, aber ich muss an den …«
    »Okay, okay, wie wär's mit ›FBI‹ und ›mutmaßlicher Terrorist‹ und ›Al-Kaida‹ und ›Zelle‹. Ginge das?«
    »Auch damit werden wir die Bank vermutlich noch sprengen.«
    Sie tippte die Wörter, und wir warteten, und dann meldete der Computer 467 Treffer, von denen bis auf sechs alle aus der Zeit nach dem 11. September 2001 stammten. Unter dieser Zahlenangabe waren die Überschriften der einzelnen Meldungen aufgeführt. Auf dem Bildschirm war die erste von 42 Seiten mit Überschriften.
    »Das müssen Sie jetzt aber allein durchsehen«, sagte Mrs Molloy. »Ich muss an meinen Platz zurück.«
    Die letzte Suche hatte ich fast zum Spaß gestartet. Ich nahm an, Parenting Today würde Mrs Molloy entweder selbst aushorchen, sobald ich gegangen war, oder dafür einen anderen Agenten in die Bibliothek beordern, damit er mich weiter beschatten konnte. Um ihnen etwas zu geben, worüber sie sich den Kopf zerbrechen konnten, hatte ich ganz bewusst eine terroristische Komponente in meine Suche einfließen lassen. Aber jetzt wurde mir klar, dass ich vielleicht sogar herausbekommen konnte, was das FBI genau machte.
    »Klar«, sagte ich. »Natürlich. Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    »Nur zu Ihrer Information: Heute Abend schließt die Bibliothek um einundzwanzig Uhr. Sie haben also noch fünfundzwanzig Minuten.«
    »Okay, danke. Was ist übrigens mit dem Ausdruck?«
    »Der Drucker ist am Schalter. Alles, was Sie ausdrucken, kommt dort raus. Sie kommen zu mir und zahlen, und dann kriegen Sie es von mir.«
    »Ist ja wirklich alles prima organisiert hier.«
    Sie entfernte sich, ohne zu antworten, und ließ mich mit dem Computer allein. Ich blickte mich um. Parenting Today war nirgendwo zu sehen. Ich zog mich wieder in das Abteil zurück und scrollte durch die Liste der Zeitungsmeldungen. Einige der Überschriften klickte ich an, um die dazugehörigen Meldungen zu lesen. Dabei merkte ich jedoch, dass sich keine dieser Meldungen speziell auf Los Angeles bezog. Mir wurde klar, dass ich den Suchbegriffen Los Angeles hätte hinzufügen sollen. Ich stand auf, um zu sehen, ob Mrs Molloy am Informationsschalter war, aber sie war nicht dort. Der Schalter war nicht besetzt.
    Ich kehrte an den Computer zurück. Auf der dritten Seite der Artikelliste stach mir eine Überschrift ins Auge.
    GELDKURIER AUS DEM TERRORISTENMILIEU
BEI GRENZÜBERTRITT GEFASST
    Ich klickte auf den Lesen-Button und rief die ganze Meldung auf. In einem Kästchen über dem Artikel stand, dass er vor einem Monat auf Seite A13 der Zeitung erschienen war. Ihr war ein Polizeifoto eines stark gebräunten Mannes mit gewelltem blondem Haar beigefügt.
    Von Josh Meyer Redaktionsmitglied der Times
    Laut Aussagen des Justizministeriums wurde gestern in Calexico ein vermutlich in Kreisen des internationalen Terrorismus anzusiedelnder Geldkurier bei dem Versuch festgenommen, mit einer Tasche voll Bargeld die mexikanische Grenze zu überqueren.
    Mousouwa Aziz, 39, der seit fünf Jahren auf der FBI-Liste der meistgesuchten Terroristen steht, wurde von Agenten der Border Patrol festgenommen, als er aus den Vereinigten Staaten nach Mexiko auszureisen versuchte.
    Aziz, der dem FBI zufolge in Verbindung mit einer philippinischen Zelle von

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