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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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immer mir danach ist“, sagte ich.
    „Vielleicht wirst du das ja versuchen“, entgegnete Nicky freundschaftlich. Er sah in den sich aufhellenden Himmel und atmete zufrieden aus. „Es war Halloween, Dresden. Man trägt eine Weile eine Maske. Das ist alles.“ Er sah mich direkt an und sagte: „In der Nacht von Halloween werden viele Mäntel getragen – oder abgelegt, Magier.“
    „Du meinst Masken?“, fragte ich stirnrunzelnd.
    „Masken, Mäntel“, sagte Nicky. „Was ist da schon der Unterschied?“
    Er blinzelte mir zu.
    Für einen winzigen Sekundenbruchteil schienen die Schatten des Turms und der Hütte im hinter uns heraufziehenden Morgen zu verschmelzen. Das Auge, mit dem er zwinkerte, verschwand hinter einem Schattenstreifen, der wie eine breite Narbe wirkte. Sein Gesicht wirkte schmaler, und für diesen Augenblick sah ich Vadderungs wölfische Züge in denen Nickys schlummern.
    Ich setzte mich kerzengerade auf und starrte ihn an.
    Nicky beendete sein Blinzeln, drehte sich schwungvoll um ging den Hügel hinab, wobei er mit polternder Bassstimme „Hier kommt der Nikolaus“ vor sich hin summte.
    Ich starrte ihm nach.
    „Hurensohn“, murmelte ich vor mich hin.
    ***
    Ich stand auf und wickelte die Armeewolldecke um mich, ehe ich die Hütte betrat. Ich roch Kaffee und Suppe, und mein Magen wollte von beidem viel.
    Im Kamin brannte ein Feuer, und meine Kaffeetasse hing nicht weit davon entfernt. Auch der Suppenkessel hing an seinem Henkel. Die Suppe bestand sicher aus gekörnter Brühe und gefriergetrocknetem Fleisch, aber ich war hungrig genug, nicht wählerisch zu sein. Alle anderen Anwesenden empfanden wahrscheinlich dasselbe.
    Thomas lag schnarchend auf einem der Feldbetten, Justine in Löffelchenstellung hinter ihm, das Gesicht an seinen Rücken gepresst. Sie hatten wenigstens beide saubere Gesichter und Hände. Mac schlummerte auf dem anderen Feldbett, nackt bis zur Hüfte, und hatte sich offenbar den Dreck von Brust und Bauch gewaschen – genau wie etwaiges Blut oder Verletzungen.
    Sarissa war fort. Molly war fort. Fix war fort. Ich war sicher, sie waren zusammen gegangen.
    Karrin saß am Feuer, eine Tasse Kaffee in den Händen, und starrte in die Flammen. Mouse saß neben ihr. Als ich eintrat, sah er zu mir herüber und begann, mit dem Schwanz zu wedeln.
    „Hast du mir die Decke dagelassen?“, fragte ich leise.
    „Sobald wir das Feuer angezündet hatten“, sagte sie. „Aber ich schätze, ich könnte dir jetzt deinen Staubmantel holen gehen.“
    „Ich würde aussehen wie ein Exhibitionist“, sagte ich.
    Sie lächelte ganz leicht und reichte mir zwei Becher. Ich sah hin. Im einen war Kaffee, im anderen sehr dicke Suppe. Sie gab mir eine Campinggabel für die Suppe. „Es ist nicht viel“, sagte sie.
    „Egal“, sagte ich und setzte mich ihr gegenüber, um beides zu mir zu nehmen. Die Hitze gurgelte zusammen mit dem Essen und dem Kaffee in meinem Bauch, und ich begann, mich zum ersten Mal seit ... einer Weile wie ein Mensch zu fühlen. Mir tat alles weh. Das war alles andere als angenehm, fühlte sich aber ehrlich erworben an.
    „Jesses, Dresden“, sagte Karrin. „Du könntest dir wenigstens die Hände waschen.“ Sie nahm ein Erfrischungstuch und beugte sich herüber, um mir die Hände abzuwischen. Mein Magen fand, eine Pause sei eine schlechte Idee, aber ich stellte die Becher ab und ließ sie.
    Geduldig säuberte sie meine Hände, wofür sie eine ganze Reihe von Erfrischungstüchern verbrauchte. Dann sagte sie: „Beug dich mal herüber.“
    Ich tat es.
    Sie nahm ein neues Erfrischungstuch und wischte mir langsam und sorgfältig das Gesicht ab. Ich hatte Schrammen und Kratzer. Es tat weh, als sie einen davon säuberte, aber es fühlte sich auch gut an. Manchmal taten die Dinge, die auf Dauer gut für einen waren, im ersten Augenblick ein wenig weh.
    „So“, sagte sie einen Augenblick später. „Du siehst fast wieder aus wie ein Mensch ...“ Sie verstummte und senkte den Blick. „Ich meine ...“
    „Ich weiß, was du meinst“, sagte ich.
    „Ja.“
    Das Feuer knisterte.
    „Was ist da mit Mac gelaufen?“, fragte ich.
    Karrin sah zu dem Schlafenden hinüber. „Mab“, sagte sie. „Sie kam vor ein paar Minuten herein und sah ihn an. Dann riss sie ihm, ehe jemand reagieren konnte, den Verband ab, steckte die Finger in die Wunde und zog die Kugel heraus. Warf sie ihm mitten auf die Brust.“
    „Er hat keine Wunde mehr“, bemerkte ich.
    „Ja. Begann sich sofort zu schließen,

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