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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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ein dritter Traumdieb.“
    „Weswegen?“, wollte ich wissen.
    „Weil es Traumdiebe sind“, erwiderte Fix. „Wir sollten mal die Toiletten unter die Lupe nehmen.“
    „Nicht allein“, sagte ich. „Murph, Charity.“
    Murphy nickte und schob sich an dem Imbissbüffet vorbei, um sich Fix anzuschließen. Charity schlüpfte durch den Vorhang und schritt in die Eingangshalle. Alle drei bewegten sich in vorsichtiger Lautlosigkeit und betraten die Toilette. Einen Augenblick später erschienen sie wieder. Fix schüttelte den Kopf.
    „Bitte“, meinte Thomas, als er meinen Arm fertig bandagiert hatte. „Zu eng?“
    Ich krümmte probeweise die Finger meiner rechten Hand und bückte mich, um meinen Stab wieder an mich zu nehmen. „In Ordnung.“ Mit zusammengekniffenen Augen ließ ich meinen Blick schweifen. „Dann ist nur noch ein Raum übrig.“
    Wir alle sahen zu der Doppeltür hinüber, die in den Kinosaal selbst führte. Sie war zu. Schummrige Lichter flackerten, die ich im Umkreis unserer eigenen Lichtquelle kaum ausmachen konnte.
    „Warum sollte man an etwas herumdoktern, das prima funktioniert“, sagte ich, als auch ich um die Verkaufstheke in die Eingangshalle schritt. Ich hielt auf die Tür zu und gab mein Bestes, Selbstbewusstsein auszustrahlen. „Gleicher Plan wie vorhin.“
    Ich hielt vor der Tür inne, während sich die anderen hinter mir versammelten. Ich warf einen Blick über die Schulter, um zu sehen, ob der Rest bereit war. Deshalb war ich der Einzige, der mitbekam, was geschah.
    Der Plastikmülleimer kaum einen halben Meter hinter Charity explodierte plötzlich, der Deckel wurde in die Luft geschleudert, und Papierbecher und Popcorntüten verteilten sich im gesamten Raum. Etwas vage Menschenähnliches, nicht größer als ein Kleinkind, schoss aus dem Abfalleimer hervor. Es hatte rotes Haar, trug ein rotes Kostüm und hielt mit einer winzigen Hand ein riesiges, altes Küchenmesser umklammert. Es traf Charity knapp über dem Steißbein, schleuderte sie zu Boden und hob das Messer.
    Meine Gefährten waren völlig überrascht – und auch wenn ihre Überraschung nur ein oder zwei Sekunden anhielt, war dies für Charity gleichbedeutend mit einer kleinen Ewigkeit. Es blieb keine Zeit nachzudenken. Bevor mir klarwurde, was ich tat, eilte ich in langen Sätzen nach vorn, griff im Laufen um und schwang meinen Stab wie einen Golfschläger gegen den Kopf des Traumdiebes.
    Sein Kopf segelte davon, prallte gegen einen Pfeiler, kullerte wieder zurück und blieb nahe den weiteren Resten der Kreatur zu liegen. Mir blieb nur ein Sekundenbruchteil, die Züge auf dem Puppengesicht zu mustern, bevor es sich in Ektoplasma auflöste.
    Thomas blinzelte verdutzt und meinte dann: „Das war Chucky, die Mörderpuppe.“
    „Was für ein Weichei“, lachte ich.
    Thomas nickte. „Der war wohl der Kümmerling aus diesem Wurf.“
    Ich wechselte einen Blick mit Murphy. „Ich persönlich“, sagte ich, „habe nie verstanden, wie man dieses Ding überhaupt gruselig finden kann.“ Dann stapfte ich zu Charity hinüber und reichte ihr die Hand. Sie verzog das Gesicht, doch sie nahm meine Hilfe an. „Alles klar?“
    „Nichts gebrochen“, entgegnete sie. Sie zuckte zusammen und presste eine Hand auf den Rücken. „Ich hätte mich vorhin doch ein wenig aufwärmen sollen.“
    „Das nächste Mal wissen wir es besser“, sagte ich. „Lily? War es das?“
    Für einen Augenblick starrte die Dame des Sommers in die Ferne, doch dann murmelte sie: „Ja. Hier befinden sich keine weiteren Diener des Winters mehr. Kommt.“
    Sie trat vor, und die Türen zum Kinosaal öffneten sich von alleine. Wir folgten ihr. Es handelte sich um ein typisches Kino. Keines dieser riesigen, neumodischen, in die mühelos ein gesamtes Fußballstadion passte, sondern eines der älteren Modelle mit dem leicht abgeschrägten Fußboden. Lichter spielten über die Leinwand, auch wenn der Projektor überhaupt nicht lief. Spektralfarben waberten, verblassten, verschwammen und veränderten sich wie Nordlichter, und mich beschlich das Gefühl, dass Farbe und Licht irgendwie von der anderen Seite auf die Leinwand geworfen wurden. Die Luft wurde ständig kälter, als wir Lily den Gang nach unten hinabfolgten.
    Sie hielt vor der Leinwand, starrte sie für einen Augenblick unverwandt an und fröstelte dann. „Dresden“, wandte sie sich an mich. „Dieses Portal führt nach Arctis Tor.“
    Mein Magen zog sich wieder zusammen. „Oh, Kacke.“
    Ich sah aus dem

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