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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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begnadete Schützin war. Sie traf mich nicht. Eine Sekunde später schnappte ich Ivy um die Körpermitte, hob sie hoch und stützte sie gegen meine Hüfte.
    „Halte dich bitte von meinen Armen fern!“, befahl Ivy.
    Das tat ich. Mir wurde immer schwindliger, aber jeder andere Ort war besser als dieser hier.
    „Seine Beine!“, schrie Tessa.
    Mich beschlich das Gefühl, dass diese Typen äußerst interessante Dinge mit meinen Beinen anfangen konnten, aber ich blieb nicht stehen, um es herauszufinden. Ich rannte auf die Treppen zu und vertraute darauf, dass das Archiv mir den Rücken freihielt. Da hatte ich auch nicht schlecht getippt. Die ganze Zeit murmelte Ivy und vollführte komplizierte Gesten mit ihren Händen, und ich fühlte, wie ihr kleiner Körper statisch aufgeladen kribbelte, als sie die Energie, mit der sie arbeitete, umspielte.
    Sie quetsche das letzte Quäntchen Effizienz aus ihrer Kraft, doch diese war nicht unerschöpflich. Ihr ging rapide der Saft aus. Der Kampf war fast zu Ende.
    Zeit, dachte ich mit einem in Watte gepackten Kopf und schnaufte. Wir benötigten mehr Zeit.
    Die Erdanziehung flüsterte mir zu, mich ihr hinzugeben, und das klang nach einer großartigen Idee. Ich taumelte die Treppe zur unteren Ebene hinab, rannte an den Scheiben des Wal- und Delfinbeckens und an den Pinguinen und süßen Ottern vorbei, während mir die Denarier an den Fersen klebten und ihre Zauber an uns vorbeifauchten, als Ivy uns mit ihren letzten Kraftreserven beschützte. Ich spürte es, als ihr endgültig die Energie ausging. Ich gab alles, meine Beine in Bewegung zu halten und unseren Verfolgern eine Nasenlänge voraus zu bleiben.
    Dann traf mich der Boden mit einem anständigen Kinnhaken. Alle anderen im Ozeanarium kippten zur Seite um.
    Warten Sie. Vielleicht war auch ich das.
    Zu spät erkannte ich, dass sich das Untergeschoss in der unmittelbaren Nähe des Gasbehälters befand und ich mir eine ordentliche Dosis genehmigt hatte, bevor ich überhaupt aufgestanden war, davon, dass ich vor Schmerz und Erschöpfung schwer geatmet hatte, ganz zu schweigen. Außerdem war das Gas schwerer als Luft, und wahrscheinlich befand sich mehr hier unten als auf der Tribüne.
    Ich hatte uns ein paar Sekunden erkauft. Es hatte nicht gereicht.
    Ivy landete neben mir. Sie blinzelte, und ihre Augen weiteten sich in jäher Panik. Sie hob die Arme nochmals, doch diese sanken langsam wieder herab. Sie hatte ihre Hände halb zu Fäusten geballt, wie ein schlafendes Kind.
    Der schwarze Seilzauber legte sich um Ivys Kehle, und Dutzende von Deirdres Haarsträhnen wanden sich um ihre Arme und Beine. Sie zogen das Kind aus meinem Sichtfeld.
    Ich sah auf und stellte fest, dass die Denarier sich im unheimlichen Licht der Aquariumsbecken zu einer Gruppe auf dem Gang versammelt hatten. Rosanna starrte Ivy einen Augenblick unverwandt an, ehe sie schauderte und ihre Flügel um sich schlug, als friere sie. Sie wandte sich von den Geschehnissen ab, wobei sie ihre leuchtenden Augen fast geschlossen hatte. Dann griff sie in ihre Tragetasche und zog einen weiteren Gasbehälter hervor, den sie Tessa unaufgefordert hinhielt.
    Tessa lächelte, drehte am Verschluss und bedachte Ivy mit einem freundlichen Lächeln. Dann rammte sie ihr die Düse sprichwörtlich in den Mund und hielt sie fest.
    Ivy geriet in Panik und schrie. Ich sah, wie sie um sich trat und sich wand. Sie musste sich auf die Zunge gebissen oder sich die Lippe an einem Zahn aufgeschlagen haben. Blut troff aus ihrem Mund. Für ein paar Sekunden bäumte sie sich auf und kämpfte vergeblich, dann erschlaffte sie wie eine Lumpenpuppe.
    „Endlich“, sagte Tessa und stieß verärgert den Atem aus. „Hätte das noch peinlicher ablaufen können?“
    „Ich verfluche dich“, nuschelte ich. Ich zog mich auf ein Knie hoch und funkelte Tessa an. „Seid alle verdammt. Ihr könnt sie nicht haben.“
    „Was für ein Klischee“, flötete Tessa. „Wie öde.“ Sie tippte sich mit einer klauenbewehrten Hand ans Kinn. „Sehen wir mal. Wo waren wir, als man uns so rüde unterbrach? Ah ja.“ Sie trat näher, lachte vergnügt und hob meine .44er.
    Genau in diesem Moment spürte ich, wie die Magie wie auf ein Fingerschnippen wieder ins Ozeanarium flutete, als das gigantische Symbol in sich zusammenbrach und der Kreis verblasste.
    Ich griff mir all meine Frustration und Wut und ballte sie zu roher Kraft zusammen, als ich „Forzare!“ schrie.
    Ich zielte nicht auf Tessa und ihre Büttel.
    Ich zielte

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