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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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ihrer Art entspräche? Die alten Sitten und Konventionen, die keine Gültigkeit mehr besitzen?“
    Ich kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. „Sie spielen auf den Schwarzen Rat an.“
    Er legte den Kopf zur Seite. Dann zuckten seine Mundwinkel leicht, und er nickte. „Er lauert in den Schatten und manipuliert seine Marionetten. Einige seiner Mitglieder sitzen vielleicht sogar in ihrem Rat, ja. Der Name ist so gut wie jeder andere.“
    „Hören Sie doch auf, hier den Unschuldigen zu spielen“, brummte ich. „Ich habe die Folgen des Angriffes des Schwarzen Rates auf Arctis Tor gesehen. Ich weiß, wie Höllenfeuer riecht. Einer aus Ihrer Bande war dabei.“
    Nikodemus.
    Blinzelte.
    Dann stürmte er vor – schnell. So schnell, dass mein Rücken hart an die Wand etwa sieben Meter hinter mir krachte, als ich gerade registrierte, dass er sich in Bewegung gesetzt hatte. Er hatte nicht versucht, mich zu verletzen. Sonst hätte er mir den Schädel eingeschlagen. Er presste mich einfach mit einer Hand an meiner Kehle an die Wand, die härter und unnachgiebiger war, als ein Schraubstock aus Stahl.
    „Was?“, fragte er, und seine Stimme war nach wie vor wenig mehr als ein Flüstern. Seine Augen jedoch hatte er weit aufgerissen. Ein zweites Augenpaar, das leicht grünlich leuchtete, hatte sich auf seiner Stirn geöffnet – Anduriel, wie ich annahm.
    „Ack“, antwortete ich. „Glarghk.“
    Sein Arm zitterte kurz, dann senkten sich seine Lider, bis seine Augen fast vollständig geschlossen waren. Einen Augenblick später entspannte sich sein Arm sehr, sehr langsam, und ich konnte wieder atmen. Meine Kehle brannte, doch Luft strömte hindurch, und so krächzte ich ein oder zwei Sekunden fröhlich vor mich hin, während er einen Schritt von mir zurücktrat.
    Ich funkelte ihn an und überlegte, ihn durch eine der korinthischen Säulen zu rammen, um mein Missfallen darüber kundzutun, dass ich derart in der Gegend herumgeschleudert worden war. Dann aber entschied ich, dass es eine schlechte Idee wäre, ihn wütend zu machen.
    Nikodemus Lippen bewegten sich, doch eine ganz andere Stimme als die seine quoll zwischen ihnen hervor – eine melodiöse, gefühlvolle, androgyne Stimme. „Zumindest besitzt es wenigstens die Spur eines Selbsterhaltungstriebes.“
    Nikodemus schüttelte den Kopf, als umschwirre ihn ein Moskito, und sagte: „Dresden, sprechen Sie.“
    „Ich bin nicht Ihr Freund“, hustete ich mit rauer Stimme, „und ich bin auch nicht Ihr verdammtes Schoßhündchen. Gespräch vorbei.“ Ich trat ein paar Schritte zur Seite, um an ihm vorbeizugehen, ohne ihn aus den Augen zu lassen, und wollte mich vom Acker machen.
    „Dresden“, sagte Nikodemus. „Halt.“
    Ich ging weiter.
    Ich hatte den Raum schon fast verlassen, als er mit resignierter Stimme weitersprach. „Bitte.“
    Ohne mich umzudrehen blieb ich stehen.
    „Ich … habe unangemessen reagiert. Besonders, wenn man den Ort hier bedenkt. Entschuldigung.“
    „Hm“, meinte ich und warf einen Blick über die Schulter. „Jetzt wünschte ich echt, ich hätte Michael mitgebracht. Er wäre in Ohnmacht gefallen.“
    „Ihr Freund und seine Brüder sind Werkzeuge einer Organisation mit ganz eigenen Plänen, und zwar schon immer“, sagte Nikodemus. „Aber darum geht es nicht.“
    „Nein“, sagte ich. „Es geht um Marcone.“
    Nikodemus wedelte mit einer Hand in der Luft. „Marcone steht im Moment im Scheinwerferlicht. Unabsehbarere Dinge stehen auf dem Spiel.“
    Ich drehte mich zu ihm um und seufzte. „Ich glaube, Sie wollen mich verarschen. Aber gut, ich beiße an. Welche unabsehbareren Dinge?“
    „Die, die die Aktivitäten Ihres Schwarzen Rates betreffen“, sagte Nikodemus. „Sind Sie sich uneingeschränkt sicher, dass Sie einen Hinweis darauf gefunden haben, dass während des Angriffs auf Arctis Tor Höllenfeuer eingesetzt wurde?“
    „Ja“, bestätigte ich und verkniff mir, das Wort „Volldepp“ hinzuzufügen. Na, wer behauptete da noch, ich könne nicht diplomatisch sein?
    Nikodemus’ Finger krümmten sich zu Krallen, ehe sie sich wieder entspannten. Er fletschte die Zähne. „Spannend. Die einzige Frage, die noch bleibt, ist, ob unser Orden unterwandert worden ist oder …“ Mitten im Gedankengang brach er ab, musterte mich und zog eine Augenbraue hoch.
    Ich folgte dem logischen roten Faden zu den einzigen Leuten, die ebenfalls im Besitz von Münzen waren. „Jemand in der Kirche“, flüsterte ich, und mir wurde flau im Magen.
    „Die

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