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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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irgendwie unheimlich, zehn Jahre zurückzudenken. Der Typ, der ich damals gewesen war, wäre schrecklich ahnungslos gewesen. „Aurora und ihre Mannschaft waren im Grunde ganz in Ordnung. Fehlgeleitet – ja, das waren sie. Aber für sie waren wir die Bösen. Sie waren hart, aber sie waren keine Mörder. Maeve ist anders.“
    „Inwiefern?“, fragte Bob.
    „Sie kennt keine Grenzen“, sagte ich.
    „Aber du glaubst, du kannst es mit ihr aufnehmen.“
    „Ich weiß es“, sagte ich. „Sie ist mittlerweile mächtig genug, um Mab an ihrem eigenen Hof herauszufordern. Ich weiß jetzt auch mehr über Mab, und alles, was ich weiß, macht mir eine Heidenangst.“ Ich schnaubte und spürte einen Schwarm Hornissen in meinem Bauch. „Offenbar stellt Maeve eine Bedrohung für sie dar, und darum muss ich mich kümmern.“
    Bob pfiff. „Nun, das erklärt es vielleicht.“
    „Was?“
    „Warum Mab so unbedingt wollte, dass du ihr neuer Ritter wirst“, sagte Bob. „Ich meine, du bist so was wie der Avatar der Zerstörung. Mab hat ein Ziel, das sie auf jeden Fall beseitigt sehen will. Du bist so was wie … ihre Lenkrakete. Sie kann nicht ahnen, was genau passieren wird, aber sie weiß, es wird einen lauten, furchtbaren Knall geben.“
    „Ich bin eine Rakete, ja?“
    „Ihre große, dumme, bunkerbrechende Waffe“, sagte er fröhlich. „Natürlich weißt du, wie es mit Raketen ist, Harry.“
    „Ja“, sagte ich und legte wieder einen Gang ein. „Sie sind entbehrlich.“
    „Kopf hoch, kleiner Racker. Wenigstens hat sich dir heute Nacht ein scharfer Rotschopf an den Hals geworfen. Nicht in der gewünschten Absicht, aber man kann nicht alles haben.“
    Ich schnaubte. „Danke, Bob.“
    „Andi hat dich komplett überrumpelt. Wo war dein kleiner Geheimdiensttrupp?“
    „Ich habe vergessen, sie über die Schwelle zu bitten“, sagte ich. „Außerdem glaube ich ohnehin, sie hätte mich erwischt, ehe jemand einen Warnruf hätte ausstoßen können.“
    „Hast du je darüber nachgedacht, sie durch echte Bodyguardgorillas zu ersetzen, Harry? Ich kenne da einen, der einen kennt …“
    „Vergiss es. Toot und seine Bande sind nicht gerade Gangster, aber ich vertraue ihnen. Das bedeutet viel mehr.“
    „Das bedeutet, du bist ein Trottel!“, sagte Bob. „Hast du aus Akte X nichts gelernt? Vertraue niemandem.“
    Ich grunzte. „Das hat mir Cait Sith auch geraten.“
    „Arg“, sagte Bob. „Der Typ. Ist er immer noch so schräg drauf?“
    „Ich glaube, das kann man als gegeben voraussetzen.“
    „Ich mag ihn nicht, aber ist kein Dummkopf“, sagte Bob. „Zumindest erteilt er gute Ratschläge.“
    „Mathematisch vielleicht“, sagte ich. „Aber Vertrauen lässt sich nicht so gut ausrechnen.“
    „Aber klar doch“, sagte Bob. „Du vertraust jemandem, er betrügt dich, du bekommst einen negativen Wert. Wenn du niemandem traust, kann dich auch niemand enttäuschen, und es geht 0 auf 0 auf.“
    Ich lachte. „Oder du vertraust jemandem zu Recht und stehst hinterher besser da.“
    „Pah“, sagte Bob. „Als ob das vorkäme.“
    „Im Leben geht es um mehr als um Nullsummenspiele“, sagte ich.
    Bob schnaubte. „Weswegen du, als du wieder in der Stadt warst, zuerst all deine alten Freunde angerufen hast, um ihnen sofort zu sagen, dass du Hilfe brauchst und darauf vertraust, dass sie dir auch helfen werden.“
    Ich starrte finster auf die Straße.
    „Du hast nicht etwa zuerst einen deiner Freunde überfallen, in seiner Wohnung Schaden angerichtet und einen mächtigen magischen Berater gestohlen, dessen Loyalität zufällig immer dem gilt, der gerade einen bestimmten alten Schädel besitzt – wahrscheinlich, um einen Lakaien zu haben, der dir immer rechtgibt, statt mit dir zu streiten. Die einzigen, von denen du dir helfen lässt, sind ein Haufen kleiner Feen, die den Boden anbeten, auf dem du wandelst, weil du ihnen Pizza beschaffst.“ Bob gab ein skeptisches Geräusch von sich. „Ich sehe, wie wichtig dir Vertrauen ist, Boss.“
    „Genau dafür habe ich dich ja“, sagte ich. „Weil ich einen Jasager wollte und du dich dafür so gut eignest.“
    „He, ich bin nur ein Spiegel, Boss. Deine Ambivalenz ist nicht meine Schuld.“
    „Ich bin nicht ambivalent.“
    „Du weißt es besser, aber verhältst dich trotzdem wie ein Idiot“, sagte Bob. „Wenn das nicht Ambivalenz ist, stehst du vielleicht unter Mabs Einfluss. Denn es ist ein bisschen verrückt.“ Er schnaubte. „Außerdem, wenn du nicht unentschlossen

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