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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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gebrauchten Sofas. Hoch oben an der Decke der Höhle drängten sich Tausende Streifen unheimlichen Lichts, die sich wie eine Flotte von Synchronschwimmer arrangierten. Sie bildeten die Worte „HAPPY BIRTHDAY, DRESDEN“.
    Ich stand sekundenlang da, während mein Herz raste, und blinzelte verwirrt in die Runde. „Oh. Äh.“
    Sarissa musterte einen Augenblick lang die Decke und sah dann zu mir auf. „Das wusste ich nicht.“
    „Ich auch ehrlich gesagt nicht. Ist heute Halloween?“
    „Kurz davor, denke ich“, antwortete Sarissa.
    Es wurde noch bizarrer.
    Sie begannen zu singen.
    Sie sangen „Happy Birthday“.
    Ich sagte schon, dass die Stimme eines Malks mir Gänsehaut verursachte. Das war noch gar nichts im Vergleich zum rauen Kichern einer Sumpfhexe oder der abgefahrenen, seltsam pfeifenden Stimme eines Mantikors. Goblins konnten eine Melodie nicht einmal halten, wenn man ihnen den Weg mit Hütchen absteckte, und die riesigen Fledermauskreaturen, Mabs Luftwaffe, kreischten in Tonhöhen, die ich kaum noch wahrnehmen konnte. Trolle, riesige, hässliche Schläger, die über drei Meter hoch aufragten, klangen wie Nebelhörner mit Kehlkopfentzündung.
    Über diese Dissonanz verteilt erhoben sich Stimmen, die das andere Extrem des Spektrums abdeckten. Sie hielten die Melodie mit so vollkommener, rasiermesserscharfer Klarheit, dass ich mir daran die Pulsadern aufschneiden wollte. Die Leute assoziierten Schönheit immer mit den Guten, aber das war einfach nicht so. Am Winterhof gab es Kreaturen von quälender Schönheit, hypnotisierender Schönheit, entwaffnender Schönheit, makelloser Schönheit, unerträglicher Schönheit und blutdurstiger Schönheit. Selbst in der Welt der Sterblichen waren viele Raubtiere schön, und wenn man schnell und motiviert genug war, konnte man diese Schönheit noch bewundern, während sie einen töteten und fraßen. Wie alle anderen Geschöpfe sangen auch die Sidhe für mich, und ich spürte das Gewicht ihrer Aufmerksamkeit auf mir wie die Welle, die einem Haiangriff vorausging.
    Solche Musik hörte man sich nicht an. Man überlebte sie.
    Die Stimmen verstimmten abrupt, nur noch eine kristallklare Altstimme sang „… und noch viele weitere!“
    Die Menge teilte sich, und ein Mädchen trat aus ihren Reihen hervor. Um des dramaturgischen Effekts willen blieb sie einen Augenblick lang stehen und ließ sich von allen bewundern.
    Sie hatte ihren Haarschnitt wieder verändert. Jetzt war es eine Art extrabreiter Irokesenschnitt, langes Haar bis auf die kahlrasierten Seiten ihres Kopfes. Der Schnitt ließ die leicht spitzen Enden ihrer Ohren frei. Ihr Haar war immer noch in allen eisigen Schattierungen von Blau, Grün und dunklem Violett gefärbt und hing über die eine Gesichtsh älfte . Das verlieh ihr etwas von Veronica Lake und gab ihren großen, großen Augen einen extra Hauch von fröhlich-sündigem Mysterium. Für ein Mädchen war sie eher groß, vielleicht eins siebzig, und ihre Gestalt war diese vollkommene Mischung aus schmal und kurvig, wie sie manche glückliche Mädchen vielleicht ein Jahr lang ha tten. Mädchen in diesem Alter gerieten dann meist in Schwierigkeiten mit Männern, die alt genug waren, um es eigentlich besser zu wissen.
    Sie war splitternackt. Herrlich und beunruhigend nackt und genau so frisch, lebhaft und scheinbar unverdorben, wie sie das erste Mal ausgesehen hatte, als ich sie gut zehn Jahre zuvor getroffen hatte.
    Nur war sie damals weniger nackt gewesen.
    Mann, fiel mir das vielleicht auf.
    „Da ist ja das Geburtstagskind!“, trällerte Maeve und warf beide Arme hoch. Sie ging langsam und mit leicht übertriebenen Bewegungen auf mich zu. Genau genommen war sie nicht völlig nackt. Sie hatte silberne Piercings in den Brustwarzen, unter der Lippe, im Nabel und vermutlich auch noch anderswo. Ich erlaubte mir nicht, so genau hinzusehen. Ihre makellose, blasse Haut war mit Edelsteinen besetzt. Ich wusste nicht, wie sie befestigt waren, aber sie hingen an ihr und schickten kleine, farbige Lichtstrahlen durch die Höhle, wenn sie sich bewegte. Sie sammelten sich am dichtesten um ihre ... na ja ... sagen wir einfach: Sie zeigte ihre schillernde Schatzkammer.
    Sie huschte durch die Totenstille zu mir herüber. Ihre grünlichen Augen waren von Juwelen und einer Art Henna-Tätowierung in Form einer Maske umgeben und glühten vor Sex-Appeal. Nicht, dass sie vorher nie zweideutig gewesen wäre, aber das hier brachte die Dinge auf eine ganz neue Ebene.
    „Jetzt sieh

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