Harry Potter - Der siebte Horkrux
Bettdecke und zog ein zottiges Stofftier hervor. Es sah aus, als wäre es früher einmal ein Bär gewesen, doch nun war es nur noch ein Häufchen Elend. Harry grinste, wissend, dass er nun etwas hatte, womit er Ginny später aufziehen konnte.
Er stellte die Füße auf den Boden und trat sofort auf etwas. Er hob es auf. Ihm schoss das Blut ins Gesicht, als er sah, dass er Ginnys BH in der Hand hielt.
»Was ist das?«, murmelte Ron, der ihm von der anderen Seite des Zimmers aus schläfrig zublinzelte.
»Nichts.«, quiekte Harry mit unnormal hoher Stimme. Schuldbewusst schob er den BH hinter seinen Rücken und versuchte, das Thema zu wechseln. »Du musst aufstehen. Wir müssen schnell los.«
»Was hast du da hinter deinem Rücken?«, fragte Ron beharrlich bei dem Anblick des nervösen Harry.
Unauffällig versuchte Harry das Kleidungsstück unter Ginnys Bettdecke zu schieben. Trotz seiner Verlegenheit konnte er nicht anders, als zu bemerken, wie weich und seidig sich das Material anfühlte, und er rieb seinen Daumen an der Kante entlang, während er versuchte, es zu verbergen.
Ron sprang aus dem Bett und griff um Harry herum. »Was versuchst du da zu verstecken?«, verlangte er zu wissen.
»Nichts.«, sagte Harry panisch.
In diesem Augenblick schwang die Schlafzimmertür auf und Hermine und Ginny erschienen in der Tür. Die beiden Mädchen standen dort, auf ihren Gesichtern eine Mischung aus Überraschung und Belustigung, während sie Ron und Harry anstarrten, die einander in der Mitte des Zimmers gegenüberstanden, Ginnys BH straff zwischen ihnen gespannt.
»Also.«, sagte Ginny schließlich. »Ich hatte keine Ahnung, dass ihr beide so gewisse perverse Tendenzen habt. Ich habe noch andere BHs, wisst ihr. Ihr müsst euch nicht um den einen kloppen.«
Hermine brach in lautes Gelächter aus. »Habt ihr vielleicht auch Slips von uns an?«, fragte sie, während sie sich beim Anblick von Harry und Rons hochroten Gesichtern vor Lachen krümmte.
»Ich – Was – He – Was machst du mit dem BH von meiner Schwester?«, brüllte Ron, Harry anfunkelnd.
Harrys Augen weiteten sich, als alle drei ihre Blicke auf ihn fixierten. »Nichts.«, stammelte er. »Ich bin drauf getreten, als ich aufstehen wollte, und habe versucht, ihn zurückzulegen. Und da bist du gerade aufgewacht.«
»Wollt ihr wohl leise sein.«, zischte Hermine. »Wollt ihr das ganze Haus aufwecken?«
Lachend ging Ginny durch das Zimmer und nahm Harry und Ron ihren BH aus den Händen. Sie küsste Harry leicht auf die Nase. »Du bist so süß, wenn du verlegen bist.«, sagte sie.
Plötzlich fiel Ron auf, dass er nur in Boxershorts dastand, und wickelte sich schnell die Decke mit den pinken Blumen um den Körper. »Was macht ihr beide hier?«, fragte er. »Wir sind noch nicht angezogen.«
»Das sehe ich.«, erwiderte Ginny trocken. »Ich würde dir aber nicht raten, diese Farbe zu tragen, Ron. Es beißt sich mit deinen Haaren. Deshalb habe ich es auch Hermine gegeben.«
Hermine kicherte, ihre Wange rosa. »Wir haben schon alles bereit. Wir treffen uns in fünf Minuten unten. Beeilt euch.«, sagte sie. Sie wandte ihren Blick zu Ron. »Eure Mutter ist normalerweise die erste, die auf ist.«
Die Mädchen gingen nach unten, während Ron und Harry sich rasch anzogen. Sie trafen Hermine und Ginny in der Eingangshalle.
»Sind wir bereit dazu, es zu tun?«, fragte Hermine. Nun da die Zeit gekommen war, wirkte sie unsicher.
»Ja.«, sagte Harry, die Stimme mit einer Zuversicht erfüllt, die er nicht wirklich fühlte. Nach den Horkruxen zu suchen, würde sich besser anfühlen, als darauf zu warten, da war er sich sicher. Er legte seine Hand auf die Tür, holte noch einmal tief Luft und die vier stahlen sich leise in die graue Morgendämmerung.
Bald erreichten sie die Adresse, die Mrs. Granger ihnen für das Waisenhaus gegeben hatte, doch es war noch zu früh, es zu betreten. Sie kauften sich Muffins in einem Café in der Nähe und setzten sich an einen Tisch an der Straße, der einen klaren Blick auf das Waisenhaus bot.
Harry verengte die Augen, während er es betrachtete. Er konnte eine vage Ähnlichkeit mit dem Gebäude erkennen, das er im Denkarium gesehen hatte. Doch etwas war anders, aber er konnte es nicht in Worte fassen.
»Es ist definitiv die richtige Adresse.«, sagte er langsam. »Diese Treppen da sind gleich, aber-.«
»Es ist renoviert worden.«, erklärte Hermine. »Der Artikel, den mir meine Mutter geschickt hat, besagt, dass es 1972 ganz neu gemacht wurde. Sie
Weitere Kostenlose Bücher