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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Tanzbewegung. Um seine Fußknöchel trug er ein Lederband mit kleinen Glöckchen, zwei weitere um jedes Handgelenk, die alle im Takt zu seinem Gesang klingelten.
    All die auf ihn gerichtete Kraft, all die geballte Energie schien kein Ziel finden zu können. Flammen rauschten an ihm vorbei, während seine Füße vor und zurück schlurften, während sein Körper hin und her schwang, und nicht eins seiner Haare wurde angesengt. Knisternde Bälle aus Blitzen verschwanden ein paar Meter von ihm entfernt spurlos, um ein paar Meter hinter ihm ihren Kurs wieder aufzunehmen. Säurekugeln trudelten haltlos durch die Luft und landeten mit sattem Platschen auf der Erde, wo sie stickige Dampfwolken aussandten, die dem Medizinmann aber keinen sichtlichen Schaden zufügten. Indianerjoes Verteidigung zeichnete sich durch Eleganz aus: Statt sich von dem Monster ein Kräftemessen Macht gegen Macht Energie gegen Energie, abverlangen zu lassen, schaffte es Lauscht-dem-Wind, die Hexereien des Naagloshii vor allem deshalb scheitern zu lassen, weil sie der natürlichen Ordnung der Welt nicht entsprachen. Als sei die Welt ein Ort, an dem ein solches Scheitern unzweifelhaft und sinnvollerweise zu erwarten war.
    Aber während der Naagloshii vergebens mit Schmerz und Tod um sich warf, vergebens versuchte, die Macht, die Lauscht-dem-Wind so mühelos auszustrahlen schien, zu überwinden, schlich er sich gleichzeitig immer dichter an den Medizinmann heran, bis nur noch fünf Meter Abstand die beiden Kontrahenten trennten. Da glitzerte unbändige Befriedigung in den Augen des Monsters. Mit lautem Brüllen stürzte er sich auf den alten Mann.
    Mir rutschte das Herz in die Hose. Lauscht-dem-Wind mochte in der aktuellen Debatte nicht auf meiner Seite gewesen sein, hatte mir aber in der Vergangenheit mehr als einmal beigestanden und war einer der wenigen Magier, die Ebenezar McCoy respektierte. Er war ein anständiger Mensch, und ich mochte nicht mit ansehen, wie er zu Schaden kam, weil er mich hatte verteidigen wollen. Ich wollte ihn warnen – als ich einen Blick auf sein Gesicht erhaschte.
    Während sich der Naagloshii auf ihn stürzte, lächelte Indianerjoe. Ein wildes, wölfisches Lächeln.
    Der Naagloshii landete mit weit aufgerissenem Wolfsmaul, sämtliche Krallen an allen vier Gliedmaßen ausgefahren, wild entschlossen, den alten Mann in Stücke zu reißen.
    Der aber sprach nur ein einziges Wort, mit einer Stimme, deren Kraft die Luft erzittern ließ. Dann schmolz seine Gestalt, wandelte sich blitzschnell, als sei Lauscht-dem-Wind eigentlich aus Quecksilber und bislang nur durch reine Willensanstrengung im Körper eines alten Mannes zusammengehalten worden. Er löste sich einfach auf, wurde zu etwas anderem, so natürlich, so selbstverständlich und geschwind, als würde man eben mal tief Luft holen.
    Als nun der Naagloshii schwungvoll aufsetzte, konnte er die Krallen nicht mehr in der Lederhaut eines alten Magiers versenken, sondern fand sich stattdessen mit einem Braunbären von der Größe eines Minibusses konfrontiert.
    Der Bär stürzte sich mit markerschütterndem Geschrei auf seinen Gegner, dem er allein durch Masse und Muskelkraft haushoch überlegen war. Wer je ein solches Geschöpf wütend und in Aktion erlebt hat, weiß sicher, dass man dieses Erlebnis mit Worten schlecht beschreiben kann. Das schiere Volumen der tiefen Stimme, der wuchtige, unerbittliche Einsatz schwerer Muskelkraft unter dichtem Pelz, das Aufblitzen weißer Fangzähne und das Glühen rotgeränderter Augen – all das wurde zu einem Ganzen, das viel gewaltiger war als die Summe seiner Einzelteile. Ein schreckenerregendes, elementares Bild, das unmittelbar die uralten Instinkte jedes Lebewesens ansprach, was uns an den Terror und Tod erinnert, die solche Bestien hervorbrachten.
    Der Naagloshii kreischte auf – ein seltsamer, sehr fremdartiger Schrei – und schlug wütend um sich, aber er hatte sich selbst ausgetrickst: Die langen, scharfen, eleganten Krallen, perfekt, um damit die weiche Haut eines Menschen aufzuschneiden und ihm die Eingeweide herauszufischen, verfügten einfach nicht über die Stärke und Kraft, um den dichten Pelz eines Bären zu durchdringen. Ganz zu schweigen von der Schwarte darunter, den Fettschichten, Muskelsträngen – dazu waren sie schlicht nicht lang genug. Der Naagloshii hätte sich ebenso gut Plastikkämme an die Pfoten binden können, so wenig nutzten ihm seine Klauen.
    Der Bär packte den Kopf des Skinwalkers zwischen seine

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