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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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den Rückraum, wobei er Befehle flötete.
    Ich zog die Handbremse des alten Caddys an und stieg aus, ohne weitere Zeit zu verschwenden. Ich hielt die Tür nicht länger auf, als ich es getan hätte, wenn ich allein gewesen wäre. Das kleine Volk muss nicht so verhätschelt werden. Seine Angehörigen sind nicht immer die Hellsten, aber sie sind schnell, hart und einfallsreich. Ich hätte Probleme gehabt, sie im Auto zu halten, wenn ich das gewollt hätte.
    Sobald ich ausgestiegen und losgegangen war, war ich allem Anschein nach allein. Wen auch immer Toot damit beauftragt hatte, mir den Rücken zu decken, sie würden leise und fast unsichtbar sein, und ich machte mir nicht die Mühe, mir beim Versuch, sie zu entdecken, den Hals zu verrenken. Eines galt für das kleine Volk genau wie für alle anderen Feen – wenn sie eine Abmachung trafen, hielten sie sich daran. Sie hatten mir zuvor schon den Rücken freigehalten, und sie würden es jetzt wieder tun. Verdammt, da ich eine Straftat begehen würde, fanden sie es wahrscheinlich lustig, mit von der Partie zu sein.
    Es war hart, das kleine Volk an Disziplin zu gewöhnen. Andererseits scherten sich seine Angehörigen aber auch nicht besonders um Gefahr.
    Ich ging etwa einen Block bis zum richtigen Wohngebäude, einem Ziegelbau, der in etwa den Charme und die Kreativität einen Blocks Kuvertüre ausstrahlte. Es war keine gehobene Lage wie das Haus, in dem mein Bruder wohnte, aber auch nicht gerade eine Baracke. Es gab keinen Portier, und die Sicherheitsvorkehrungen würden nicht erstklassig sein, und das war für den Augenblick das Wichtigste.
    Auf dem Weg hinein hatte ich Glück – ein Bewohner, ein Mann Mitte zwanzig, der offenbar etwas trinken gewesen war, öffnete auf dem Heimweg die Tür, und ich rief: „Nehmen Sie mich bitte mit rein?“
    Er tat es. Wahrscheinlich hätte er das nicht tun sollen, aber Typen in Fräcken – selbst solche ohne Krawatten – hielt auf den ersten Blick keiner für Kriminelle. Ich nickte ihm zu und lächelte dankbar. Er murmelte etwas Undeutliches und bog in einen Seitengang ab. Ich fand die Fahrstühle und fuhr nach oben.
    Sobald ich in der richtigen Etage war, war der Rest nicht mehr allzu schwer. Ich ging ruhig den Gang entlang zur richtigen Tür und lehnte mich dagegen.
    Ich bekam Gänsehaut am Arm, beginnend am Handrücken, und riss ganz instinktiv die Finger wieder weg. Huh. Auf der Tür lagen Schutzzeichen, magische Sicherheitsvorkehrungen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Schutzzeichen konnten Eindringlingen alles Mögliche antun, von der Suggestion, sich umzudrehen und wieder zu gehen, über einen heftigen Schubs bis hin dazu, ihn zu grillen wie eine Elektro-Insektenfalle.
    Ich nahm mir einen Augenblick Zeit, um mir die Schutzzeichen anzusehen. Sie waren ein geschickt gewobener Zauberflickenteppich, wahrscheinlich das Ergebnis der Zusammenarbeit mehrerer geringerer Talente. Einer wie ich konnte ein Schutzzeichen wie eine fette Eisenwand erschaffen. Das hier war mehr wie ein Kettenvorhang aus Stahl. Gegen die meisten Bedrohungen würde er recht gute Dienste leisten – aber mit dem richtigen Werkzeug ließ sich diese Form der Barriere ziemlich gut überwinden.
    „Das Werkzeug bin ich“, murmelte ich. Dann dachte ich noch einmal darüber nach, seufzte und schüttelte den Kopf. „Eines Tages“, sagte ich zu mir selbst, „eines schönen, strahlenden Tages werde ich wirklich cool sein.“
    Ich legte die Fingerspitzen leicht gegen die Tür und ging in Gedanken die Schutzzeichen durch. Aha. Hätte ich einzubrechen versucht, hätten die Schutzzeichen einen Riesenlärm und Rauchentwicklung ausgelöst, dazu das plötzliche, intensive Gefühl der Klaustrophobie. Feueralarme und Sprinkler wären losgegangen, und die Behörden wären benachrichtigt worden.
    Das war an sich schon eine recht effektive Form der Verteidigung, doch der Punkt mit der Klaustrophobie war wirklich ein Meisterstück. Der Lärm hätte eine instinktive Adrenalin-Ausschüttung ausgelöst, die zusammen mit der durch das Schutzzeichen hervorgerufenen Panik so ziemlich jeden dazu gebracht hätte, zum nächsten Ausgang zu rennen, statt in einer sehr lauten und überlaufenen Umgebung irgendein Risiko einzugehen. Solche subtilen Manipulationen funktionierten inmitten einer Vielzahl von Ablenkungen immer am besten.
    Washington arbeitete schon seit Jahrzehnten so.
    Ich trennte die Schutzzeichen der Reihe nach von ihrer Energiequelle und versuchte, den Schaden möglichst

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