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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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schwarze Schuhe und zog gerade ein blassblaues T-Shirt über seine perfekten Bauchmuskeln, als er in den Raum schlenderte.
    Murphy musterte ihn mit glänzenden Augen. Thomas war furchtbar hübsch anzusehen. Er war ein Vampir des Weißen Hofes. Die standen zwar nicht so sehr auf Reißzähne und Blut, dafür umso mehr auf bleiche Haut und übernatürlich heißen Sex, doch nur weil sie sich an Lebensenergie statt an Blut labten, hieß das noch lange nicht, dass sie weniger gefährlich waren.
    Thomas hatte hart daran gearbeitet, seinen Hunger unter Kontrolle zu halten, so dass er niemanden zu schwer verletzte, wenn er sich nährte. Ich wusste, es war für ihn ein schwerer Kampf, und dieses Kreuz hatte er ständig zu tragen. Man sah es in seinem Gesichtsausdruck, und jede seiner Bewegungen erinnerte an ein geschmeidiges, hungriges Raubtier.
    „Ungeheuer?“, fragte er. Er grinste freundlich und sagte: „Karrin. Guten Tag!“
    „Für dich heißt das immer noch Lieutenant Murphy, Schönling“, knallte sie ihm vor den Latz, doch ein angenehm angetanes Lächeln umspielte ihre Lippen.
    Er grinste unter seinem Haar hervor zurück, dass sich selbst frisch gewaschen und ungekämmt in anziehende Locken legte. „Nun, besten Dank für das Kompliment“, bedankte er sich. Er beugte sich vor, um Mouses Ohren zu kraulen, nickte mir zu und schnappte sich seine dunkle Sporttasche. „Kommt etwa neue Arbeit auf dich zu, Harry?“
    „Gerüchteweise schon“, entgegnete ich. „Ich hatte aber noch keine Zeit, mir das genauer anzusehen.“
    Er legte seinen Kopf schief und sah mich mit gerunzelter Stirn an. „Was zur Hölle ist denn mit dir passiert?“
    „Probleme mit dem Wagen.“
    „M-hm“, antwortete er. Dann warf er sich den Tragegurt seiner Sporttasche über die Schulter. „Hör mal, wenn du Hilfe brauchst, lass es mich einfach wissen.“ Er sah auf seine Uhr. „Jetzt muss ich aber wirklich rennen.“
    „Klar“, rief ich seinem Rücken nach. Er schloss die Tür hinter sich.
    Murphy zog eine Braue hoch. „Das war aber abrupt. Kommt ihr noch miteinander aus?“
    Ich verzog das Gesicht und nickte. „Er ist … ich weiß es nicht, Murph. Er scheint in letzter Zeit mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein, und er ist meist ausgeflogen, sowohl tagsüber als auch in der Nacht. Er schläft und isst hier, aber meist, wenn ich arbeite, und wenn wir uns über den Weg laufen, passiert das … zwischen Tür und Angel. Er hat es dauernd eilig.“
    „Wohin muss er denn so dringend?“, erkundigte sie sich.
    Ich zuckte die Achseln.
    „Du machst dir Sorgen um ihn“, sagte sie.
    „Ja. Normalerweise ist er um einiges steifer. Du weißt schon, diese ganze Inkubus-Hunger-Kiste. Ich mache mir Sorgen, dass er vielleicht entschieden hat, dass Hungerkontrolle für den Arsch ist.“
    „Glaubst du, er tut jemandem weh?“
    „Nein“, sagte ich sofort – vielleicht etwas zu schnell. Ich zwang mich, mich wieder etwas zu beruhigen, und sagte dann: „Nein, nicht wirklich. Ich weiß nicht. Ich wünschte, er würde mit mir reden, aber seit letztem Herbst hält er mich immer auf Abstand.“
    „Hast du ihn gefragt?“, wollte Murphy wissen.
    Ich sah sie an. „Nein.“
    „Weshalb nicht?“
    „Weil Männer das einfach nicht auf diese Art machen.“
    „Nur damit ich das richtig verstehe“, sagte Murphy. „Du willst, dass er mit dir spricht, aber du sagst ihm das nicht und erleichterst es ihm auch nicht, indem du nachfragst. Du sitzt einfach nur verspannt da und wartest schweigend ab, und keiner von euch beiden sagt etwas.“
    „Genau“, gab ich zu.
    Sie funkelte mich an.
    „Du brauchst eine Prostata, um das zu verstehen“, sagte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich verstehe genug.“ Sie stand auf und schimpfte: „Ihr seid Idioten. Du solltest mit ihm reden.“
    „Vielleicht“, sagte ich.
    „In der Zwischenzeit halte ich die Augen offen. Wenn ich etwas Seltsames bemerke, melde ich mich bei dir.“
    „Danke!“
    „Was hast du jetzt vor?“
    „Ich warte darauf, dass die Sonne untergeht“, sagte ich.
    „Was dann?“, wollte sie wissen.
    Ich rieb meinen schmerzenden Schädel, als mich plötzlich eine Woge Trotz gegenüber demjenigen, der mich von der Straße abgedrängt hatte und dem schwarzmagischen Knecht Ruprecht, der beschlossen hatte, in meiner Heimatstadt herumzupfuschen, durchflutete. „Dann setzte ich meinen Zaubererhut auf und beginne herauszufinden, was vor sich geht.“

6. Kapitel
    M urphy blieb, bis sie sicher war ,

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