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Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Titel: Harry Dresden 09: Weiße Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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halten Sie das Tor!“
    Marcone wies auf mehrere Männer. „Sie, Sie, Sie. Bewachen Sie diesen Mann und halten Sie das Portal.“ Er wies auf weitere. „Sie, Sie, Sie, Sie, Sie, beginnen Sie, ohne ein unnötiges Risiko einzugehen, die Leute hier zusammenzutreiben und helfen Sie ihnen durchs Tor.“
    Marcone befahl, Männer sprangen, und ich war beeindruckt. So hatte ich Marcone noch nie erlebt: lebhaft, entschlossen und trotz des Alptraumes um uns herum vollkommen getrost. Darin lag eine Macht, die Ordnung in diesem Chaos schuf.
    Ich begriff nun, warum ihm Menschen folgten, wie er die Unterwelt Chicagos erobert hatte.
    Einer seiner Söldner feuerte eine Salve ab, die laut genug war, dass ich unbeabsichtigt zusammenzuckte. „Wissen Sie was?“, fragte ich Marcone. „Ich brauche diese Höhle nicht wirklich. Sie auch nicht.“
    Marcone kniff die Augen zusammen und nickte. Er sagte etwas über die Schulter zu seinen Söldnern. „Dresden, ich würde es schätzen, wenn Sie den Sergeant bäten, meinen Angestellten loszulassen.“
    „Murph“, beschwerte ich mich. „Kannst du dich nicht einmal mit jemandem anlegen, der so groß ist wie du?“ Ich kostete einen Augenblick lang Hendricks’ Gesichtsausdruck aus. „Wir brauchen ihn wenn möglich mit einem Arm, der noch am Körper ist.“
    Murphy entspannte sich und ließ dann Hendricks los. Der große Mann beäugte Murphy, rieb sich seinen Arm und stand auf, um sich sein enormes Maschinengewehr zu angeln.
    „Harry“, sagte Thomas gepresst. „Wir müssen los.“
    „Ja“, sagte ich. „Thomas, Murph und ...“ Wir brauchten Muskelmasse. „Hendricks, mit mir!“
    Hendricks warf Marcone einen skeptischen Blick zu, doch der nickte.
    „Folgt mir!“, ordnete ich an. „Bleibt … was tun Sie denn da, Marcone?“
    Marcone hatte eine Waffe von einem seiner Revolverhelden entgegengenommen, eine tödliche kleine MAC-10, die in einer Sekunde ungefähr eine Zillion Kugeln spucken konnte. Er überprüfte sie und hängte den Gurt an seinem Kampfgeschirr ein. „Ich komme mit Ihnen, und Ihnen steht nicht genug Zeit zur Verfügung, die Sie vergeuden könnten, um mit mir zu streiten.“
    Verdammt. Er hatte recht.
    „Na gut. Ich übernehme die Führung, Sie bleiben knapp hinter mir. Wir schnappen uns Lord Raith und schaffen ihn und jeden anderen, dessen wir habhaft werden können, hier raus, bevor …“
    Marcone riss plötzlich seine Schrotflinte hoch und brannte einem Ghul, der sich gerade zu regen begann, eine Ladung auf den Pelz. Er zuckte wie wild, und Marcone pumpte eine zweite Patrone in ihn. Der Ghul hörte auf, sich zu bewegen.
    Genau da bemerkte ich, dass der schwarze Schleim, der aus den Wunden des Ghuls auf den Boden tropfte …
    … sich rührte.
    Von allein.
    Die dunkle Flüssigkeit bildete Tröpfchen, die wie flüssiges Quecksilber rannen, sich in größeren Tropfen und schließlich in Lachen sammelten. Diese wiederum flossen über den Boden – manchmal eine Steigung hinauf – zu den zerschmetterten Leichen der Ghule zurück. Vor meinen Augen begann zerfetztes Fleisch, sich wieder zu bilden, als der Schleim wieder in die Körper floss. Der Ghul, den Thomas geköpft hatte, kroch schon wieder über den Steinboden und konnte sogar seine Beine wieder etwas belasten. Er hielt sich mit einer Hand den Kopf an den Halsstumpf, und Schleim gurgelte sowohl aus dem abgetrennten Kopf als auch aus dem Stumpf, als sich die Wunde schloss. Ich sah, wie der Ghul mit dem Kiefer mahlte, dann öffneten sich seine Augen und blinzelten.
    Sein Blick fiel auf mich.
    Scheiße.
    Zeit. Uns blieb nicht viel Zeit. Selbst ausgeweidete, völlig verstümmelte Ghule konnten wieder auf die Beine kommen, und es bestand nicht die geringste Chance, dass die Vampire diesen Kampf gewinnen konnten. Ihre einzige Hoffnung lag in der Flucht – doch sobald sich Vampire zur Flucht wandten, bot sich weiteren Ghulen die Gelegenheit, uns zu übermannen. Oder vielleicht würden sie auch noch ekelhaftere Dinge mit uns anstellen, als wir sie bereits hatten mit ansehen müssen, und wir würden uns alle zu Tode kotzen.
    „Das kann ja abgefahrener echt nicht mehr werden“, stöhnte ich. „Folgt mir!“
    Ich umklammerte meinen Stab mit beiden Händen und warf mich in das chaotische Getümmel von Ghulen und Vampiren, um ein Ungeheuer vor dem anderen zu retten.

40. Kapitel
    I ch spurtete geradewegs auf ein kleines Häufchen verbissen kämpfender Vampire um den Weißen König zu, während ein Duzend Superghule sich

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