Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
Vom Netzwerk:
zum Stehen gebracht. Sie hatte ihn in einer Art nahtloser Blase gefangen, und nun drehte er sich wenige Zentimeter über dem Boden wehrlos um die eigene Achse. Mit jeder Bewegung wurden die Drehungen schneller. Was auch immer er in diesem Kampf an metaphysischen Muskeln aufzubringen hatte, es schien sie nicht im Mindesten zu behindern. Ihre Arme zappelten und waberten zwischen ihren verschiedenen Zaubern hin und her und zuckten immer wieder an der schimmernden Kugel, die ihn gefangen hielt, vorbei. Ich schwöre Ihnen, sie gab seinem wirbelnden Gefängnis nur deswegen einen zusätzlichen Schubs, um es sich in einem noch übelerregenderen Winkel um sich selbst drehen zu lassen.
    Um Deirdres Wirrwarr aus lebenden Locken tanzte Elmsfeuer, und sie peitschten in einem tödlichen Rhythmus auf das Archiv ein, doch Ivy erschuf ständig neue kleine Fadenspiele aus purem Licht, winzige, winzige Energiefäden, die keinen einzigen von Deirdres Angriffen aufhielten, sondern stattdessen ihre Locken aus Stahl miteinander verknoteten und so ihre Angriffe zum Scheitern brachten. Da soll sich noch jemand über eine Horrorfrisur in der Früh beschweren. Auf Ivys anderer Seite beschränkte sich Rosanna darauf, klassische Flammenlanzen aus ihren Handflächen auf das Kind abzufeuern, wie auch ich sie gern …
    … rasender Schmerz durchzuckte für eine Sekunde meinen Schädel … heilige Scheiße …
    … doch Ivy zerstreute sie mit Keilen aus kleinen Windböen, die diese Feuerklingen weit genug vor ihrem Körper ableiteten, um Verbrennungen zu verhindern – auch wenn zwei Denarier, die sie körperlich in die Mangel nehmen wollten, aber jedes Mal an einer glitzernden Barriere scheiterten, die sich immer dann bildete, wenn sie sich auf das Archiv stürzen wollten, weit weniger Glück hatten. Die Flammen der Höllenjungfer versengten ihnen ordentlich den Pelz.
    Der sechste, ein verkrüppeltes kleines Ding, das fast so aussah wie die Karikatur einer Frau, die man aus einer Wurzel geschnitzt hatte, schien das Ende eines Seils aus lebendigen Schatten zu halten, das sich wie eine hungrige Schlange krümmte und immer wieder auf Ivys Kopf zuschoss. Ivy sah dem unbeeindruckt entgegen und wich mit dem Kopf einmal elegant und gelassen aus, bevor sie es eine Sekunde später mit einem Aufblitzen silberner Funken zur Seite schlug.
    Am unverwandtesten jedoch musterte sie eine amüsiert aus der Wäsche schauende Tessa, die offensichtlich aus reinem Spaß an der Freude immer wieder einen ihrer Blitze in das Chaos schleuderte. Das verriet mir an etwas. Tessa war nicht nur eine dahergelaufene Hexerin. Sie war aus demselben Holz geschnitzt wie der Weiße Rat, wenn sie so viel Krach und Rumms durch die Gegend werfen konnte, ohne viel Energie dafür aufzuwenden. Entweder das, oder sie hatte sich vor dem Kampf einen ordentlichen Batzen mehr Energie gegönnt als ich. Wie auch immer, sie spielte in der obersten Liga mit, und Ivys Reaktionen auf ihre Angriffe bestätigten das nur. Jedesmal, wenn sich das Archiv ganz zu Tessa umdrehte, verwendete es eine Hand ausschließlich dafür, Tessas Angriffszauber abzuwehren.
    Schluck.
    Ach du liebes Radieschen. Die rein akademische Feststellung, dass ich noch viel über Magie zu lernen hatte, war eine Sache. Vor Augen geführt zu bekommen, wie viel ich noch nicht konnte, war etwas ganz anderes. Unter anderen Umständen hätte mich der Anblick mit Demut erfüllt. Jetzt war es einfach nur verdammt furchterregend. Für vielleicht zehn Sekunden stand ich einfach nur da und versuchte einen Weg zu finden, Ivy zu helfen, ohne eingeäschert, aufgespießt oder sonst irgendwie vom Angesicht der Erde geblasen zu werden, ohne etwas bewirkt zu haben.
    Mir war plötzlich etwas schwindlig. Der Gasanteil in der Luft stieg sicher. Scheiß drauf! Der einzige Grund, warum mich noch niemand getötet hatte, war, dass ich im Moment einfach so schwach war, dass sich niemand um mich scherte. Vielleicht konnte ich Ivy ja aus dem Gas heraus in einen anderen Teil des Gebäudes schaffen – und wenn mich unterwegs jemand abmurkste, konnte ich ihm immer noch meinen Todesfluch um die Ohren hauen und Ivy so aus dem Schlamassel in Sicherheit bringen.
    Ich rannte auf sie zu, wobei ich darauf achtete, das Feuerwerk und den eingesperrten Magog als Deckung zu verwenden, und sagte: „Los, Ivy, komm!“
    Irgendetwas hieb auf mich ein, und in einigen Metern Entfernung bellte meine Pistole los. Ich duckte mich, aber ich schätzte mal, dass Tessa keine besonders

Weitere Kostenlose Bücher