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Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Titel: Harry Dresden 09: Weiße Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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an den führenden Familien des Weißen Hofes gütlich taten. Ich glitt auf dem schleimigen Boden aus, schaffte es aber, nicht auf den Hintern zu fallen. Für mich war das schon eine ganz ordentliche Leistung.
    Auf dem Weg stachen mir noch weitere Details ins Auge, und ich versuchte, einige Zeit im Voraus zu planen. Mal angenommen, wir erreichten Lara in einem Stück und konnten sie überreden, uns zu folgen, was dann? Was war der nächste Schritt?
    Zumindest ein Dutzend Ghule hetzte zu dem Tunnel, der die Tiefe mit der Erdoberfläche verband. Sie waren in einer guten Position, Laras sterbliche Wachmannschaft daran zu hindern, sich einen Weg nach unten zu bahnen, um den Weißen König zu retten. Einen Sturmangriff über freies Feld mit Gewehren aufzuhalten war eine Sache. Eine Knarre zu benutzen, um sich auf beengtem Raum auf tödliche, mächtige Raubtiere zu stürzen, war eine völlig andere Angelegenheit – und keine besonders erfolgversprechende.
    Natürlich waren die Ghule im Tunnel auch in einer hervorragenden Position, jeden abzufangen, der zu fliehen versuchte, was bedeutete, dass wir uns durch das Tor verdünnisieren mussten. Falls Ramirez und Marcones Männer fielen, waren wir am Arsch, und dies wiederum bedeutete, dass Kutte wohl kaum untätig herumsitzen würde, wenn er dort drüben tatsächlich das Geschehen überwachte.
    Ich wäre möglicherweise in der Lage gewesen, ihm ein Schnippchen zu schlagen, wenn ich den Durchgang ins Niemalsland verteidigt hätte. Ich war nicht der Geschickteste, doch ich war stark und gut im Improvisieren. Kutte hatte mir bereits in zwei Auseinandersetzungen ordentlich auf die Mütze gegeben, aber ihn aufzuhalten oder abzulenken war etwas völlig anderes, als mit ihm den Boden zu wischen. Selbst wenn ich für ihn keine Bedrohung darstellte, konnte ich ihn lange genug in ein Ablenkungsmanöver verwickeln, um das Tor so lange zu halten, bis wir uns dünnemachen konnten.
    Ramirez konnte das nicht. Er war ein brandgefährlicher Kampfmagier, doch er besaß nicht die Bandbreite an Fähigkeiten, die es benötigt hätte, ein wesentliches Hindernis für Kutte darzustellen. Falls Kutte – oder auch Vitto – mitbekamen, was hier vor sich ging, und die Ghule in einem konzentrierten Angriff gegen das Portal schickten …
    Die Schreie und das Gebrüll des Kampfes zu unserer Rechten wurden plötzlich lauter, und ich sah, dass der Widerstand Lord Skavis’ und seiner Schergen plötzlich nachließ. Die schreckliche Schadenfreude, mit der sich die Ghule in die plötzliche Bresche warfen, war fast ebenso furchtbar mit anzusehen wie das Gemetzel, das danach folgte. Ich konnte Vitto inmitten des Durcheinanders ausmachen, wie er einen Ghul in die Richtung eines verletzten Vampirs stieß und anderen Befehle entgegen brüllte. Die größten Ghule begleiteten Vitto.
    „Dieser Vampir hat die stärksten und größten dieser Kreaturen bei sich!“, schrie Marcone im Laufen. „Er wird mit ihnen alle Widerstandsnester ausheben, indem er sie als Rammbock benutzt.“
    „Das sehe ich!“, brummte ich. „Murph, Marcone, gebt uns nach rechts Deckung. Hendricks, Thomas, macht euch bereit, reinzugehen!“
    „Wo hinein?“, fragte Hendricks.
    Ich packte meinen Stab mit einer Hand, konzentrierte mich auf den Kampf, der um den Weißen König tobte, und beschwor meinen Willen und Höllenfeuer. „In das Loch, das ich jetzt brutzeln werde!“, knurrte ich. „Holt sie raus!“
    „Im Augenblick … fressen die hauptsächlich. Aber sobald wir die Vampire da rausholen“, gab Marcone hinter mir zu bedenken, „werden sich die anderen auf uns stürzen.“
    „Ich weiß“, antwortete ich. „Ich kümmere mich darum.“
    Ich fühlte, wie sich etwas Warmes gegen mein Kreuz drückte – Murphs Schulter. „Wir werden sicherstellen, dass …“ Ihre Stimme brach abrupt ab, und die winzige Maschinenpistole röhrte in drei Salven auf, in die das Bellen von Marcones Schrotflinte einfielen. „Heilige Scheiße, das war knapp.“
    „Noch einer“, warnte Marcone, und die Schrotflinte brüllte erneut auf.
    Die Stadionhupe in Justines Hand quäkte immer verzagter.
    „Harry!“, rief Thomas.
    „Los!“, rief ich Thomas und Hendricks zu. Dann wies ich mit der Spitze meines Stabes auf den nächsten Pulk der gigantischen Ghule und rief: „Forzare!“
    Mein Wille schoss in Lasciels Höllenfeuer verwoben aus dem Stab, fauchte auf die Ghule zu und explodierte in einer Kugel reiner Energie, in der schweflige Flammen

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