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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Geschichte hat gezeigt, dass wir etwa die Hälfte der Münzen auf diese Art zurückerhalten“, merkte Nikodemus an. „Was würden Sie sagen, wenn ich behaupte, Sie und ich könnten in der Zukunft ein gemeinsames Interesse haben?“
    „Überhaupt nichts“, grinste ich, „weil ich viel zu beschäftigt wäre, Ihnen ins Gesicht zu lachen.“
    Nikodemus schüttelte den Kopf. „Wie weltfremd. Sie können sich das nicht leisten. Begleiten Sie mich eine Woche und finden Sie heraus, ob Sie danach noch der gleichen Meinung sind.“
    „Selbst wenn wir einmal annehmen, ich wäre dämlich genug, auch nur eine Stunde mit Ihnen zu kommen, geschweige denn eine Woche, habe ich doch gesehen, wie Sie mit Cassius umgesprungen sind. Ich habe keinen Bock darauf, mein Namensschild an seiner Bürotür festzuschrauben.“
    „Er ist einfach nicht mit der Zeit gegangen“, antwortete Nikodemus mit einem Schulterzucken. „Ich hätte ihm keinen Gefallen damit getan, ihn zu verhätscheln. Wir leben in einer gefährlichen Welt. Entweder passt man sich an und gedeiht, oder man erlischt. Wenn man von der Größe anderer lebt, ist man nur ein Schmarotzer. Ich habe Cassius zu sehr respektiert, um zuzulassen, dass er zu so etwas degeneriert.“
    „Alter Schwede“, sagte ich. „Sie sind aber heute wirklich äußerst mitteilsam. Sie hatten recht. Das macht absolut Spaß. Ist fast, als…“
    Dann überkam mich ein furchtbarer Verdacht.
    Nikodemus war vieles, aber sicher kein Possenreißer. Er wusste, dass ich mich seinem Team nicht anschließen würde. Nicht, wenn man bedachte, wie er mich das letzte Mal, als wir uns getroffen hatten, behandelt hatte. Möglicherweise hatte ich ihn mit dem kleinen Goldstückchen an Information über Arctis Tor tatsächlich überrascht, doch auch das konnte ebenfalls nur gespielt sein. Im Großen und Ganzen war es am wahrscheinlichsten, dass dieses Gespräch zu keinem Ergebnis führen würde, und Nikodemus wusste das.
    „Warum gibt er sich dann damit ab?“, fragte ich mich selbst.
    „Weil das Ziel dieses Gesprächs nicht das Geringste mit dem Inhalt oder den Umständen der Unterhaltung zu tun hat“, antwortete ich.
    Er war nicht hier, um mit mir zu reden und mich zu überzeugen.
    Er wollte mit mir sprechen, um mich hier zu halten.
    Was bedeutete, dass die Musik woanders spielte.
    Räderwerke innerhalb von Räderwerken.
    Mein Gott, es handelte sich wirklich um ein Bild.
    Diese ganze Diskussion war ein Bild für die Verhandlungen an sich. Nikodemus war nicht gekommen, um mit uns über eine Zuwiderhandlung gegen die Abkommen zu reden. Er hatte die Gespräche eingefädelt, und seine wahren Beweggründe hatten nicht das Geringste damit zu tun, Marcone unter den Einfluss eines gefallenen Engels zu zwingen.
    Er war hinter fetterer Beute her.
    Ich wirbelte meinen Stab in Nikodemus’ Richtung herum, rammte meinen Willen in einer Woge panischen Verständnisses in das Holz und brüllte: „Forzare!“ Unsichtbare Kräfte hoben ihn von den Füßen und rammten ihn wie eine Kanonenkugel in eine korinthische Säule. Stein barst in einem ohrenbetäubenden Krachen wie einem Donnergrollen, und jede Menge Gestein begann herabzuregnen.
    Ich blieb nicht, um herauszufinden, wie viel. Es würde ihn nicht töten. Ich hoffte nur, dass es ihn lange genug beschäftigen würde, um mir die Zeit zu kaufen, die anderen zu erreichen.
    „Kincaid!“, schrie ich im Laufen. Meine Stimme dröhnte im Kielwasser einstürzender Trümmer durch den Gang. „Kincaid!“
    Ich wusste, mir blieben nur Sekunden, ehe die Hölle über uns hereinbrechen würde.
    „Kincaid! Schaffen Sie die Kleine hier raus!“, donnerte ich. „Die sind hinter Ivy her!“

30. Kapitel
    M ein Hirn kam viel schneller in die Gänge als meine Beine.
    Wenn ich mir den Tiefschnee draußen so ansah, war der logischste Fluchtweg für das Archiv ins Niemalsland. Die Geisterwelt war ständig und überall mit der der Sterblichen in Berührung. Das konnte ganz schön verstörend sein, wenn man darauf kam, dass absolut bizarre Bereiche des Niemalslands an Orte in der unmittelbaren Nachbarschaft in dieser Welt grenzten. Ins Niemalsland zu reisen war immer gefährlich, außer man kannte seinen Zielort genau – und daher benutzte ich diese Option kaum je als Fluchtweg. Aber wenn man einmal wirklich mit dem Rücken zur Wand stand und mehr Erfahrung darin besaß, über die Schwelle der Geisterwelt zu treten, entwickelte man irgendwann einmal ein Händchen für die Chose und fand sich

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