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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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weben wollte, und er brauchte etwas länger, den richtigen Gang einzulegen.
    Ich trat ihm ins Maul.
    Er ging mit einem schmerzlichen Grunzen zu Boden, und Zahnsplitter kugelten über den Boden. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, welchen Zauber er hatte abziehen wollen, doch es schien mir eine gute Idee zu sein, ihn daran zu hindern. Ich zerstörte den Kreis mit meinem Willen, als ich über ihn hinweg trat, indem ich eine Welle chaotischer, diffuser Energie aus mir strömen ließ, die nicht einmal die Gelegenheit hatte, sich zu etwas Greifbarerem zu verdichten. Ich katapultierte seinen Schädelkelch mit meinem Stab in einen nahen Wassertank. Dann hob ich diesen vollständig, zielte mit einem Ende auf den betäubten Denarier und knurrte: „Forzare!“
    Ein wenig der sengenden Energie, die durch meinen Körper rauschte, strömte brüllend durch den Stab und fauchte auf den Denarier zu, wie eine unsichtbare Kanonenkugel aus statischer Energie. Es handelte sich um einiges mehr an Kraft, als ich hatte schleudern wollen. Sollte sie ihn treffen, würde sie ihn über den halben Michigansee katapultieren.
    Doch während die menschlichen Augen des Denariers noch in verständnislosem Schrecken und ungläubiger Überraschung geweitet waren, glühte das leuchtend grüne Augenpaar vor unverhohlener Wut auf. Der dornige Denarier hob die linke Hand in einer ausholenden Geste, vollführte eine wellenartige Bewegung mit seinen Fingern, führte seine Hand an seine Lippen und …
    … fraßeinfach meinen Zauber.
    Er fraß ihn, und dann verzog sich das skelettartige, abgemagerte Gesicht zu einem zahnreichen Lächeln.
    „Das“, ächzte ich, „war jetzt wirklich unglaublich unfair.“
    Ich hob just in dem Augenblick die linke Hand, als sich der Denarier vornüberbeugte und eine wirbelnde Wolke aus zuckenden, schwarzen Fäden ausspie, die in Dutzenden winzigen Spiralen durch die Luft schnitt. Ich riss den Schild hoch, doch keiner der Fäden berührte mich – sie landeten um mich herum in einem perfekten Kreis auf dem Boden.
    Einen Augenblick später begann mein Schild zu flackern und brach dann zusammen. Ich besaß immer noch genügend Kraft für ihn – von der war ich nicht abgeschnitten worden. Aber irgendwie hatte der seltsame Zauber des Denariers meine Magie zum Erliegen gebracht, als sie meinen Körper verlassen hatte. Ich versuchte, einen weiteren Bolzen aus Energie auf ihn zu schleudern, und fühlte mich ganz schön dämlich, als ich mit meinem Stab herumfuchtelte, ohne den geringsten Effekt zu bewirken.
    „Störungen“, sagte der Denarier mit einem seltsamen Akzent. „Immer diese Störungen.“
    Seine linke Hand versank wieder suchend in seiner Tasche, während seinen sterblichen Augen das Vernichtungswerk an seinen Zaubervorbereitungen in Augenschein nahmen, wobei er sich weigerte, meine weitere Anwesenheit auch nur zur Kenntnis zu nehmen. Seine grünen Augen jedoch musterten mich durchdringend, und plötzlich sammelte sich Finsternis um den Zeigefinger seiner rechten Hand.
    Die Zeit schien stillzustehen.
    Dunkles Licht schoss auf mich zu.
    Aus Trotz trat ich einen Schritt nach vorn und versuchte, mich an den wirbelnden Säulen aus Schatten vorbeizudrücken, die um mich herum tanzten, nur um zu entdecken, dass sie fester als Gitterstäbe und kälter als der Kühlschrank eines Yetis waren. Ich warf meine Magie ohne Auswirkung auf die Gitterstäbe, während die Lanze aus dunklem Licht weiter auf mein Herz herabstieß.
    Etwas geschah.
    Ich weiß nicht, wie ich es am besten darstellen soll. Ich versuchte gerade, einen weiteren Energiebolzen zwischen den Gitterstäben meines Gefängnisses hindurchzuwerfen, als sich … etwas anderes … in den Kampf einmischte. Hat Sie je jemand absichtlich angerempelt, als Sie gerade etwas getragen haben? Genau so fühlte es sich an – ein winziger Stups zum perfekten Zeitpunkt, gerade als ich meinen Willen in einer letzten, trotzigen Anstrengung bündeln wollte.
    Energie zischte auf, als sie aus meinem Körper rauschte. Sie zerstörte die schwarzen Gitterstäbe meines Gefängnisses und ließ für einen Augenblick eine metallische Leuchtspur in der Luft zurück, die spiegelte wie ein Streifen aus flüssigem Chrom. Sie traf den strauchelnden Denarier mit einem massiven, silbernen Ebenbild meiner eigenen Faust. Ich spürte sogar, wie sich meine Finger um die dürre, skelettartige, graue Gestalt schlossen und die Knochensporne, die aus ihren Gelenken ragten, schmerzhaft in mein Fleisch

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