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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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da drin im Hogan eine junge Ruferin.“ Er schnurrte vor Freude. „Ich hatte schon selbst daran gedacht, den Phagen zu ihr hineinzuwerfen, aber dann hast du mir die Mühe dankenswerterweise abgenommen. Wie findest du das? Ist doch ein wundervoller Gedanke. Meditiere darüber auf deiner Reise in die Ewigkeit.“
    Weder die Schmerzen in meinem Gesicht noch die Angst, die immer mehr von mir Besitz ergriff, konnten verhindern, dass sich mir der Magen umdrehte.
    Oh mein Gott.
    Molly.
    Mein rechtes Auge sah nichts. Ich spürte eigentlich nur noch Schmerzen, es gelang mir aber trotzdem irgendwie, den Kopf soweit nach rechts zu drehen, dass mein linkes Auge sich auf den Naagloshii einstellen konnte. Er kauerte über mir, und die Finger mit den blutverkrusteten schwarzen Krallen zuckten wie in sexueller Erregung.
    Ob wohl schon mal jemand einen mit Seelenfeuer untermauerten Todesfluch ausgesprochen hatte? Wenn ich meine Seele bei einem finalen Flächenbrand als Zündmaterial einsetzte, durfte sie dann immer noch dorthin gehen, wo Seelen hingehen, wenn sie hier fertig waren – wo immer das sein mochte? Auf beide Fragen hätte ich keine Antwort geben können, dafür wusste ich eines um so genauer: Ganz gleich, was geschah, mir würde bald nichts mehr wehtun, und ehe ich mich von der Welt verabschiedete, würde dem Skinwalker das Grinsen noch vergehen!
    Ich war mir nicht sicher, wie trotzig und unbeeindruckt verwegen man jemanden aus nur einem funktionsfähigen Auge anstarren konnte, aber ich gab mein Bestes, während ich gleichzeitig die Explosion vorbereitete, die mir beim Freisetzen das Leben aus dem Leib brennen würde.
    Aber dann blitzte vor mir ein trübes Licht auf, und irgendetwas schoss am Rücken des Naagloshii vorbei. Der wechselte von Verzückung zu Anspannung, stieß ein überraschtes Knurren aus und fuhr zornig zur Lichtquelle herum. Auf seinem Rücken entdeckte ich, einmal quer über seine gebeugten Schultern gezogen, eine lange, nicht sehr tiefe Blessur, schmal und fein, fast wie mit einem Skalpell gezogen.
    Oder mit einem Teppichmesser.
    Natürlich mit einem Teppichmesser: Toot-toot machte in der Luft auf dem Absatz kehrt ein blutverschmiertes Teppichmesser wie einen Speer fest in der Hand. Er hob seine Feentrompete an die Lippen und schmetterte in hohem Ton seine Version einer Aufforderung zum Kavallerieangriff. „Hinfort, Schurke!“, schrie er in schrillem, durchdringendem Tonfall, ehe er erneut auf den Skinwalker zuschoss.
    Der schlug laut brüllend mit der Pfote nach ihm, aber Toot wich geschickt aus und konnte auch dem Arm des Angreifers einen etwa zwanzig Zentimeter langen Schnitt verpassen.
    Der Skinwalker schien durchzudrehen. Er fuhr zu der kleinen Fee herum, wobei er seine Gestalt änderte und katzenähnlicher wurde, allerdings unter Beibehaltung der langen Vorderbeine. Mit ausgestreckten Armen, die Klauen weit ausgefahren, nahm er die Verfolgung des kleinen Quälgeistes auf, aber mein winziger Gardehauptmann erwies sich als einen Tick schneller als er. Um Haarbreite verfehlte der Skinwalker ihn jedes Mal.
    „Toot!“; rief ich, so laut ich konnte. „Mach, dass du verschwindest!“
    Der Naagloshii spie einen Fluch aus, der klang, als würde er scharfe Säure enthalten, und zischte Worte in einer fremden Sprache, wobei er mit der Pfote auf die Luft einschlug. Plötzlich erhob sich eine Windböe, die Toots winzigen Leib aus der Luft holte und ihn voller Wucht in einen Flecken Brombeersträucher am Ende der Lichtung schleuderte. Die kleine Lichtkugel um meinen Freund erlosch mit einem letzten Blinken und erschreckender Endgültigkeit.
    Der Naagloshii drehte sich um, wobei er mit den Hinterbeinen Erde in Richtung gefallene Fee aufwirbelte, ehe er sich kochend vor Wut wieder an mich heranpirschte. Ich sah ihn kommen, wusste, dass es nichts gab, was ich für Toot hätte tun können. Was ich überhaupt noch tun konnte.
    Immerhin hatte ich dem Bastard meinen Bruder weggenommen.
    In den gelblichen Augen des Naagloshii loderte glühender Hass. Im Nu war er wieder bei mir und hob drohend die Klauen ...
    „Hallo, du potthässliches Ohrfeigengesicht“, meldete sich da eine ruhige Stimme.
    Ich wandte den Kopf und spähte über die kleine Lichtung – Ekelmonster tat es mir nach.
    Ich weiß nicht, wie es Indianerjoe gelungen war, sich durch den Ring der Angreifer hindurch und bis hier auf den Berg herauf zu schleichen, aber er hatte es geschafft. Jetzt stand er da, in Mokassins, Jeans und einem Hemd aus

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