Harry Potter - Der siebte Horkrux
geworden. Dieses bisschen Zeit könnte alles sein, was ich ihr geben kann. Deshalb habe ich vor, die Zeit zu nutzen, solange ich es noch kann.«, sagte Harry.
»Und was geschieht danach?«, fragte Bill. »Wenn der Krieg vorbei ist und du es geschafft hast, zu überleben. Was passiert dann mit dir und Ginny?«
Harry lächelte und schaute in Ginnys warme braune Augen. »Tja, wenn wir es schaffen, wird alles, was danach kommt, nur das Sahnehäubchen sein.«
Ginny strahlte ihn an.
»In Ordnung, zurück zum Thema.«, sagte Kingsley, noch immer mit finsterer Miene. »Ihr werdet uns nicht verraten, wohin ihr geht, aber ihr hinterlasst uns eine Methode zur Kommunikation.«
Harry nickte. »Und was ich gebrauchen könnte, sind Informationen von euch. Was macht ihr, wenn ihr einen Zauberer aufspüren wollt?«
»Man kann Du-weißt-schon-wen nicht aufspüren, Harry. Glaubst du, das hätten wir nicht schon versucht?«, entgegnete Mr. Weasley.
»Ich spreche nicht von ihm.«, erwiderte Harry. »Ich will den Aufenthaltsort der Väter von zwei meiner ehemaligen Klassenkameraden feststellen. Vincent Crabbe und Gregory Goyles Väter sind beide Todesser. Ich wette, die Gäste oben kennen ihre Vornamen. Ich muss wissen, wo sie sind. Das ist alles.«
Moody nickte. »Darum kann ich mich kümmern. Hat das irgendetwas mit dem zu tun, was sie bewachen?«
»Ja.«, bestätigte Harry knapp. Er vermutete, den Ort von einem der beiden bereits zu kennen. Doch er hielt es für besser nicht zu verkünden, dass er bald aufbrechen würde, um es zu überprüfen. Es würde sie glauben lassen, dass er einer ihrer Spuren folgte.
»Es gibt noch etwas, das ich von dir verlange.«, sagte Kingsley Shacklebolt und starrte Harry an.
Er sah, wie Professor McGonagall sich leicht regte, während Remus den Blick abwandte. Tonks packte unterstützend seine Schulter. Instinktiv ahnte Harry, dass es ihm nicht gefallen würde.
»Und was?«, fragte er.
»Ich will, dass du deine Okklumentik-Stunden fortführst.«, antwortete Shacklebolt ruhig.
»Was?« Harry zuckte zusammen. »Sie waren eine Katastrophe. Sogar Professor Dumbledore war der Meinung. Außerdem hat Voldemort schon seit einem Jahr nicht mehr versucht, in meinen Kopf einzudringen.«
»Der Grund dafür, warum sie eine Katastrophe waren, könnte gewesen sein, dass Snape«, Shacklebolt spie den Namen förmlich aus, »nicht gerade sein Bestes gegeben hat. Wenn du etwas so Brisantes verbirgst, wie du sagst, können wir nicht die Gefahr auf uns nehmen, dass Du-weißt-schon-wer es ohne unser Wissen herausfindet.«
»Das könnte er nicht.«, sagte Harry.
»Er hat es schon vorher getan.«, feuerte Shacklebolt, was Harry zusammenzucken ließ.
»Harry.«, sagte Remus sanft. »Ich halte es für eine gute Idee. Dumbledore hat es ebenfalls gut gefunden, bevor Snape ihn vom Gegenteil überzeugt hat. Ich denke, es ist die Mühe wert.«
Harry Schultern sackten ergeben herab. Er konnte ihre Worte nicht verleugnen, doch etwas in seinem Inneren sagte ihm, dass Okklumentik keine Lösung war. »Na schön. Wer wird mich unterrichten? Du?«
»Nein. Ich bin nicht dafür qualifiziert. Wir haben aber ein paar Leute hier, die es sind. Wenn du einverstanden bist, heißt das.«, sagte Remus. Er wandte abermals die Augen ab.
»Hier? Wer? Ich dachte, Snape musste mich unterrichten, weil niemand anderes qualifiziert ist?«, wollte Harry wissen.
»Damals standen sie nicht auf unserer Seite.«, erwiderte Remus.
»Das kann nicht euer Ernst sein!«, rief Hermine. Sie blickte zwischen Remus und Kingsley hin und her. »Ihr könnt sie nicht in Harrys Kopf lassen. Das geht nicht.«
Harry blinzelte einen Moment lang verwirrt, während er versuchte, den Sinn von Hermines Worten zu begreifen. Die Antwort traf ihn wie ein Faustschlag im Magen.
»Nie im Leben! Wenn ihr auch nur eine Minute lang denkt, dass ich Draco Malfoy in meinen Kopf lasse – .«
»Er ist ein guter Okklumentiker, Harry.«, beschwichtigte Remus milde. »Warst du nicht derjenige, der gesagt hat, dass er letzte Weihnachten Snape ausgeblendet hat?«
»Ja, aber...«, stotterte Harry wie vom Donner gerührt. »Er ist Malfoy.«
»Er hat es von seiner Mutter und seiner Tante gelernt. Ofensichtlich können wir ihnen nicht vollkommen vertrauen, aber wir können sie benutzen, während sie hier sind. Sie benutzen uns aus demselben Grund. Es ist auf beiden Seiten von Vorteil.«, sagte Kingsley. »Remus hat sich bereiterklärt, die Situation die ganze Zeit zu überwachen, so dass du nicht mit ihnen
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