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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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wärst, würde ich dir jetzt wohl kaum diesen Vortrag halten, oder?“
    Ich wollte etwas Sarkastisches sagen, aber das rote Licht einer Ampel tauchte plötzlich drei Meter vor der Schnauze des alten Caddys auf. Ich starrte es einen Sekundenbruchteil lang an, dann stieg ich in die Eisen. Mir blieb ein kurzer Moment, um zu erkennen, dass es keine Ampel war, sondern Toot-toot, dessen Aura in hellem Scharlachrot gleißte und der panisch mit den Armen wedelte. Während der Caddy weiterruckelte, sah ich ihn ein paar Schritte vorwärts machen, die Windschutzscheibe hochrennen und nach oben aus meinem Blickfeld verschwinden.
    Als das schwere, alte Stück Detroit-Stahl über den Asphalt zu schlittern begann, sah ich vor mir etwas vom Himmel fallen und auf die Straße knallen, wo es sich mehrfach überschlug. Mir blieb ein weiterer kurzer Moment, um zu erkennen, dass es sich um eine einfache, schwarze Nylonreisetasche handelte.
    Dann wurde die Welt weiß, und ein Hammer von der Größe des Chrysler-Gebäudes schleuderte mich gegen die Rückenlehne des alten Caddys.

12. Kapitel
    D ie Bombe mochte fünfzehn Meter entfernt gewesen sein, als sie explodierte. Mabs Therapie machte sich bezahlt. Rein instinktiv hatte ich einen Verteidigungsschild vor mir hochgezogen, als es auch schon krachte. Ich hatte nicht die Zeit für eine großartige Schutzwehr, aber wahrscheinlich verdankte ich ihm, dass ich bei Bewusstsein blieb.
    Explosionen waren unbeschreiblich laut. Wer nie eine miterlebt hatte, konnte sich ihre schiere Gewalt gar nicht vorstellen. Sie ließen sich, anders als ein Schuss, nicht als Geräusch wahrnehmen. Da war nur diese eine, furchtbare Kraft in der Luft, ein plötzlicher Hammerschlag desorientierenden Drucks, als hätte einen ein Laster aus Federkernmatratzen gerammt.
    Das Gehör schwand. Da war ein vertrauter, hoher Ton, nur sagte einem diesmal niemand beruhigend, es handle sich um einen Sirenentest des nationalen Notfallwarnsystems. Staub und Rauch waren überall, und man konnte nichts sehen. Die Muskeln arbeiteten alle nicht richtig. Man befahl ihnen, sich zu bewegen, aber der Empfang blieb unklar. Manchmal taten sie es, manchmal taten sie’s nicht. Es war schwer zu sagen, wo unten war. Nicht, dass man das rational nicht gewusst hätte, irgendwo in seinem Kopf – aber der Körper schien seinen angeborenen Gleichgewichtssinn verloren zu haben.
    Selbst wenn sich einem nichts Spitzes und Schnelles in die Lieblingsorgane bohrte, eine nahe Explosion ließ einen halbblind, taub und wie betrunken zurück.
    Verletzlich.
    Eben war der Caddy noch mit quietschenden Bremsen auf die dunkle Tasche zugeschlittert. Im nächsten Atemzug starrte ich auf eine Staubwolke und das trübe Abbild einer Backsteinmauer am Ende der Schnauze des Caddys. Die Windschutzscheibe war in ein Netz aus Rissen gesplittert, was die Sicht behinderte. Meine Brust schmerzte abscheulich.
    Ich zupfte mit ungeschickten Fingern fahrig daran herum und dachte mir, dass das Auto, das mir Sith bereitgestellt hatte, wohl mit Panzerglas ausgestattet war, sonst wäre die Windschutzscheibe jetzt mit meinen Eingeweiden vermischt. Lichter hüpften und huschten durch mein Blickfeld. Meine Augen waren nicht genügend fokussiert, um ihnen zu folgen. Die Luft roch verbrannt, war erfüllt von Rauch, durchmischt mit dem Geruch von Dingen, deren Verbrennen ungesund war. Kabel hingen außerhalb des Wagens von etwas am Rande meines Sichtfeldes herab und sprühten weiße Funken.
    Nichts davon schien normal zu sein, aber ich konnte mich keines Wortes erinnern, um es zu beschreiben.
    Lebensgefahr.
    Genau. Das war’s. Lebensgefahr. Ich war in Lebensgefahr.
    Ein bewegliches Ziel war schwerer zu treffen.
    Ich drückte die Beifahrertür auf und stolperte aus dem Wagen, erstickte fast am Rauch. Noch ein Autowrack? Mann, Mike würde ein kleines Vermögen verlangen, um den blauen Käfer dieses Mal zu reparieren. Hatte ich Geld auf der Bank? Ich erinnerte mich nicht mehr, wo ich meinen letzten Gehaltscheck der Wächter angelegt hatte.
    Halt, Augenblick. Der Wagen, aus dem ich mich gerade befreit hatte, war nicht der blaue Käfer, mein zuverlässiger alter VW-Käfer war bereits im Dienst gestorben. Es war der unheimliche Herman-Munster-Leichenflitzer, den mir meine Chefin ...
    Mein Hirn hatte seinen Neustart beendet, und die Fakten rückten wieder in den Fokus; jemand hatte soeben versucht, mich in die Steinzeit zu bomben.
    Ich schüttelte den Kopf, würgte aufgrund des Staubs, dann zog

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