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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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die Frage des Merlins. „Eine Identifizierung durch einen Foo-Dog ist absolut verlässlich. Es gibt unter den Anwesenden etliche Magier, die das bestätigen können.“
    „Das stimmt!“, meldete sich ein stämmiger, kahlköpfiger Mann mit asiatischen Gesichtszügen.
    „Es ist wahr“, bestätigte auch eine Frau mittleren Alters, deren Haut um einige Schattierungen dunkler war als meine und die aus Indien oder Pakistan stammen mochte.
    „Interessant!“ Der Merlin wandte sich so abrupt Peabody zu, dass ich unwillkürlich an einen Hai denken musste.
    „Wächter Ramirez und ich hatten Kenntnis von den Beweisen, die Dresden aufgetan hatte, und haben daraufhin vor noch nicht einmal zwanzig Minuten die Räume Peabodys durchsucht“, meldete sich Ebenezar. „Wir haben die Flüssigkeit untersucht, mit der er Mitglieder des Ältestenrats verschiedene Vollmachten hatte unterschreiben lassen. Sie enthält eine Reihe chemischer und alchemistischer Substanzen, deren Eigenschaften bekannt sind: Man kann mit ihrer Hilfe übersinnliche Manipulationen an Zielobjekten vornehmen. Ich glaube, Peabody hat seine Tinte mit diesen Rauschmitteln versetzt, um mental Einfluss auf die Entscheidungen von Mitgliedern des Ältestenrats zu bekommen. Des Weiteren halte ich es durchaus für möglich, dass er den freien Willen jüngerer Ratsmitglieder insgesamt manipuliert hat.“
    Lauscht-dem-Wind blieb der Mund offen stehen, als ihm langsam die Erkenntnis dämmerte. Sein Blick glitt zwischen seinen tintenverschmierten Fingerspitzen und Peabody hin und her.
    Peabody mochte nie miterlebt haben, wie sich dieser Mann in einen Grizzly verwandelte, war aber schlau genug zu erkennen, dass Indianerjoe sich darauf vorbereitete, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Der charakterlose Schreiber warf einen Blick auf die Menschen im Raum, einen weiteren auf meinen Hund. Jeder Ausdruck war aus seinem Gesicht gewichen.
    „Das Ende“, sagte er ruhig und klar, „naht.“
    Mit diesen Worten warf er das Tintenfass, das er vorhin erst auf seinem Pult aufgebaut hatte, mit Schwung auf den Boden, wo es in tausend Stücke zersplitterte.
    Mouse bellte eine laute Warnung und stieß Molly rückwärts aus der Bank, während sich, von der Flasche ausgehend, eine dunkle Wolke mit übernatürlicher Geschwindigkeit ausbreitete und in alle Richtungen Ranken ausschickte. Eine dieser Ranken erwischte den Wächter, der Anstalten gemacht hatte, sich auf Peabody zu stürzen.
    Sie schlang sich um die Brust des Mannes und zog sich zusammen. Überall, wo ihre dunklen Nebelfäden Substanz berührten, verfiel Materie zu feiner, schwarzer Asche, und so durchschnitt die Ranke den Wächter wie ein scharfes, elektrisches Messer den Braten im Delikatessladen. Die beiden Teile des Mannes fielen mit sattem, nassem Klatschen zu Boden.
    Fast genau dasselbe hatte ich vor Jahren schon einmal mit ansehen müssen.
    „Zurück!“, schrie ich. „Es ist Mordit!“
    Dann gingen die Lichter aus. Alles schrie. Im Saal herrschte nur noch Chaos.

48. Kapitel
    W issen Sie, was mir in diesem Augenblick am meisten Angst machte?
    Nicht so sehr, dass ich gerade mal anderthalb Meter von einer Wolke aus waffenfähigem Todesstein entfernt stand, die allem, was mit ihr in Berührung kam, die Lebenskraft entriss. Auch nicht so sehr, dass ich mich gerade mit einem Magier angelegt hatte, der vermutlich Mitglied des Schwarzen Rats war, tödlich und ungeheuer fähig, wie diese Leute nun mal zu sein schienen. Oder die Tatsache, dass dieser Mann momentan mit dem Rücken zur Wand stand und nichts zu verlieren hatte, oder dass sämtliche Lichter erloschen waren und der Kampf auf Leben und Tod, der gleich stattfinden würde, im Dunkeln ausgefochten werden musste.
    Nein, Angst machte mir die Tatsache, dass ich mich mit fast sechshundert Magiern des Weißen Rats in einem relativ kleinen geschlossenen Raum befand, mit Männern und Frauen also, denen die ursprünglichen Kräfte des Universums zur Verfügung standen, und bis auf die Wächter hatte kaum einer von ihnen Erfahrung darin, Kampfmagie unter Kriegsbedingungen kontrolliert einzusetzen. Das war ungefähr so, als stünde man zusammen mit zirka fünfhundert nikotinabhängigen Pyromanen in einer Propangasfabrik, und alle lechzten danach, sich eine Kippe anzuzünden. Ein einziger Trottel, eine falsche Bewegung, und wir waren alle tot. Multiplizieren Sie das mit vierhundertneunundneunzig, und Sie ahnen, wie mir zumute war.
    „Kein Licht!“, schrie ich in die Richtung, in

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