Harry Potter - Der siebte Horkrux
trocken.
»Sprich nicht in diesem Ton mit mir. Du bist hier nicht länger willkommen – nicht dass du es jemals warst. Verschwinde und nimm deine verdammten Freunde mit!«, schnauzte Vernon.
Harry feixte. »Ich glaube, Tante Petunia könnte Einwände dagegen haben.«
Petunia funkelte ihn böse an.
Onkel Vernon wandte sich mit einem wütenden Gesichtsausdruck von Harry zu Tante Petunia, schien jedoch unter ihrem forschenden Blick in sich zusammenzusinken. »Petunia?«, wimmerte er.
»Sie müssen bleiben, Vernon. Sie werden nicht lange hier sein. Und wenn sie wieder gehen, sind wir ihn für immer los.«, sagte sie und deutete in Harrys Richtung.
»Aber... aber...«, stotterte Vernon.
»Ich bin darüber nicht glücklicher als du, Vernon, aber so wird es geschehen.«, sagte sie fest.
Onkel Vernons Schultern sackten für einen Moment hinab, bevor er sich wieder Harry zuwandte. »Ich werde für nichts von deinen seltsamen Geschäften eintreten, Junge, und ich will mich mit dir über die Erbschaft unterhalten, die du letzten Sommer so sorgfältig vergessen hast zu erwähnen. Was war es doch gleich? Ein Haus, das dir dein Sträfling von Pate hinterlassen hat. Dachtest wohl, du könntest uns diese Information vorenthalten, was?«
Harrys Gesichtsausdruck blieb ungerührt.
»Es wird uns nichts bringen, Vernon. Es ist ein... ein... unnatürliches Haus. Wir würden es nicht einmal sehen können und es ist voll von verrückten Sachen.«, wandte Tante Petunia schaudernd ein. Sie drehte sich zu Harry. »Geht nach oben und richtet euch für die Nacht ein. Ihr werdet euch selbst versorgen müssen. Wir gehen auswärts essen.«
Harry wandte sich zu seinen Freunden, die ihn in benommenem Schweigen anstarrten. »Die Treppe hoch, erste Tür rechts.«, sagte er mit einer Geste zur Treppe.
Ron und Hermine eilten ohne ein weiteres Wort hinauf.
Als Harry in dieser Nacht in seinem Bett lag und sich älter als seine sechzehn Jahre fühlte, wünschte er sich, sein Geist wäre so müde wie sein Körper. Er hatte Ron und Hermine alles, was mit Dudley geschehen war, und die Erklärungen seiner Tante dafür berichtet. Er musste sich eingestehen, dass er genoss zuzuhören, wie Ron und Hermine sich über die Art und Weise, in der Harrys Verwandte mit ihm sprachen, empörten.
Ron fielen immer wieder Erfindungen der Zwillinge ein, die auf die Dursleys verwendet werden konnten, und sogar Hermine hatte den einen oder anderen Fluch vorgeschlagen. Es wärmte Harry das Herz, das alles zu hören, selbst wenn er es nie zulassen würde, dass sie wegen der Dursleys in Schwierigkeiten gerieten. Aber er hatte eben trotzdem Spaß daran, sich solche Situationen auszumalen.
Hermines Eltern hatten sie nicht gehen lassen wollen – sie hatten sie nur einmal im gesamten Schuljahr zu Weihnachten gesehen – doch Hermine hatte darauf bestanden, dass sie nun in der Zaubererwelt als erwachsen galt und dass sie dies unbedingt tun musste.
Ron war sehr viel weniger mitteilsam darüber gewesen, wie seine große Enthüllung im Fuchsbau abgelaufen war. Nach langem Bohren und Schmeicheln von Harry und Hermines Seite hatte Ron endlich gestanden, dass er seiner Mum nur erzählt hatte, dass er Harry Gesellschaft leisten wollte, und verschwiegen hatte, dass er überhaupt nicht vorhatte, im September zurück zur Schule zu gehen. Hermine hatte deutlich ihre Missbilligung zum Ausdruck gebracht und etwas vor sich hin gemurmelt, das verdächtig nach Feigling klang.
Sie hatten sehr viel mehr über Dudley gesprochen und darüber, was Dumbledore zum Verbergen von Dudleys Magie getan haben konnte. Harry fiel es noch immer schwer, sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass Dudley ein Zauberer war. Es war einfach verrückt. Schließlich hatte Hermine versprochen, sich während ihres Aufenthaltes im Ligusterweg darum zu kümmern. Es würde ihr die Zeit vertreiben. Und wenn alle Stricke reißen sollten, konnte sie Dudley immer noch einen Aufmunterungszauber verpassen, bevor sie aufbrachen. Das würde ihn zumindest eine Weile lang glücklich machen.
Es war schon sehr spät gewesen, als sie endlich in ihre Betten krochen. Harry hatte Hermine das Gästezimmer gezeigt und ihr geraten, ein Schloss an der Tür anzubringen. Ron hatte sie nicht allein lassen wollen, doch schnell den Mund gehalten, nachdem Harry vorgeschlagen hatte, dass er mit ihr in dem Zimmer schlafen könnte. Harry musste fast lachen, als er sich an Rons Gesichtausdruck erinnerte. Hermine hatte Harrys Schreibtisch in ein Bett verwandelt
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