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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Dinge zu reden, die nicht wichtig sind und es so aussehen zu lassen, als wäre das die einzige Unterhaltung, die zu diesem Zeitpunkt sinnvoll gewesen wäre.“
    Sie achtete sehr darauf, sich nicht zu bewegen und nicht zu antworten.
    „Mab hat auch gegen dich etwas in der Hand, nicht? Genau wie gegen mich.“
    Es gab einen weiteren Augenblick der Stille. Dann sagte sie kaum vernehmlich: „Mab hat gegen jeden etwas in der Hand. Die Frage ist nur, ob derjenige das weiß oder nicht.“
    „Ich verstehe, dass du Angst vor mir hast“, sagte ich. „Ich weiß, du hast Lloyd Slate in Aktion gesehen, als er der Winterritter war, und ich weiß genau, was für ein supertoller Kerl er war. Ich vermute, du nimmst an, ich sei wie er.“
    „Das habe ich nicht gesagt“, sagte sie.
    „Das war keine Anklage“, sagte ich, so sanft ich konnte. „Ich versuche nicht, dich dazu zu bringen, etwas zu sagen. Ich ziele nicht darauf ab, dass du mir eine Ausrede lieferst, dir etwas antun zu können. Verstanden? Ich bin nicht Lloyd Slate.“
    Sarissa flüsterte: „Er war auch nicht so. Anfangs nicht.“
    Ein kleines, kaltes Gefühl kullerte durch meine Eingeweide.
    Das war das Tragische am Zustand der Menschheit. Wenn Menschen gerade aufgebrochen waren, um Macht zu erlangen, dann wollten sie unbedingt vermeiden, davon korrumpiert zu werden. Die Menschen hatten gute, sogar edle Gründe dafür zu tun, was sie taten. Sie wollten Macht nicht missbrauchen und wollten keine bösartigen Monster werden. Gute, anständige Menschen, die den richtigen Weg beschreiten wollten, die Macht erlangen wollten, ohne dass sie sich dadurch veränderten oder von ihren Idealen abkamen.
    Trotzdem passierte es weiterhin.
    Die Geschichte war voll davon. Als Faustregel galt: Menschen konnten nicht gut mit Macht umgehen. In dem Moment, in dem man annahm, man könne seine Macht besser kontrollieren als alle anderen, hatte man schon den ersten Schritt getan.
    „Das hier ist die Wirklichkeit, Sarissa“, flüsterte ich. „Ich bin der Winterritter. Ich habe Mabs Gunst und ihren Segen. Ich kann tun, was immer mir verdammt nochmal gefällt, und ich müsste dafür nicht vor ihr gerade stehen.“
    Die junge Frau erschauerte.
    „Wenn ich das wollte, wenn ich dich ... wenn ich dir wehtun wollte, könnte ich es. Jetzt. Du könntest mich nicht aufhalten, und niemand würde etwas unternehmen. Ich habe fast ein Jahr im Liegen verbracht, und jetzt, wo ich mich wieder bewegen kann, verlangen meine verschiedenen, ähm ... Instinkte nach Aufmerksamkeit. Tatsächlich hat Mab dich höchstwahrscheinlich hergeschickt, um zu sehen, was ich mit dir machen werde.“
    Die freundliche Maske verschwand von Sarissas Gesicht, und stattdessen erschien darauf eine vorsichtige Neutralität. „Ja. Natürlich.“ Sie legte die untere Hand über die andere, aufmerksam, als sei sie besorgt, ihr Kleid zu verknittern. „Ich weiß, welche Rolle sie für mich vorgesehen hat, Herr Ritter. Ich soll dir“ – hier verzog sich ihr Mund – „dienen.“
    „Hm, also, das wird eindeutig nicht passieren.“
    Ihre Augen weiteten sich leicht. Sie hielt ganz still. „Bitte?“
    „Ich bin nicht Lloyd Slate“, sagte ich. „Ich bin keins von Mabs Schoßmonstern, und ich sterbe eher, als zuzulassen, dass sie mich zu einem macht. Du warst nett zu mir und hast mir durch eine schwere Zeit geholfen. Das werde ich nicht vergessen. Mein Wort darauf.“
    „Ich verstehe nicht“, sagte sie.
    „Es ist ganz einfach. Ich werde dir nichts tun. Ich werde dich nicht zwingen, etwas zu tun, was du nicht willst. Niemals.“
    Ich konnte ihren Ausdruck nicht deuten, als ich das sagte. Es könnte Unbehagen dabei gewesen sein, oder Verdacht oder Schrecken oder Skepsis. Was auch immer in ihrem Kopf ihr Gesicht so aussehen ließ, ich konnte es nicht übersetzen.
    „Du glaubst mir nicht“, sagte ich. „Oder?“
    „Ich habe ein gutes Drittel meines Lebens in Arctis Tor verbracht.“ Sie wandte ihr Gesicht ab. „Ich glaube niemandem.“
    In diesem Augenblick dachte ich, ich h ä tte noch niemals jemand so Schönes so allein gesehen. Sie hatte ein Drittel ihres Lebens im Winter verbracht und konnte dennoch so barmherzig, freundlich und fürsorglich sein? Sie hatte wahrscheinlich Dinge gesehen, hatte einer Hässlichkeit gegenüberstehen müssen, wie es wenige Sterbliche jemals mussten. Die Winterfeen waren sehr engagiert, was ihre Unterhaltung anging, und sie mochten ihre Spiele gerne schmutzig und grausam.
    Aber hier saß sie

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